Navigation

Landwirtin Dominique Kramer hält Sojabohnen in der Hand.

Sojaanbau im Seeland

Soja braucht keinen Dünger und kennt keine Schädlinge

Auf dem Garohof im Berner Seeland weiden Rinder neben Sojafeldern. Wieso dieses Zusammenspiel eine grosse Zukunft hat.

Von
Nina Huber
Datum
Format
Was wir tun

Wieso überhaupt Soja?

Weil sich Sojaanbau und Rinderhaltung ideal ergänzen, wie Dominique Kramer, 34, erklärt. «Wir denken in Kreisläufen», sagt sie. Das heisst, die Böden brauchen Nahrung. Die Kühe liefern diese in Form von Mist und Gülle. Um die Böden zu schonen, lassen Kramer und ihre Eltern auf ihren Äckern in Tschugg BE regelmässig Wiese wachsen. Das Gras wiederum fressen die Kühe. «Wir halten genauso viele Rinder, wie unser Hof Weideland und damit Futter hergibt.» Wichtig ist für die Landwirtin auch, dass nach Bio-Richtlinien produziert wird.

Sie kommt ohne Dünger aus

Soja sei eine unkomplizierte Pflanze, die Wärme und Trockenheit gut vertrage – ein klarer Pluspunkt in Zeiten des Klimawandels, so Kramer. Ausserdem braucht die Sojapflanze keinen Dünger, denn sie bindet Stickstoff und zieht ihn anders als das meiste Gewächs nicht aus dem Boden, sondern aus der Luft. Ihr Fazit: Soja eignet sich perfekt für den biologischen Anbau.

Noch hat Soja keine Schädlinge

Auf dem Garohof gedeiht Biosoja seit 2016. Bis heute gibt es in der Schweiz noch keine Schädlinge und Krankheiten, die für Soja bedrohlich wären. «Wir wissen nicht, ob sich das mit zunehmend milderen Wintern ändern wird, wenn mögliche Erreger nicht mehr von kalten Temperaturen lahmgelegt werden», sagt Kramer. Kramer baut nur Soja für die menschliche Nahrung an. Das ist eine andere Sorte als jene für Tierfutter, und sie ist von höherer Qualität.

Alle wollen Soja

Die Nachfrage nach Soja aus der Schweiz steigt seit einiger Zeit. Mehr verkaufen könnten sie auf dem Garohof schon, aber mehr produzieren liegt nicht drin. «Wir halten eine bestimmte Fruchtfolge und Anbaupausen ein, damit sich die Äcker erholen können und die Böden fruchtbar bleiben», erklärt Kramer. Mais, Soja, Weizen, Sonnenblumen, nochmals Weizen und Gras wachsen in dieser Reihenfolge auf einer Ackerfläche. Soja kommt so nur alle sechs Jahre auf dieselbe Parzelle.

Die Sojabohne als Umweltsünderin? Wir liefern Antworten auf gängige Vorurteile in unserem Beitrag «Soja-Mythen im Fakten-Check».