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1952

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Modernste Raumgestaltung

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Das Leitmotiv für die Innenarchitektur der neuen Migros-Märkte in den 50ern ist der traditionelle Markt unter freiem Himmel. Mit dieser Idee versucht die Migros, den amerikanischen Supermarkt einzugemeinden und seine Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erhöhen. Für die Migros-Märkte setzt das Büro Vogelsanger, Schwarzenbach und Nabold Architekten diese Vision um. Viele Ideen stammen jedoch von Gottlieb Duttweiler höchstpersönlich. Als Anschauungsmaterial beschafft er sich Fotos von ausländischen «Super-Markets». Eine zeigt das Innere eines belgischen Supermarkts mit einem Marktstand. Vielleicht inspiriert Duttweiler dieses Bild dazu, den Markt zum gestalterischen Leitmotiv der neuen Migros-Supermärkte zu machen. Die «modernste Raumgestaltung im Sinne einer Marktillusion» wird erstmals 1952 im MM Limmatplatz in Zürich verwirklicht. «Was sollten wir nicht die Waren ausbreiten in Fülle und Farben, wie sie auf dem Markt ausgebreitet sind?», fragt der Brückenbauer. Doch das eigentliche Motiv besteht darin, dem «Super-Market» ein europäisches, ja schweizerisches Gepräge zu geben. Das Thema des traditionellen Marktes wird zu einem eigentlichen Markenzeichen der Migros-Märkte. Sogar das Nargus Bulletin, die Zeitschrift der amerikanischen Detailhändler, fragt 1955: «Are Swiss supers the most beautiful in the world?» – «Sind die Schweizer Supermärkte die schönsten auf der Welt?»