Gegen Kinderarbeit für eine bessere Zukunft – Ende der 90er Jahre startete die Migros in Zusammenarbeit mit der Stiftung KIDS Köln und lokalen Lieferanten die Migros Kids School in Tirupur in Südindien. Was als Entwicklungsprojekt in einem provisorischen Schulzimmer begann, hat sich als erfolgreiche und angesehene Privatschule etabliert.
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Monique Misteli
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Migros Kids School
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Was wir tun
Warum gibt es die Migros Kids School in Tirupur?
Tirupur ist eine der grössten Textilindustriestädte im Süden Indiens. Von dort bezieht die Migros mit rund 1'300 Artikeln einen Grossteil ihrer Textilwaren wie T-Shirts, Baby- und Kinderkleider oder Küchentücher.
Um ein Zeichen gegen Kinderarbeit zu setzen, gründete die Migros im Jahr 1999 gemeinsam mit lokalen Lieferantinnen und Lieferanten und der Stiftung KIDS Köln die Migros Kids School.
Die Privatschule bevorzugt für den Unterricht Kinder aus finanziell schwächeren Gesellschaftsschichten. Damit leisten die Migros und ihre Partner einen wichtigen Beitrag für bessere Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Region und unterstützen einkommensschwache Familien.
Wie viele Kinder besuchen die Schule?
Mit 43 Schülerinnen und Schülern in 14 Klassenzimmern startete die Migros Kids School im Schuljahr 1999/2000 in den offiziellen Schulbetrieb.
Heute unterrichten 51 Lehrkräfte über 1'200 Schüler*innen in 41 Klassen. Neben den regulären Klassenzimmern gibt es die sogenannten Fachzimmer für IT-, Bio-, Chemie- oder Physikunterricht. Die Privatschule ist in vier Schulstufen eingeteilt: Kindergarten, Primar- und Sekundarschule sowie Higher Secondary, vergleichbar mit dem Gymnasium in der Schweiz. Die jährlichen Schulgebühren pro Kind variieren je nach Niveau umgerechnet zwischen 180 und 415 Franken.
Die Schule hat sich im Laufe der Jahre zu einer anerkannten und beliebten Bildungsstätte entwickelt. Absolvent*innen der Migros Kids School sind inzwischen vollwertige Fachleute im Dienstleistungssektor – etwa als Software-Ingenieurinnen, IT-Fachleute, Professorinnen, Lehrer oder Tierärztinnen.
Wie finanziert sich die Migros Kids School?
Seit die Schule im Jahr 2015 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, finanziert sie sich zu einem grossen Teil selbst, nämlich zu rund 80 Prozent, und zwar über die Einnahmen von Schulgeldern und Busgebühren für den Transport, bezahlt von den Familien der Schülerinnen und Schüler.
Eine weitere wichtige Finanzierungsquelle sind die oben erwähnten Textil-Tags. Mit dem Kauf eines Artikels, an dem ein Textil-Tag angebracht ist, spenden die Kundinnen und Kunden der Migros indirekt einen Beitrag an den Schulbetrieb (rund 1 Rappen pro verkauften Artikel mit Textil-Tag). Damit werden derzeit rund 20 Prozent der laufenden Kosten gedeckt.
Was unterstütze ich mit dem Kauf eines Artikels mit Textil-Tag?
Mit dem Geld bezahlt die Migros Kids School ihre laufenden Betriebskosten wie Bücher, Schuluniformen, Löhne für die Lehrkräfte, Strom und Wasser oder Schulbusse.
Grössere Investitionen, etwa in die Infrastruktur oder neue Computer, werden durch zusätzliche Spenden finanziert. So hat die Migros beispielsweise zum 10-Jahr-Jubiläum der Schule eine Solaranlage gebaut.
Welche Vision verfolgt die Schule in Zukunft?
Die Vision der Schule ist auch in Zukunft, benachteiligten Kindern die bestmögliche Ausbildung zu bieten und ihre allgemeine Entwicklung zu verantwortungsvollen Menschen zu fördern, die einen positiven Einfluss auf ihre Familien und die Gesellschaft haben.
Meh für d'Schwiiz
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