
Klima & Energie
Sind Reisen mit Elektroauto kompliziert?
Du befürchtest, dass du unterwegs mit leerem Akku liegen bleibst? Wir sagen dir, ob du richtig liegst.
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Die Batterie ist das kostbare Herzstück eines E-Autos. Was kann man tun, damit sie viele Jahre lang einwandfrei funktioniert? Und was sollte man vermeiden?
Darf man den Akku eines E-Autos fast leerfahren und erst im letzten Moment wieder aufladen?
Nein, denn das strapaziert die Batteriezellen. «Der Akku eines Elektroautos funktioniert ähnlich wie der eines Smartphones», erklärt Valentin Peter, Leiter E-Mobility Services bei Migrol. «In beiden Fällen sollte eine Tiefenentladung, also Null Prozent Ladestand, vermieden werden. Denn das verkürzt die Lebensdauer der Batterie.» Zum Glück gibts in der Schweiz ein immer dichteres Netz an Ladepunkten (siehe Box). Man findet also immer rechtzeitig einen Anschluss für sein E-Auto.
Soll man die Batterie zu 100 Prozent laden?
«Wir empfehlen, die Batterie nur bis zu 80 Prozent zu laden», sagt der Experte von Migrol. «Bei den letzten 20 Prozent nimmt die Ladeleistung in der Regel ab, was die Ladezeit verlängert.»
Was bedeutet es, wenn die Ladestation eine Leistung von 200 kW verspricht, das Elektroauto aber nur 50 kW lädt?
«Das Elektrofahrzeug bestimmt die Ladeleistung», erklärt Valentin Peter. Nicht alle Elektroautos können gleich schnell laden. Manche nehmen bis zu 350 kW auf, andere nur 50 kW. Das bedeutet aber nicht, dass mit dem Auto oder der Ladestation etwas nicht stimmt.
Welcher Ladestand ist empfehlenswert, wenn das Elektroauto längere Zeit parkiert bleibt – zum Beispiel während der Ferien?
Der grösste Verkehrsclub Europas, der deutsche ADAC, empfiehlt in diesem Fall einen Ladestand von 30 bis 70 Prozent. Das ist am besten für die Batterie. Sie wird sie sich, wenn sie nicht genutzt wird, kaum entladen. Wenn man aus den Ferien zurück ist, kann man also gleich wieder losfahren.
Wie wirkt sich die Aussentemperatur auf ein Elektroauto aus?
«Kälte verlangsamt die chemischen Prozesse in der Batterie», so Valentin Peter. «Das führt dazu, dass die Reichweite eines Elektroautos vorübergehend sinkt.» Im Winter empfiehlt es sich darum, den Wagen und damit auch den Akku vorzuheizen, bevor man losfährt. Das ist besser für die Batterie und ausserdem angenehmer für die Fahrerin oder den Fahrer.
Wie lange hält die Batterie bei guter Wartung maximal?
«Die meisten Elektroauto-Hersteller garantieren heute für die Batterie in der Regel eine Lebensdauer von mindestens acht Jahren oder eine Laufleistung von 160 000 bis 240 000 Kilometern», so Valentin Peter. «Nachher ist der Akku aber nicht unbrauchbar, sondern die Speicherkapazität liegt bei 70 Prozent der ursprünglichen Leistung. Das heisst einfach, dass man häufiger laden muss.» Für manche Fahrerinnen und Fahrer ist das kein grosses Problem, andere lassen dann die Batterie ersetzen oder kaufen einen neuen Wagen.
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