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1952

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Beim Strumpf ist hauchdünn Trumpf

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Nach dem Zweiten Weltkrieg tauchen in der Schweiz die ersten Nylonstrümpfe auf. Wie kaum ein zweites Produkt symbolisieren sie die Hoffnung auf den wirtschaftlichen Aufschwung und ein besseres Leben. Allerdings kosten die seltenen «Wunderdinger» zwischen 30 und 40 Franken das Paar und sind mit 60 bis 70 Deniers praktisch «blickdicht». Die Migros bietet erstmals 1952 Strümpfe in den neuen Migros-Märkten an. Es handelt sich meist um Schweizer Nylon-Strümpfe, darunter auch das gewagte Modell «Original-Fischnetz». Die Strümpfe sind so günstig, dass sie schnell zum Verkaufsrenner avancieren. Das Sortiment wird laufend ausgebaut, und die Nylons werden immer durchsichtiger, bis der Brückenbauer 1965 meldet: «40 Deniers ist nur bei Klosterfrauen begehrt. 20, ja 15 Deniers, hauchdünn, durchsichtig bis zur Unsichtbarkeit, ist ‹trumpf beim Strumpf›. Schönheit gilt, nicht Dauerhaftigkeit.» Doch die Kundinnen beweisen auch Sinn fürs Praktische: Die Strumpfhose verdrängt die Strümpfe langsam, aber sicher auf den zweiten Platz.