Sozialstandards
Schule für eine bessere Zukunft
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Sozialstandards
Mit unserer Geschäftstätigkeit können wir einen positiven Effekt für Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bewirken. Im Wissen um unsere Verantwortung arbeiten wir kontinuierlich daran, die Verankerung der Menschenrechte in unseren Beschaffungspraktiken systematisch zu stärken.
Die Achtung der Menschenrechte ist einer unserer zentralen Unternehmenswerte. Wir sind uns bewusst, dass wir mit unserer Geschäftstätigkeit einen Unterschied für Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette machen. Daher richten wir unsere Geschäftstätigkeiten darauf aus, negative Wirkungen auf Menschenrechte zu vermeiden, zu mindern oder zu beenden. In Einklang mit dem OECD-Leitfaden zu Sorgfaltspflichten arbeiten wir stetig daran, die Verankerung der Menschenrechte in unseren Beschaffungspraktiken systematisch zu stärken.
Basierend auf einer umfassenden menschenrechtlichen Risikoanalyse steht die Vermeidung, Verminderung und Beendigung von tatsächlichen und potenziellen negativen Wirkungen entlang unserer Lieferketten im Vordergrund unserer Sorgfaltspflichten. Im Sinne der Schweizer Gesetzgebung zu Sorgfaltspflichten und Transparenz wird auch ein spezielles Augenmerk auf das Thema Kinderarbeit in der Sorgfaltspflicht und Berichterstattung gelegt. Weitere Themen, die wir aktiv vorantreiben, sind die Verbesserung der Lebensgrundlagen der Arbeitnehmenden der Produzent*innen, der Schutz von vulnerablen Personen, die Vermeidung von Zwangsarbeit, Vereinigungsfreiheit und Gewährleistung des Zugangs der Arbeitnehmenden zu Beschwerdemechanismen.
Die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette ist strategisch in unseren Migros-Gruppenanforderungen verankert. Diese legen verbindlich fest, dass Lieferant*innen den amfori BSCI-Verhaltenskodex anerkennen müssen. Die Migros-Gruppenanforderungen sind Teil unserer gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie.
Im Genossenschaftlichen Detailhandel haben wir uns zusätzlich strategische Ziele für die Prüfung von Sozialstandards in der Lieferkette gesetzt. Ergänzend dazu sind Prinzipien vorgegeben, wie potenzielle Zielkonflikte zwischen Nachhaltigkeits- und Beschaffungsvorgaben im Einzelfall zu adressieren sind. Dazu zählen nebst der Einhaltung des amfori BSCI-Verhaltenskodex durch unsere Lieferant*innen auch die Rolle von Nachhaltigkeit bei Beschaffungsentscheiden sowie angemessene Vorlaufzeiten bei Bestellungen.
Mehr zu unserer Nachhaltigkeitsgovernance
Die Initiative amfori BSCI hat zum Ziel, die sozialen Bedingungen in den weltweiten Lieferketten zu verbessern. Sie wurde 2003 von uns mitbegründet.
Der amfori BSCI-Verhaltenskodex, sowie die dazugehörigen Dokumente und Tools, basieren auf diversen international anerkannten Instrumenten. Dazu gehören die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN), die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) sowie die OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen.
Sozialmanagementsystem und Kaskadeneffekt
Umweltschutz
Ethisches Geschäftsverhalten
Keine prekäre Beschäftigung
Keine Schuldknechtschaft, Zwangsarbeit oder Menschenhandel
Besonderer Schutz für jugendliche Arbeitnehmer
Keine Kinderarbeit
Arbeitsschutz
Zumutbare Arbeitszeiten
Angemessene Vergütung
Keine Diskriminierung, Gewalt oder Belästigung
Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen
Beteiligung und Schutz der Arbeitnehmenden
Neue Lieferant*innen müssen im Zuge der Eröffnung der Geschäftsbeziehung schriftlich dem amfori BSCI-Verhaltenskodex zustimmen. Wird bereits ein ähnlicher international anerkannter Standard oder Verhaltenskodex umgesetzt, wird dieser geprüft und gegebenenfalls als äquivalent akzeptiert. Sämtliche Anforderungen und die prozessualen Schritte werden den Lieferant*innen zugänglich gemacht und regelmässig aktualisiert.
