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Vorschau 2025: Was der Wirtschaft bevorsteht
Im Januar wird Donald Trump US-Präsident. Was bedeutet das für die Schweizer Wirtschaft? Ein Blick ins neue Jahr.
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Arbeitswelt
Worauf es ankommt, wie viel wir verdienen, und warum wir trotzdem verhandeln müssen.
Der Schweizer Medianlohn liegt bei 6788 Franken im Monat. Das bedeutet, dass die Hälfte der Arbeitnehmenden mehr verdient, die andere weniger. Das zeigt eine Analyse des Bundes für 2022. Ganz oben finden sich CEOs wie Sergio Ermotti. Der UBS-Chef verdiente in neunmonatiger Amtszeit 14,4 Millionen.
Wie wird der Lohn bestimmt? Eine Frage, auf die es keine Formel gibt. Denn der Arbeitsmarkt ist – wie der Name sagt – ein Markt. Das heisst: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Doch es spielen auch Normen sowie gesetzliche und sozialpartnerschaftliche Regeln eine Rolle.
Für Firmen ist Produktivität ein wichtiger Faktor. Sprich, wie viel Geld sie in einer Stunde erwirtschaften. Grosse Firmen seien hier tendenziell im Vorteil, weil sie Abläufe effizienter gestalten könnten, sagt Daniel Kopp. Er ist Ökonom und arbeitet an der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Es gibt jedoch auch kleine Firmen wie Anwaltskanzleien mit hohen Stundenansätze. Diese bezahlen besser als Handwerksbetriebe, wo die Zahlungsbereitschaft der Kundschaft tiefer ist.
Auf Seiten der Arbeitnehmenden kommt es vor allem auf die Fähigkeiten an. Ist man auf etwas spezialisiert, das nur wenige können, oder arbeitet in einem Feld, das sehr gefragt ist, ist der Lohn in der Regel höher. «In einer Rezession verdienen Menschen tendenziell weniger als in einem Wirtschaftsboom», sagt Kopp. So spiele der aktuelle Fachkräftemangel den Arbeitnehmenden in die Hände. Denn: Wird intensiv gesucht, wird meist auch mehr bezahlt.
Bei sehr tiefen Löhnen gibt es zudem oft rechtliche Vorgaben. Zwar gibt es in der Schweiz keinen nationalen Mindestlohn. Einige Kantone und Städte haben jedoch Untergrenzen festgesetzt, darunter Genf, das Tessin oder die Stadt Zürich. In der Regel liegen diese zwischen 19 und 24 Franken pro Stunde.
Auch starke Gewerkschaften können höhere Löhne befeuern. Sie verhandeln mit den Arbeitgeberverbänden Gesamtarbeitsverträge. Darin sind nicht nur Mindestlöhne für verschiedene Funktionen festgesetzt, sondern auch Arbeitsbedingungen. Sie gelten jedoch nur für Betriebe, die ihnen unterstellt sind. Es sei denn, der Bund erklärt die Verträge für allgemeingültig.
«Die Ausweitung der Gesamtarbeitsverträge hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass die Tieflöhne in der Schweiz nicht gesunken sind», sagt Kopp. Trotzdem öffnet sich die Lohnschere auch hierzulande immer weiter – vor allem, weil die höheren Löhne steigen.
«Unternehmen haben Spielräume», sagt Kopp und meint damit: Es kommt auch darauf an, für welches Lohnmodell man sich entscheidet. Will man zwischen den Löhnen grössere oder kleiner Abstände? Möchte man Lohnkosten primär tief halten oder besser bezahlen, um Arbeitskräfte zu motivieren?
Einige Firmen bieten zudem Zusatzleistungen wie gute Sozialleistungen, die Möglichkeit auf Homeoffice oder Beiträge an ÖV-Abos. Diese wirken jedoch Lohnungleichheiten selten entgegen. «Wir beobachten, dass Unternehmen, die höhere Löhne zahlen, oft auch bessere Arbeitsbedingungen bieten», sagt Kopp.
Doch was ist ein fairer Lohn? Gleiche Arbeit sollte gleich entlöhnt werden, das befürworten wohl die meisten. Wo jedoch die Untergrenzen liegen und wie gross die Unterschiede zwischen den Stufen sein sollten, ist umstrittener.
Das sei eine politische Frage, sagt Kopp. Die Antwort wirkt sich jedoch auf die Löhne aus, weil diese immer in einem gesellschaftlichen Kontext stehen und deren Einschätzung unterliegen. Auch Lohntransparenz verändert den Arbeitsmarkt. «Gerade Geringverdienende sind oft schlecht informiert, was dazu führen kann, dass sie länger in Unternehmen arbeiten, die schlecht bezahlen.»
Frauen verdienen teilweise nach wie vor weniger als Männer. Ein Teil der Unterschiede sei durch Faktoren wie Ausbildung oder Branche erklärbar, jedoch nicht alles, schreibt der Bund. Mit vermehrten Lohngleichheits-Analysen versuchen Firmen, dem entgegenzuwirken. «Internationale Studien zeigen, dass dies den Lohnunterschied reduzieren kann, allerdings werden die Löhne der Männer oft jenen der Frauen angepasst und die Lohnsumme insgesamt sinkt», so Kopp.
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