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Diese Schwestern führen eine Migros-Filiale zusammen
Tamara Riesen und Janine Pfander teilen sich den Job der Filialleiterin in Burgernziel (BE). Wie es dazu kam und was die Herausforderungen sind.
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In jeder Filiale sorgen Fachpersonen dafür, dass das Mobiliar intakt ist und die Geräte funktionieren. Einer von ihnen ist Samidin Badalli. Wir haben ihn begleitet.
Am Boden neben dem Kühlregal steht die vollbeladene Umhängetasche: Schraubenzieher, Scheren und Kabelbinder befinden sich darin. «Ich habe gerne immer alles dabei», sagt Samidin Badalli.
Heute ist der Kältetechniker mitten in der Stadt Zürich in der Filiale am Kreuzplatz im Einsatz – bei einem Kühlregal ist der Ventilator ausgestiegen.
Badalli ist stellvertretender Teamleiter Kälte Gebäudemanagement bei der Migros Genossenschaft Zürich und damit dafür zuständig, dass die Kühlschränke und Gefriertruhen in den Migros Filialen funktionieren.
Für jeden Defekt gibt es in der Migros jemanden, der sich darum kümmert. Setzt eine Glühbirne aus, kommt der Elektriker, wackelt ein Regal, ist das Unterhaltsteam am Start, steigt ein Kühlregal aus, wird das Kälteteam gerufen.
Bevor der Kältespezialist die Verkleidung abschraubt, testet er, ob der Ventilator im Kühlregal wirklich defekt ist. Dafür kommt eine handliche Nebelmaschine zum Einsatz: «Das ist der gleiche Rauch wie in einer Disco», sagt Badalli mit einem breiten Lächeln.
Auf Knopfdruck schiesst ein Nebelstrahl aus dem kompakten Kästchen in seiner Hand. Das Kühlregal mit Spätzli und Fertig-Pasta füllt sich langsam von oben nach unten mit Rauch. Aber eben nicht gleichmässig – daran erkennt Badalli, dass ein Ventilator im Kühlschrank nicht mehr funktioniert.
Als Erstes muss das Kühlregal ausgestellt sein, dann greift der 47-Jährige zum Schraubenzieher und löst die Verkleidung und löst anschliessend den defekten Ventilator heraus. Jeder Handgriff sitzt, nichts ist zufällig.
Seit 23 Jahren arbeitet Badalli bei der Migros. Er ist direkt nach seiner Lehre als Kältemonteur zum Unternehmen gekommen, 2010 hat er eine Weiterbildung als Instandhaltungsfachmann absolviert: «Ich liebe meinen Job, jeden Tag muss ich neue Lösungen für Probleme finden, das gefällt mir.»
Bei jeder Störung müssen verschiedene Aspekte beachtet werden. «Besonders offene Kühlregale sind eine Herausforderung», sagt Badalli, während er den neuen Ventilator mit einem Gerät programmiert. Bei offenen Kühlern muss die ganze Umgebung mit angeschaut werden.
«In der Nähe vom Eingang hat es viel Zugluft, das kann die Kühlung negativ beeinflussen und zum Problem werden», sagt Badalli. Konzentriert blickt er auf das Programmiergerät in seiner Hand: Die Drehzahl des Ventilators muss genau stimmen, sonst kühlt die Anlage falsch und die Ware könnte Schaden nehmen.
Teil seines Jobs ist es auch, die Filialleitung auf ungünstige Standorte von Kühlregalen aufmerksam zu machen. Damit nicht weiter zu viel Energie verschwendet wird, müssen diese dann verschoben oder durch eine Variante mit gedeckter Truhe ersetzt werden.
Der neue Ventilator ist parat, Badalli setzt ihn gekonnt ein und schraubt die Abdeckung an. «Jetzt hoffen wir, dass alles funktioniert», sagt Badalli und schaltet das Kühlregal ein. Erneut kommt die Nebelmaschine zum Einsatz: Dieses Mal verteilt sich der Rauch gleichmässig zwischen den Spätzli- und Nudelpackungen.
Noch ist die Arbeit nicht getan, im oberen Stock braucht ein offenes Kühlregal eine Nachkontrolle. «Letzte Woche musste ich hier alles neu einstellen.» Badalli setzt auch hier die Nebelmaschine ein. Der Rauch verteilt sich rasch über den ganzen Käse in der Auslage. Der Kältespezialist ist zufrieden – alles funktioniert.
Läuft alles wie vorgesehen, fährt Badalli anschliessend zur nächsten Filiale in Stadtnähe: «Ich plane meinen Tag immer so, dass ich nicht zu weit herumfahren muss – es soll effizient bleiben.»
Gelegentlich kommt es zu Notfällen, dann muss Badalli sofort einspringen. Alle paar Wochen hat der Kältespezialist Pikettdienst und muss auch nachts ausrücken können. Denn die Kühler in den Migros-Filialen laufen 24 Stunden an 7 Tagen.
Für Badalli geht es jetzt erst einmal Richtung Meilen und Erlenbach weiter – in beiden Filialen brauchen Kühlregale seine Aufmerksamkeit.
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