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Fairer Handel
Kann ich mit gutem Gewissen ein T-Shirt kaufen? Wie stellt die Migros sicher, dass die Menschen, die zur Entstehung des Kleidungsstücks beigetragen haben, am Arbeitsort geschützt und respektvoll behandelt werden? Einblicke in die vielen Stationen auf dem Weg zum fertigen Shirt.
Bis ein Baumwoll-T-Shirt in einem Schweizer Laden landet, hat es einen weiten Weg hinter sich. Die Lieferkette von Textilprodukten besteht aus vielen Einzelteilen: Die verschiedenen Verarbeitungsschritte vom Baumwollanbau bis zur Näherei finden oft bei unterschiedlichen Firmen, zum Teil in unterschiedlichen Städten oder Ländern statt. T-Shirts der Migros kommen häufig aus Indien.
Will ein Unternehmen sicher sein, dass seine Ware unter korrekten Bedingungen hergestellt wird, muss es jede einzelne Station der gesamten Wertschöpfungskette überprüfen. Rückverfolgbarkeit bedeutet auch, dass alle involvierten Zulieferer bekannt sind.
Mit der Kontrolle der Qualität sowie der Einhaltung der sozialen Richtlinien ist die Migros-eigene Beschaffungsgesellschaft Migros Asia betraut. Die Mitarbeitenden stellen bereits bei der Auftragsvergabe sicher, dass nur qualifizierte Lieferanten berücksichtigt werden. Konkret sieht die Sorgfaltsprüfung im Fall eines Bio-Baumwoll-T-Shirts aus der Frühlings-Sommer-Kollektion 2024 so aus:
Genäht wird das T-Shirt in einer Fabrik namens Sreeja Hosieries Pvt. Ltd in Coimbatore, Indien. Bei jährlichen Besuchen kontrollieren Mitarbeitende unabhängiger Prüfunternehmen und zum Teil der Migros selbst, ob die Arbeitszeiten eingehalten werden, die Fluchtwege frei und die feuerpolizeilichen Schutzmassnahmen gewährleistet sind.
Die Stoffe werden in der Schneiderei bei Sreeja Hosieries Pvt. Ltd am Standort in Tiruppur, Indien, zugeschnitten. Hier wird bei den Kontrollen besonders darauf geachtet, ob die Zuschneider und -schneiderinnen ausreichend geschützt sind an den nicht ungefährlichen Maschinen.
Das Waschen der Stoffe erfolgt bei Fabtech International Hosieries Pvt. Ltd in Tiruppur. Hier wird überprüft, ob die Angestellten korrekte Schutzkleidung tragen bei der Arbeit mit Chemikalien, und ob die chemischen Inhaltsstoffe vorschriftsgemäss entsorgt werden.
In der Strickerei Sreeja Hosieries Pvt Ltd in Tiruppur wird das Garn zu Stoff verarbeitet. Hier wird vor allem die Arbeitssicherheit unter die Lupe genommen und überprüft, ob die Mitarbeitenden an den Maschinen ausreichend vor Lärm geschützt sind.
Aus Baumwolle wird Garn. Dies geschieht bei der Firma Sri Saravana in Batlagundu, Indien. Verarbeitungsschritte weit am Anfang der Lieferkette werden häufig zu wenig kontrolliert, was das Risiko von Kinder- und Zwangsarbeit steigen lässt. Im Falle unseres T-Shirts wurden diese Kontrollen von zwei Inspektionen durchgeführt. Dabei wurden keine Verstösse festgestellt. Für 2024 ist geplant, dass auch die Vorstufen der Textillieferketten wie etwa die Spinnerei in Indien von Migros-Mitarbeitenden kontrolliert werden.
Das fertige Garn wird am gleichen Standort auch gefärbt. Bei diesem Arbeitsschritt wird kontrolliert, ob wirklich nur vom Global Organic Textile Standard (GOTS) genehmigte Zusatzstoffe zum Einsatz kommen und keine allergenen oder krebserregenden Farbstoffe verwendet werden. Auch der richtige Umgang mit den Chemikalien und deren vorschriftsgemässe Entsorgung wird überprüft.
Die Baumwollfasern werden von ihren Samen getrennt. Weil die Baumwolle meist von verschiedenen Anbauern stammt und nochmals über mehrere Zwischenhändler in die Weiterverarbeitung gelangt, ist die genaue Herkunftsbestimmung oftmals schwierig. Bekannt ist im Falle unseres T-Shirts, dass die Bio-Baumwolle aus der Region Madhya Pradesh in Zentralindien stammt.
Ob beim Einkauf oder in der Küche: Wir zeigen dir, wie du mit kleinen Tipps für den Alltag der Umwelt ganz einfach etwas Gutes tust.