Der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Nationalpark Doñana erstreckt sich südwestlich von Sevilla auf einer Fläche von mehr als 500 km2. Diese ausgedehnte Wildnis bietet Hunderten Vogelarten Schutz, die dort auf ihrer Zugroute zwischenlanden oder überwintern. Wer im Park unterwegs ist, bewundert den Flug der Schwarzstörche, beobachtet durch die Kiefern hindurch Rehe oder mit etwas Glück einen iberischen Luchs, der dort einen seiner letzten Zufluchtsorte gefunden hat.
Doch dieses kleine Paradies – auf Initiative von Luc Hoffmann, dem Gründer des WWF, seit 1969 geschützt – ist in Gefahr. Umgeben von landwirtschaftlichen Betrieben, die Obst und Gemüse nach ganz Europa exportieren und deren Wasserverbrauch manchmal problematisch ist, kämpft es um sein Überleben. «Wir gehen davon aus, dass es rund um den Park etwa tausend illegale Brunnen gibt. Was ausserhalb des Parks geschieht, hat Auswirkungen auf den Park selbst», erklärt Felipe Fuentelsaz vom WWF Spanien. Der Umweltschützer hat berechnet, dass die Wasserressourcen im Park um 80% zurückgegangen sind. Mit einer Regierung, die dazu neigt, den Kopf in den Sand zu stecken, erinnert Felipe Fuentelsaz’ Kampf zuweilen an Don Quichottes Kampf gegen die Windmühlen.