
Nachhaltigere Kaffeekapseln
Kaffeekapseln aus dem Wald
Die Delizio Kapsel besteht aus Plastik und wird weder kompostiert noch rezykliert, sondern verbrannt. Chemisch lassen sich die Kapseln nicht im Geringsten von den bisherigen Kapseln unterscheiden, trotzdem sind sie deutlich nachhaltiger. Wie das? Lesen Sie weiter!
65% beträgt der Mindestanteil an nachwachsenden Rohstoffen (in diesem Fall Tallöl) für die Produktion des Plastikgranulats der Delizio Kapseln (Massenbilanzverfahren). Den grössten Einfluss auf die Ökobilanz einer Tasse Kaffee hat jedoch: der Kaffee selber. Der Anbau braucht viel Wasser, die Verarbeitung eine Menge Energie. Es kommt also nicht alleine auf die Verpackung an.
Tipp

Kompostierbare Bio-Kaffeekapseln
Das Resultat einer dreijährigen Entwicklungsarbeit: Bio-Kaffeekapseln, die sich nach 12 Wochen vollständig zersetzen.
Kaffeekapseln bestehen nach der Benutzung zu mehr als 80% (systemabhängig) aus organischem Material, dem Kaffeesatz. Soll dieser nicht im Abfall landen, sondern in den natürlichen Kreislauf zurückfinden, braucht es eine aufwändige Trennung von Kapsel und Kaffee.
Ist dagegen das Kapselmaterial ebenfalls aus einem abbaubaren Material, können Sie dieses nach Gebrauch als Ganzes zum Beispiel kompostieren. Die heimkompostierbaren Lungo- und Espresso-Kapseln vom Migros Bio Nespresso-Sortiment können genau das und sind als solche eine Weltneuheit.
Die Kapseln in Zahlen
Möchten Sie es genauer wissen?
Zwar steckt das Kaffeepulver immer noch in Plastikkapseln, das verwendete Plastik hat aber einen günstigen Effekt auf die Ökobilanz der Kapsel. Ihr Grundstoff ist nicht Erd- sondern Tallöl, das bei der Produktion von Zellulose in der Papierherstellung entsteht. Tallöl setzt sich aus Baumharzen und -ölen zusammen, galt bisher als Abfall und wurde zum grössten Teil verbrannt. Aus diesem Tallöl lässt sich jedoch ein Plastikgranulat herstellen – zum Beispiel für die Polypropylenfolie, aus der die Delizio Kapseln geformt werden.
Delica produziert pro Jahr mehr als 220 Millionen Delizio Kapseln, pro Sekunde werden in der Schweiz sieben solcher Kapseln in eine Kaffeemaschine eingesetzt. Das Unternehmen hat ausgerechnet, dass dank der neuen Kapseln die Menge CO2 eingespart wird, die 84 Menschen verursachen, die unabhängig voneinander je einmal um die Welt fliegen. Nicht zu unterschätzen ist ein weiterer Faktor: Der Produktionsprozess musste nur geringfügig angepasst werden.
Den grössten Einfluss auf die Ökobilanz einer Tasse Kaffee hat: der Kaffee selber, dessen Anbau viel Wasser braucht (rund 21 000 Liter Wasser für ein Kilo gerösteten Kaffee) und dessen Verarbeitung energieintensiv ist. Kommt hinzu, dass die Bohnen von weither zu uns in die Schweiz transportiert werden.
Aber nur rund 6 Gramm Pulver stecken in einer Delizio Kapsel. Bei einer Siebträgermaschine sind es zwischen 7 und 9 Gramm, bei einem Vollautomaten 8 bis 11 Gramm pro Tasse Kaffee.
Warum soll eine Plastikkapsel, die verbrannt wird, besser sein als eine Kapsel, die kompostiert wird? Das weiss Fabian Zeller, Verpackungsentwickler bei der Migros-Tochter Delica:
«Was für die Schweiz die beste Lösung ist, kann bereits in einem Nachbarland nur die zweitbeste sein. Fakt ist: In der Schweiz wird Abfall sehr effizient verbrannt und die Wärme genutzt, die dabei entsteht. Alukapseln schneiden in der Ökobilanz vergleichbar ab wie die Tallöl-Kapseln – vorausgesetzt, die Rücklaufquote ist hoch genug und die Kapseln landen auf der Sammelstelle und nicht im Abfall. Den grössten Impact auf die Ökobilanz hat jedoch der bewusste Umgang mit dem Produkt.»