Das kannst du kompostieren – weisst es aber nicht
Rüstabfälle und Teebeutel dürfen auf den Kompost – so weit so klar. Aber was ist mit anderen Abfällen, die zu Hause anfallen? Wir sagens dir.
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Nachhaltigkeit
Von Käserinde über Hühnerknochen bis zu Katzenstreu – wir sagen dir, was auf keinen Fall auf den Kompost gehört.
Dein Kompost ist hart im Nehmen: Er schluckt Rüstabfälle aus der Küche, welke Blumen oder Kaffeesatz und verwandelt mit der Zeit alles in wertvollen Dünger. Fleisch-, Fisch- und Käsereste sollte man ihm aber nicht zumuten. Es könnte sonst übel stinken. «Ausserdem locken solche Abfälle manchmal Mäuse, Ratten oder den Fuchs in den Garten», sagt Christian Henle, Geschäftsführer des Vereins Kompostforum Schweiz.
Selbst wenn du ein rein vegetarisches Zmittag wie etwa einen Gemüseeintopf genossen hast, solltest du die Reste nachher nicht auf den Kompost kippen. «Das Problem ist das Salz, das oft in gekochten Speisen enthalten ist», erklärt Experte Henle. «Wenn es in hohen Konzentrationen in die Gartenerde gelangt, kann es den Pflanzenwurzeln schaden und das Wachstum behindern.»
Die Schalen von Südfrüchten verrotten in unserem Klima nur sehr langsam und sind darum nicht ideal. Wenn du sie trotzdem kompostieren willst, musst du die Schalen vorher gründlich zerkleinern und gut mit anderem Grüngut vermischen.
Pflanzenblätter sind normalerweise sehr gutes Kompostmaterial. Bei Kastanien-, Baumnuss oder Eichenlaub ist aber Vorsicht geboten: Darin sind Gerbstoffe enthalten, die zum Beispiel in einem Gemüsebeet das Wachstum hemmen können.
Es ist sehr feucht und könnte faulen. Darum muss man frisch geschnittenes Gras immer erst etwas trocknen lassen, bevor es auf den Kompost kommt.
Alte Zeitungen und Prospekte gehören in die Papiersammlung. Höchstens kleine Mengen von Zeitungspapier, die man vorher gründlich zerreisst und etwas anfeuchtet, könnte man dem Kompost zumuten. Absolut tabu ist farbig bedrucktes Hochglanzpapier.
Verbrannte Grillkohle enthält Spuren von Schwermetall. Wenn man die Asche regelmässig im Kompost entsorgt, können sich diese Schadstoffe mit der Zeit ansammeln und den Boden belasten.
Das Streu besteht meist aus Tonmineralien, manchmal auch aus Pflanzenfasern. Grundsätzlich wäre das kein Problem. Doch das Pipi und der Kot des Stubentigers stinken, darum gehört der Inhalt des Katzenklos nicht auf den Kompost.
Für manche gebietsfremde Pflanzen, also Neophyten, hat der Bundesrat ein besonders striktes Verbot erlassen. Diese Gewächse bedrohen die einheimische Artenvielfalt stark. Für sie gibt es darum kein Pardon: Sie müssen im Garten ausgerissen und entsorgt werden. Man darf sie aber nicht auf den Kompost werfen, denn von dort könnten ihre Samen oder auch Wurzelstücke doch noch in die Umgebung gelangen. Diese Neophyten gehören in den regulären Kehrichtsack, der dann in der Verbrennungsanlage landet.
Zu den besonders schädlichen Gewächsen zählen unter anderem der Riesenbärenklau, der Japanische Hopfen, das Drüsige Springkraut, die Ambrosia, die Syrische Seidenpflanze und der Rundblättrige Baumwürger.
Rüstabfälle und Teebeutel dürfen auf den Kompost – so weit so klar. Aber was ist mit anderen Abfällen, die zu Hause anfallen? Wir sagens dir.
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