Wir streben mit unseren Lieferant*innen eine Partnerschaft auf Augenhöhe an. Wo nötig, wird gemeinsam eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Produktion erarbeitet. Die Befähigung der Mitarbeitenden wie auch die Weiterbildung von Führungskräften der Fabriken oder landwirtschaftlichen Betriebe liegen uns besonders am Herzen. Ein Schwerpunkt ist der verantwortungsvolle Umgang mit Angestellten und Ressourcen.
In der Schweiz sind gesetzliche Grundlagen und deren wirksame Umsetzung entscheidend für sichere und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen. Leider ist die Einhaltung dieser Standards nicht überall auf der Welt gewährleistet. Behörden in Ländern mit niedrigem Einkommen verfügen über unzureichende Ressourcen, um die Einhaltung der Arbeitsgesetze in den Betrieben effektiv zu überwachen und sicherzustellen. Zudem fehlt es teilweise an politischem Willen, beispielsweise in autoritär geführten Ländern. Durch die Anwendung international anerkannter Standards wie amfori BSCI stellen wir sicher, dass soziale Mindestanforderungen bei der Herstellung und im Anbau von importierten Produkten aus Risikoländern und Risikosektoren gewahrt werden.
Wir sind uns bewusst, dass die Verpflichtung im Sinne des amfori BSCI-Verhaltenskodex allein nicht genügt. Deshalb lassen wir jährlich eine Vielzahl von Kontrollen, sogenannte amfori BSCI-Audits, durch unabhängige Drittunternehmen in den Produktionsbetrieben durchführen. amfori BSCI verfolgt einen Entwicklungsansatz mit dem Ziel, die Situation für die Arbeitnehmenden in den Fabriken kontinuierlich und langfristig zu verbessern. Weiter sind wir Mitglied beim International Accord. Die Vereinbarung fördert die Sicherheit der Arbeitnehmenden durch unabhängige Inspektionen, Abhilfemassnahmen und Schulungsprogramme unter Einbezug der Arbeitnehmenden.
Sollte eine Vorlieferant*in bei einer Kontrolle ungenügende Resultate aufzeigen, bedeutet dies nicht automatisch, dass wir die Zusammenarbeit mit dieser Geschäftspartner*in stoppen. In Zusammenarbeit mit unserer direkten Geschäftspartner*in muss die Vorlieferant*in die Mängel beheben und uns aufzeigen, wie er die Situation in der Fabrik für die Belegschaft verbessert hat – mehr dazu unter Massnahmen. Nur wenn Vorlieferant*innen nicht kooperativ sind und keine Verbesserungen vornehmen, wird in letzter Konsequenz die Geschäftsbeziehung beendet.
In der landwirtschaftlichen Produktion von Früchten und Gemüse gibt es bezüglich der Arbeitsbedingungen auch bei europäischen Produzenten Verbesserungspotenzial. Deshalb verlangen wir in Ländern wie Spanien oder Italien die Umsetzung von GRASP (GlobalG.A.P. Risk Assessment on Social Practices), einem Prüfsystem zur Verbesserung der sozialen Praktiken in der Landwirtschaft. Seit 2024 ist die neue Version (GRASP V2) mit noch anspruchsvolleren Anforderungen an die Produzent*innen und einem strengeren Rating für die Prüfberichte in Umsetzung. Besonderes Augenmerk liegt auf den Bereichen Zwangsarbeit und Involvierung der Arbeiter*innen durch Mitarbeitervertretung.
Nebst unabhängigen Audits durch Drittparteien führen unsere Spezialist*innen auch eigene Kontrollen durch. Dies, um sich einen Eindruck von den Bedingungen vor Ort zu machen. Dadurch können wir die Inhalte von zuvor in Auftrag gegebenen Auditberichten gemäss dem Vieraugen-Prinzip überprüfen. Wie beim amfori BSCI-Standard ist das Ziel eine Bestandsaufnahme vor Ort und eine Einleitung von Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, sofern notwendig. Auch Produzent*innen mit kleinen Bestellmengen oder wenigen Beschäftigen dürfen so auf die Unterstützung von erfahrenen Spezialist*innen zählen, beispielsweise von den Beschaffungsbüros der Migros in Hongkong, Delhi oder vom Sitz in Zürich.
