
Nachhaltigkeit
So bleibt dein Weihnachtsbaum länger frisch
Dank dieser Step-by-Step-Anleitung lässt der Weihnachtsbaum noch lange keine Nadeln.
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Nachhaltigkeit
Sieben Tage lang hat sich die Familie unserer Autorin konsequent nachhaltig ernährt. Statt Fleisch und Käse gab es viel saisonales Gemüse, Hülsenfrüchte und Süsskartoffeln. Wie es geschmeckt hat.
Wie schwierig kann es sein, eine Woche lang mit der ganzen Familie nur zu essen, was dem Planeten guttut? Was bedeutet nachhaltig essen überhaupt? Bei der Recherche stosse ich auf die «Future Foods Schweiz» des WWF. Es ist eine Liste von 30 Lebensmitteln, die zukünftig, unter Berücksichtigung des Klimawandels, in der Schweiz gut gedeihen, mit wenig Dünge- und Pflanzenschutzmitteln angebaut werden können und darüber hinaus eine ausgewogene Ernährung ermöglichen. Darunter Linsen, Pastinaken oder Baumnüsse, die schon längst in der Schweiz heimisch sind.
Auch der Bund hat seine Ernährungs-Empfehlungen inzwischen entsprechend angepasst und nennt pflanzliche Proteinlieferanten wie Linsen, Kichererbsen und rote Bohnen neu vor Eiern und Fleisch.
Ein Anruf beim WWF relativiert zudem: Es gehe nicht darum, sich ausschliesslich von Future Foods zu ernähren. Fleisch- und Milchprodukte sind erlaubt, sollten aber seltener auf dem Teller landen. Wenn es gelingt, in jede Mahlzeit mindestens ein Produkt aus der Liste zu integrieren, sei das ein guter Anfang, sagt die WWF-Expertin Mariella Meyer. Das klingt vernünftig – und sollte zu schaffen sein!
In jede Mahlzeit ein Produkt aus der Future-Foods-Liste zu integrieren, ist ein guter Anfang.
Bei der Menüzusammenstellung brauche ich etwas Fantasie – und Inputs aus dem Netz. Was bereiten wir mit Pak Choi zu? Das Mangold-ähnliche Gemüse mit asiatischem Ursprung wird bereits in der Schweiz angebaut. Auf der Plattform migusto.ch gebe ich den Begriff im Suchfenster ein. Voilà: Spätzli mit Pilzen und Pak Choi, das möchte ich ausprobieren! Ich finde dort ausserdem Pancakes aus Buchweizenmehl, Mais-Lauch-Plätzli, einen Kuchen aus Süsskartoffeln... Mein Kriterium für Rezepte: Es darf nicht zu aufwendig sein. Gerichte wie Eintöpfe sortiere ich gleich aus. Zu gering ist die Chance, dass diese bei den Kindern auf Anklang stossen würden.
Mit den beiden Buben, 9 und 7, einigen wir uns auf zwei Joker: Zweimal sollen sie eine «Extrawurst» in Form von Brot und Joghurt bekommen dürfen, wenn etwas gar nicht runtergeht.
Unser Frühstück besteht schon seit Längerem aus selbst gemachtem Müesli. Ich bin ein bisschen stolz, dass ich alle Zutaten auf der Liste der Future Foods antreffe: Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Hasel- und Baumnüsse.
Der Wocheneinkauf kostet uns 174 Franken. Das ist fast gleich viel, wie wir sonst wöchentlich ausgeben, wenn auch Käse, Schinken und Hackfleisch auf der Liste stehen. Für eine Vegi-Bolognese habe ich eine pflanzenbasierte Alternative von V-Love gekauft. Sie ist mit 5.50 pro 300 Gramm etwa gleich teuer wie das Biohackfleisch, das wir sonst einkaufen. Das Buchweizenmehl von Alnatura ist mit 2.90 für 500g teurer als Weissmehl, aber ich hoffe, dass es länger sättigt.
Bei den Spätzli schieben beide Buben den Pak Choi und die Pilze zum Tellerrand, wo sie liegenbleiben. Der Besuch findet die Pommes aus Pastinaken originell. Beim selbst gemachten Hummus, für den ich aus Zeitgründen eingelegte Kichererbsen verwendet habe, sind bis auf den Älteren alle glücklich. Der gekaufte schmecke viel besser, meint er.
Das Tofu-Gericht (mit geräuchertem Tofu für mehr Geschmack) mit chinesischen Nudeln, Broccoli und Edamame sei nicht sein Lieblingsessen, befindet mein Mann – was bei ihm so viel heisst, wie: Das schmeckt ihm nicht. Dafür greift der Jüngere kräftig zu, als ich ihm sage, dass Tofu Muskeln gibt. Beim Linsen-Dal kommt der Brot-Joghurt-Joker zum Zug.
Ein voller Erfolg sind dagegen die Buchweizen-Pancakes! Die ganze Familie ist sich einig, dass wir dieses Gericht öfter machen können.
Die Reklamationen am Tisch waren nicht lauter als sonst. Der Verzicht auf Fleisch fiel uns allen überraschend leicht, wobei eine Woche natürlich eine kurze Zeitspanne ist. Im Laufe der Woche sind mir einige weitere Ideen für Rezepte gekommen: Aus dem Buchweizenmehl möchte ich Galettes machen, zudem selbst gemachtes Knäckebrot ausprobieren und ein Brot auf Süsskartoffelbasis. Linsen esse ich besser nur für mich, wenn ich auf der Arbeit bin, damit wurde meine Familie nicht warm.
Wir werden in Zukunft bewusst regelmässig Produkte aus der Future-Foods-Liste integrieren. Aber ab und zu wird auch eine Bratwurst auf dem Grill landen.
In den Storys findest du mehr zu unserem Engagement für ein grosses Angebot an nachhaltigen Produkten.