Der Siegeszug von Tiefkühlkost beginnt vor 100 Jahren. Ein Amerikaner studierte auf Forschungsreisen in Neufundland das Verhalten der Inuit und brachte eine neue Küchentechnik mit nach Hause. Nach seinem geglückten Versuch, Fisch unter Druck zweier Eisplatten einzufrieren, begann er mit Gemüse und Obst zu experimentieren. Zehn Jahre später kamen 1930 die ersten Tiefkühlprodukte in die amerikanischen Supermärkte.
In der Schweiz sind Tiefkühlprodukte seit Mitte des zweiten Weltkrieges erhältlich, weil es zu dieser Zeit an Ressourcen für die Herstellung von Konserven mangelte. In der Nachkriegszeit gehörte Tiefkühlkost bald zum alltäglichen Repertoire in der Küche. Heute ist das Tiefkühlen von Lebensmitteln eine relativ einfache und schonende Methode, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Der 6. März ist der Tag der Tiefkühlkost.
Schonende Art der Konservierung
Bei einer Temperatur ab -18°C wird das Wachstum von Keimen in Lebensmitteln aufgehalten. Das Wasser in den Lebensmitteln gefriert und es bilden sich Eiskristalle.
Schock-Gefrieren
Je schneller der Einfrierprozess, desto kleiner die Eiskristalle und desto besser die Qualität des Produkts: Grosse Eiskristalle zerstören die Zellstruktur des Lebensmittels, wodurch Wasser austritt. So werden die Speisen matschig oder trocken.
Vom Feld in die Gefriertruhe
Obst und Gemüse verlieren durch verschiedenste Umwelteinflüsse die Frische und wertvolle Inhaltsstoffe. Licht, Wärme und Sauerstoff fördern den Abbau von Vitaminen sowie der Farbe und haben einen Einfluss auf die Konsistenz. So kann der Verlust von Vitamin C bei Blattspinat nach nur drei Tagen Lagerung bereits 75 Prozent betragen. Die Lösung: erntefrisches Gemüse und Obst schockgefrieren.
Haltbarkeit im Tiefkühler
Tiefkühlprodukte tragen ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieses ist als Empfehlung zu verstehen. Vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist eine optimale Qualität des Produktes gewährleistet. Bei längerer Aufbewahrung muss in Bezug auf Geschmack, Aussehen und Konsistenz mit Qualitätseinbussen gerechnet werden. Aus gesundheitlicher Sicht ist der Verzehr von Lebensmitteln auch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit in der Regel unbedenklich. Im Zweifelsfalle gilt: Produkt fortwerfen.
Empfohlene Frist für die Lagerung im Tiefkühler beim Einfrieren Zuhause (bei mindesten -18°Celsius):
- Fleisch 3-12 Monate. Je nach Fettgehalt, fettarmes Fleisch ist länger haltbar.
- Fisch 2-4 Monate
- Gemüse 6-12 Monate
- Früchte 8-12 Monate
- Beeren 6-10 Monate
Richtig auftauen
Tiefgekühltes Gemüse, Obst oder Kartoffeln müssen nicht vor der Nutzung aufgetaut werden. Sie können direkt in den Topf oder Ofen gegeben werden. So bleiben Farbe, Konsistenz und Vitamine erhalten.
Brot und Brötchen können nach dem Antauen im Kühlschrank im Ofen kurz knusprig gebacken werden.
Bei anderen Lebensmitteln wie beispielsweise Fleisch ist mehr Vorsicht geboten. Beim Auftauen können sich schnell Keime bilden. Eingeschweisste oder vakuumierte Produkte lassen Sie am besten in der Verpackung im Kühlschrank langsam auftauen. Hackfleisch hat eine besondere Beachtung verdient, da es aufgrund der kleinen Stückchen anfällig ist für Keime. Darum die beim Auftauen entstandene Flüssigkeit wegschütten.
Mehr Tipps zum Einfrieren von Lebensmitteln und Resten finden Sie bei Migusto.