Um den steigenden Erwartungen und verbindlichen Regulierungen zur unternehmerischen Sorgfaltsflicht für Menschenrechte und Umwelt (Due Diligence) gerecht zu werden, verlangen wir von unseren Lieferant*innen für Fisch aus Wildfang die Unterzeichnung einer Selbstdeklaration. Mit diesem Dokument verpflichten sich die Lieferant*innen, uns Auskunft über die gesamte Wertschöpfungskette bis zur Fischerei zu erteilen sowie mögliche Risiken beim Thema Arbeitsbedingungen in der Fischerei zu evaluieren. Basierend auf einem Stichprobensystem führt der Bereich Sozialstandards seit Oktober 2022 vertiefte Auswertungsmeetings und Risikobewertungen durch. Darin werden Lieferant*innen mit hohen Risiken aufgefordert, Massnahmen zur Risikoreduktion umzusetzen oder Anpassungen in der die Lieferkette vorzunehmen.
Speak for Change: Menschenrechtliche Beschwerdemechanismen bieten uns die Chance, unsere Lieferkette vertiefter zu verstehen. Um betroffenen Arbeiter*innen sowie Interessensvertretern effiziente Abhilfe zu bieten, hat amfori das Supply Chain Grievance Mechanism (SCGM)-Programm, bekannt als amfori Speak for Change, eingeführt. Dieses Programm verleiht Betroffenen in unserer Lieferkette eine Stimme und ermöglicht Lösungen durch eine unabhängige Untersuchung, Abhilfe und gemeinsame Hebelwirkung. amfori Speak for Change ist derzeit in Vietnam, der Türkei, Bangladesch und Indien aktiv. Der Roll-out in weiteren Ländern ist geplant.
Appellando: In Spanien engagiert sich der Genossenschaftliche Detailhandel für die Etablierung des Beschwerdekanals Appellando, einer Help Line für Arbeiter*innen in der spanischen Landwirtschaft. Während ein Audit nur zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr stattfindet, steht eine Help Line den Arbeitnehmenden das ganze Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. Wir haben Appellando im Verbund mit anderen Retailern unter dem Dach des EHI Retail Institutes entwickelt. Im Sommer 2023 gegründet, hat der Beschwerdemechanismus zum Ziel, nach Spanien auch in Italien einen Kommunikationskanal sicherzustellen.
M-Concern: Die Migros-Gruppe nimmt ihre Sorgfaltspflicht auch mittels der Meldestelle M-Concern wahr, über die sich Lieferant*innen direkt an uns wenden können. Mit M-Concern bietet die Migros-Gruppe die Möglichkeit, bestimmte Verstösse gegen den Verhaltenskodex in einem formellen Prozess zu melden.
Aktuell liegt der Fokus der risikobasierten Überprüfung von Sozialstandards in der Lieferkette auf der letzten wertgebenden Verarbeitungsstufe bei verarbeiteten Produkten. Dies beinhaltet beispielsweise die Endfertigung von elektronischen Apparaten oder Haushaltsartikeln, die Verarbeitung von Lebensmittelprodukten oder die Konfektionierung in der Bekleidung. Im Bereich der frischen Früchte und Gemüse wird auf Stufe des Anbaus überprüft. Bei importierten Rohstoffen (Kakao, Kaffee, Palmöl etc.) setzen wir auf anerkannte Nachhaltigkeitslabels, welche die Mindestanforderungen, auch für das Thema Sozialstandards, auf Stufe Anbau und Verarbeitung sicherstellen. Mehr zum Thema Rohstoffe findest du hier.
Lücken in der Abdeckung von Sozialstandards bei Geschäftspartner*innen liegen vor allem in den Zwischenstufen der Lieferketten. Dies beinhaltet beispielsweise die Komponentenhersteller bei elektronischen Geräten, die Vorstufen in der Bekleidungsindustrie oder Produzent*innen bei Lebensmittelprodukten. Hier besteht aktuell wenig Transparenz. Um diese Lücken in Zukunft schliessen zu können, engagieren wir uns in entsprechenden Arbeitsgruppen innerhalb der Branche.
