12 Fakten zu CoffeeB
Die beste Kapsel ist gar keine
Es ist die grösste Produktinnovation in der Geschichte der Migros: «CoffeeB».
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Zweites Leben für Becher
Bei der Migros-Tochter Elsa Mifroma wird Pionierarbeit geleistet: Verpackungsspezialist Micaël Müller will Joghurtbecher rezyklierbar machen.
Stichfest oder cremig, mit Waldbeeren, Mango oder Ahornsirup – in der Migros gibts Joghurt für jeden Geschmack.
Hergestellt wird es fast immer vom M-Industriebetrieb Elsa Mifroma. Dieses Unternehmen füllt in seiner Produktionsanlage in Estavayer-le-Lac (FR) pro Jahr 320 Millionen Joghurtbecher ab. Etwa 90 Prozent dieser Becher bestehen aus dem Kunststoff Polystyrol (PS). Dieses Material ist praktisch: Man kann daraus dünnwandige Behälter formen, die stabil genug sind, um das Joghurt auf Transporten zu schützen. Trotzdem lässt sich PS im Unterschied zu PET auch leicht brechen. Das ist wichtig, weil Joghurt in der Schweiz gerne im Doppelpack gekauft wird. Zuhause kann man das Duo dann leicht trennen, wenn man einen Becher auslöffeln und den anderen noch im Kühlschrank lagern will.
PS hat auch einen Nachteil: Es wird bisher nicht rezykliert und landet schliesslich im Abfall. Doch es gibt jemanden, der sich damit nicht abfinden will: Micaël Müller (37), Verpackungsspezialist bei der M-Industrie. «Was wir bei PET-Flaschen längst tun, muss auch bei Joghurtbechern machbar sein», sagt er. Allerdings wird PS in viel kleineren Mengen verbraucht als der Kunststoff PET. Nur für Leergut aus der Schweiz würde sich der Entwicklungsaufwand für ein Joghurtbecher-Recycling also kaum lohnen. Müller suchte daher nach einem ausländischen Partner und fand ihn vor zwei Jahren im Mineralölkonzern Total. Dieser betreibt in Belgien ein Forschungszentrum, das sich mit der Wiederverwertung von Polystyrol befasst. Dort brachte Müller nicht nur die Migros-Tochter Elsa Mifroma ins Spiel, sondern auch ihren bewährten Joghurtbecher-Lieferanten – eine Verpackungsfirma aus Diepoldsau SG.
So kam es zu einer internationalen Zusammenarbeit zur Herstellung eines Bechers, der zu 100 Prozent aus rezykliertem PS besteht: Die erste Pilotanlage einer Recyclingfabrik in Koblenz (D) schreddert und reinigt Joghurtbecher aus dem EU-Raum. Das Polystyrol wird zu Granulat verarbeitet und dann zur Verpackungsfirma im St. Galler Rheintal befördert. Diese schmilzt das Pulver ein und formt daraus neue Joghurtbecher für die Elsa Mifroma. Wenige Behälter aus rezykliertem PS wurden probehalber mit Joghurt gefüllt. Sie bestanden den Testlauf mit Bravour: Bei einem Transport schützen sie ihren Inhalt zuverlässig.
In den Migros-Kühlregalen werden die Becher jedoch frühestens 2022 auftauchen. Denn zuerst ist noch eine gründliche Prüfung ihrer Lebensmittelsicherheit nötig. Weil sich die beteiligte Recyclingfabrik in Deutschland befindet, ist eine EU-Behörde zuständig. Lohnt sich denn der ganze Aufwand? «Auf jeden Fall», versichert Matthew Robin (55), CEO der Elsa Mifroma. «Denn wir leisten hier Pionierarbeit für die Umwelt. Was wir tun, wird über die Landesgrenzen hinaus Vorbildwirkung haben. Es ist ein Beitrag zum Engagement der Migros für Nachhaltigkeit.»
Mit einem Pionierprojekt geht die Migros im Plastikrecycling einmal mehr voran. Als erste Schweizer Detailhändlerin plant sie, einen Plastik-Sammelsack einzuführen, in dem praktisch alle Verpackungen aus Plastik gesammelt und in den teilnehmenden Migros-Filialen ins Recycling gegeben werden können. Aus dem Plastikabfall sollen Verpackungen für die Migros-Industrie hergestellt werden. Zurzeit finden Gespräche mit regionalen Abfallzweckverbänden, Gemeinden und Behörden statt, um die Plastikrücknahme in der Schweiz bald ermöglichen zu können.
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