Food Waste
Gehören Eier in den Kühlschrank?
Was war zuerst, das Huhn oder das Ei? Fast wichtiger ist die Frage, wie lagere ich Eier richtig? Wir klären auf.
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Landwirtschaft
Die kleine Sojabohne gilt als grosse Umweltsünderin. Wieso eigentlich? Was haben Nutztiere und die vegane Ernährung damit zu tun? Antworten auf gängige Vorurteile.
Soja steckt voller Nährstoffe, allen voran Protein. Und es ist günstig im Anbau, also ideal für die Herstellung von Lebens- und Futtermitteln. Mit dem globalen Fleischkonsum steigt auch die Nachfrage nach Sojaschrot als Nutztiernahrung. Problematisch dabei: Soja ist einer der meistgehandelten Rohstoffe, der oft in riesigen Monokulturen angebaut und mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt wird. Der Grossteil der weltweit produzierten Sojabohnen wächst in den USA, in Brasilien und Argentinien. Grosse Wald- und Savannenflächen werden in Landwirtschaftsflächen umgewandelt. Das ist schlecht fürs Klima, für die Biodiversität und die Böden. Zudem verlieren indigene Völker in den Anbauländern ihre Lebensgrundlage. Aber es gibt Alternativen.
Das Ziel, die Anbaubedingungen von Soja in den Ursprungsländern zu verbessern, ist leichter zu erreichen, wenn viele Player zusammenspannen. Deshalb ist die Migros Mitglied des Sojanetzwerk Schweiz und weiterer internationaler Netzwerke, die nachhaltig angebautes Soja fördern. Über 90 Prozent des 2022 in die Schweiz eingeführten Futtersojas stammen aus Europa. Die Micarna setzt bereits seit 2015 bei der Fütterung aller Poulets der Marke Optigal sowie der Legehennen ausschliesslich auf das europäische Produkt. Die Beschaffung des Sojaschrots wird selbst organisiert, was die Transportwege verkürzt und volle Transparenz über Herkunft, Qualität und Produktion ermöglicht.
Während die Schweiz bei Anbau und Import ausschliesslich auf gentechnikfreies Soja setzt, zeigt sich im Rest der Welt ein anderes Bild. Laut dem Sojanetzwerk Schweiz sind über 75 Prozent des weltweit angebauten Sojas gentechnisch verändert. Die drei grössten Anbauländer USA, Brasilien und Argentinien bauen zwischen 96 und 100 Prozent gentechnisch verändertes Soja an, mit dem Ziel, die Produktivität der Sojapflanzen zu erhöhen. Das gelingt zwar, hat aber einen Nebeneffekt: Auf den Soja-Monokulturen werden grosse Mengen an Pestiziden eingesetzt. Das wiederum zerstört die Biodiversität auf diesen Flächen.
Soja gedeiht sehr wohl auch auf europäischem Boden, etwa in mehreren Ländern Mittel- und Südosteuropas, wo es nachhaltig und ohne Gentechnik angebaut wird. Dieses Soja wird für Lebens- und Futtermittel verwendet und in zahlreiche Länder importiert, auch in die Schweiz. Die Kulturpflanze wächst auch bei uns, der Ertrag ist allerdings noch gering. Es gibt aber Bemühungen, den Schweizer Anbau zu fördern.
Der Markt für Fleisch- und Milchersatzprodukte wächst, und es entsteht der Eindruck, dass die grosse Menge Soja vor allem aufgrund der zunehmenden veganen Lebensmittel angebaut wird. Die Zahlen zeigen etwas anderes: Von der Gesamtmenge des weltweit geernteten Sojas werden etwa 80 Prozent zu Tierfutter und 15 Prozent zu Speiseöl verarbeitet. Lediglich drei Prozent wandern als Nahrungsmittel oder Getränke in unseren Warenkorb.
Nachhaltigkeit ist Teil unserer Kultur und wir haben noch viel vor. Erfahre mehr darüber in unseren Stories!