Im Rahmen unserer menschenrechtlichen Sorgfalt verfolgen wir mit unseren Geschäftspartner*innen einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dabei unterstützen wir aktiv bei der Achtung der Menschenrechte und Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Dies geschieht beispielsweise mittels Produzent*innenenbesuchen, Befähigungsaktivitäten, Korrekturmassnahmenplänen, sowie Schulungen und Workshops zu verschiedenen menschenrechtsrelevanten Themen. Stellen wir bei Geschäftspartnern oder Geschäftspartnerinnen diesbezüglich ungenügende Kooperation fest, so behalten wir uns vor, betroffene Geschäftsbeziehungen mit Verweis auf unsere menschenrechtliche Sorgfalt zu beenden.
Regelkonforme Arbeitsbedingungen für alle Arbeiter*innen sind uns wichtig. Wir pflegen mit unseren Lieferant*innen eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Die Umsetzung kurzfristig erforderlicher Verbesserungen treiben wir mittels Korrekturmassnahmenplänen voran. Darin werden die Gründe tiefgreifender Probleme, beispielsweise das Bezahlen von Rekrutierungsgebühren durch Gastarbeitende, analysiert. Anschliessend entwickeln wir im persönlichen Kontakt sinnvolle und dauerhafte Verbesserungslösungen.
Wir führen Trainings und Schulungskonzepte durch, um so bei allen Beteiligten das Bewusstsein für Sozialstandards, die damit verbundenen Rechte und Pflichten und den betriebsinternen Dialog zwischen Führungskräften und Belegschaft zu fördern. Dabei liegt der verantwortungsvolle Umgang mit Angestellten und Ressourcen im Fokus: Eine korrekte Entlöhnung, Überstunden im gesetzlichen Rahmen und verbesserte Arbeitssicherheit zahlen sich aus. Sie steigern das Engagement der Belegschaft und minimieren Arbeitsunfälle.
Amfori BSCI: amfori BSCI bietet eine Reihe von Massnahmen an, mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen bei Vorieferant*innen vor Ort zu verbessern. Im Zentrum steht dabei die Befähigung der Führungskräfte. Im Rahmen von Workshops zu Themen wie Arbeitssicherheit, soziale Managementsysteme, Entlöhnung oder Rekrutierung werden die Führungskräfte mittels Best Practice zu einer Verbesserung der Bedingungen motiviert und inspiriert.
QuizRR: In Zusammenarbeit mit der Organisation QuizRR werden der Belegschaft in ausgewählten Fabriken in China Tablets zur Verfügung gestellt, die meist in der Kantine aufliegen. Sie beinhalten Kurzfilme in lokaler Sprache mit Inhalten rund um Arbeitsrechte, zum Beispiel hinsichtlich Mutterschaft, Sozialversicherungen, Ferien oder Arbeitssicherheit. Ein anschliessendes Quiz prüft den Wissensstand der Mitarbeitenden auf spielerische Art und Weise.
Individuell: In Ländern, in denen keine Workshops angeboten werden, bieten wir eine individuelle Beratung an. Dies geschieht durch ausgewählte Drittfirmen oder durch unsere lokalen Sozialstandard-Teams.
Multi-Stakeholder-Initiativen: Foros de Comercio Etico und Stronger Together sind spanische NGOs, die gute Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft fördern. Mittels Produzent*innenenschulungen, Workshops zur Entwicklung von vorbildlichen Praktiken im Thema Rekrutierung und Arbeitsbedingungen sowie Netzwerkanlässen. Eine Reihe unserer Früchte- und Beerenlieferanten in Südspanien haben an einem Workshop des Foro Etico zum Thema «Menschenwürdige Löhne und Sozialleistungen und Strategien für die Umsetzung von Sozialleistungen» teilgenommen. Unsere Erdbeerproduzent*innen waren an einem Workshop von Stronger Together zum Thema «Aktivitäten zur Förderung ethischer Praktiken am Arbeitsplatz».
Wir sind gegen jede Form der Ausbeutung von Kindern. Wir sind uns bewusst, dass Kinderarbeit weiterhin weltweit verbreitet ist. Betroffen sind vor allem Regionen und Länder mit tiefem ökonomischen Entwicklungsstand in Sektoren wie der Landwirtschaft, dem Rohstoffabbau, der Heimarbeit sowie im informellen Sektor. Vom Risiko der ausbeuterischen Kinderarbeit sind auch unsere Lieferketten betroffen, insbesondere in der mittelbaren Lieferkette. Konkret ist die Rede von der Vorverarbeitung, von Zulieferant*innen der Produktionsbetriebe, dem Anbau von Agrarrohstoffen und Abbau von Rohstoffen sowie illegalem Subcontracting. In unserem Bestreben, entlang der Wertschöpfungskette wirkungsvoller zu agieren, wollen wir die Lieferkettentransparenz erhöhen.
Für die Wahrnehmung der Sorgfaltspflichten im Bereich der Kinderarbeit orientieren wir uns an internationalen Regelwerken, insbesondere den ILO-Konventionen 138 und 182 sowie dem ILO-IOE Child Labour Guidance Tool for Business. Die entsprechenden Anforderungen sind im amfori BSCI-Verhaltenskodex aufgenommen und für sämtliche Lieferant*innen verpflichtend. Zudem verfügen wir über spezifische Länderbewertungen zu Kinderarbeit (beispielsweise amfori ESG risk tool oder UNICEF). Die Prüfung von Kinderarbeit ist in sämtlichen Auditsystemen der Migros (amfori BSCI, global GAP GRASP etc.) und Labelprogrammen integriert (zum Beispiel Fair Trade Max Havelaar, Rainforest Alliance, RSPO etc.). Ergänzend zu den Prüfungen hinsichtlich Kinderarbeit in Lieferketten arbeiten wir mit weiteren Partner*innen.
Unsere Partner*innen:
The Center for Child Rights and Business: Die Migros ist Mitglied der Arbeitsgruppe CRIB, die Themen rund um Kinderarbeit in Lieferketten behandelt. Zusätzlich haben wir Zugriff auf die Dienstleistung hinsichtlich Abhilfe bei der Feststellung von Kinderarbeit in den Lieferketten durch die Organisation.
Projekt «Youth Skills Development» in Kenia: Die Migros hat gemeinsam mit Max Havelaar und Fair Trade Africa ein gesellschaftliches Entwicklungsprojekt im Blumenanbau in Kenia initiiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Weiterentwicklung von jugendlichen Arbeitenden, die selbstständig Projekte erarbeiten und umsetzen. (Stand 2023)
Projekt «Bau von Klassenzimmern» in der Elfenbeinküste: Die Migros finanziert den Bau von Klassenzimmern im Rahmen eines innovativen UNICEF-Projekts. Von diesem Projekt profitieren Schüler*innen sowie die Sammler*innen von Plastikabfall. (Stand 2022)
KIDS School in Indien: In den 1990er Jahren als Offensive gegen Kinderarbeit in Tirupur gegründet, hat sich die Schule über die Zeit zu einem erfolgreichen und angesehenen Entwicklungsprojekt der Migros entwickelt. Nach 15 Jahren wurde die Schule in die Unabhängigkeit überführt. Die Zukunft des Schulbetriebs wird durch die Unterstützung der örtlichen Textillieferant*innen sowie durch die Einnahmen aus moderaten Schulgebühren sichergestellt. Dieser wichtige Schritt hin zur Unabhängigkeit ermöglicht es der Schule, ihre Mission der Bildung und des Schutzes von Kindern in der Region weiterzuführen. Erfahre mehr über die Migros Kids School
Unter einem existenzsichernden Einkommen verstehen wir den Verdienst, den Arbeiter*innen für eine normale Arbeitswoche an einem bestimmten Ort erhalten und der ausreicht, um sich und der Familie einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. Im Kontext der Landwirtschaft verstehen wir unter einem existenzsichernden Einkommen von selbständigen landwirtschaftlich Beschäftigten das Gesamteinkommen für einen Haushalt an einem bestimmten Ort, um einen angemessenen Lebensstandard für alle Haushaltsmitglieder zu ermöglichen. Der Fokus unserer Aktivitäten im Bereich der existenzsichernden Löhne und Einkommen liegt auf Ländern und Branchen im globalen Süden.
Die angemessene Vergütung von Arbeit in unseren Lieferketten ist in unserem Verhaltenskodex amfori BSCI festgehalten. Auch in unseren nachhaltigen Beschaffungsgrundsätzen sind Richtlinien hinsichtlich der Stärkung von Arbeitsbedingungen und Vergütung definiert. Nebst der Voraussetzung der Bezahlung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohns, setzen wir uns auch für die Verbesserung von Löhnen und Einkommen in unseren Lieferketten ein. Wir fokussieren unsere Tätigkeiten beim Thema Einkommen risikobasiert auf Länder mit niedrigen Löhnen, hoher Armut und schwachen Strukturen hinsichtlich sozialer und arbeitsrechtlicher Absicherung. Dabei verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der den Rahmen zu zielführenden Lohnverhandlungen ermöglicht und zu praktischen Lösungen für einen angemessenen Lebensstandard beiträgt:
Monitoring der Arbeitsbedingungen
Identifikation von Lohnlücken
Stakeholderdialog mit NGOs und Partnern
Durchführung von Pilotprojekten mit langfristigen Lieferant*innen
Förderung des Sozialdialogs in Fabriken
Um die Lohnsituation bei unseren Vorlieferant*innen zu verbessern, sind wir mit ihnen im Austausch, um gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Pilotprojekte helfen uns, mögliche Massnahmen und deren Skalierbarkeit zu erkunden. So haben wir ein Monitoring-Tool entwickelt, um die Löhne der Arbeitenden von unseren Textillieferant*innen zu erfassen. Diese Löhne vergleichen wir mit anerkannten Benchmarks, um die Lohnlücken zu einem existenzsichernden Einkommen zu identifizieren. Werden signifikante Lohnlücken erkannt, suchen wir gemeinsam mit den Lieferant*innen nach geeigneten Massnahmen, damit die Arbeiter*innen in unseren Lieferketten einen angemessenen Lebensstandard erzielen können. Das langfristige Monitoring von Arbeitsbedingungen und Lohnlücken hilft uns, die Verbesserungen über die Zeit zu beobachten und Lücken zu schliessen.
Auch in der Landwirtschaft investiert die Migros-Gruppe mittels Nachhaltigkeitsprojekten in die Stärkung der Bauern und Bäuerinnen sowie der Kooperativen. Durch eine Vielfalt von Aktivitäten tragen wir dazu bei, dass landwirtschaftlich Beschäftigte und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard haben können. Durch gezielte Schulungen der Bauern und Bäuerinnen können beispielweise Produktionssteigerungen und Qualitätsverbesserungen erreicht werden. Auch Diversifizierungsprojekte, Unterstützung bei der Umsetzung von Zertifizierungsprogrammen, wodurch der Zugang zu Prämien ermöglicht wird, sowie Finanzierung von lokalen Entwicklungsprojekten zählen zu unseren Massnahmen. Diese führen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Einkommen und Lebensstandards.
Um die menschenrechtliche Entwicklung in unseren Wertschöpfungsketten nachzuverfolgen, arbeiten wir mit international anerkannten Monitoringinstrumenten wie amfori BSCI, GlobalG.A.P. GRASP und anderen äquivalenten Sozialstandards. Dabei werden die Produktionsbetriebe in unseren Wertschöpfungsketten mindestens alle ein bis zwei Jahre, abhängig vom letzten Auditresultat, auf sozialverträgliche Arbeitsbedingungen sowie tatsächliche und potenzielle negative Effekte auf die Menschenrechte überprüft. Dies geschieht durch unabhängige Prüfungsstellen. Alle Kennzahlen zu Sozialstandards findest du hier. Zudem prüfen wir jährlich den Fortschritt unserer gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie mittels eines zentral geführten Controllings und internem Fortschrittsbericht.
Erfahre was wir alles tun, um soziale Verantwortung in unserer Lieferkette zu übernehmen.