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Zwei Mädchen halten Lampions in der Abenddämmerung des Nationalfeiertags am 1. August.

1. August

So geht Feiern ohne Feuerwerk

Wenns am Himmel faucht, knallt und leuchtet, ist der 1. August in vollem Gang. Doch der Nationalfeiertag kann auch ohne Vulkane und Raketen ein wahres Feuerwerk der Freude werden.

Von
Marcel Zulauf, Ringier Brand Studio
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Tipp

Ohne Cervelat gehts nicht. Die Brühwurst aus Schweinefleisch, Rindfleisch, Speck und Schwarte ist Schweizer Tradition: Rund 160 Millionen Stück werden jedes Jahr gegessen. 1891 wurde der Cervelat (oft wird sie auch die Cervelat genannt) erstmals im Zusammenhang mit dem Nationalfeiertag erwähnt. Doch das Rezept tauchte bereits 1749 im «Bernerischen Kochbüchlein» auf. Wer jetzt Hunger hat: hier gibts leckere 1. August-Rezepte – mit oder ohne Cervelat. Die Basler nennen sie konsequent Chlöpfer, die Ostschweizer sagen oft auch Stumpen.

Ein Cervelat liegt auf dem Rost eines Holzkohlegrills.

Der Fussabdruck der Cervelat

Entgegen dem Gerücht, dass der Name Cervelat sich auf das lateinische Wort cerebellum (Hirn) bezieht, gibt es in keinem Rezept Hinweise auf Gehirn als Zutat. Mit den Zutaten Schwein, Rind, Speck und Schwarte wurde bei der Cervelat Nose-To–Tail umgesetzt, lange bevor dieser Begriff für die Verarbeitung des ganzen Tiers Trend wurde. Bei der Klimabilanz der Brühwurst gibts 2 von 5 Sternen. Mit dem M-Check ist die Umweltbelastung der Migros-Eigenmarken auf einen Blick sichtbar. Wer nachhaltiger essen will, kann auch auf pflanzliche Alternativen ausweichen.

So feiert auch die Umwelt mit

Apropos: Wem die Umwelt nicht Wurst ist, kann mit klugem Einkauf und guter Menüplanung eine nachhaltige Grillparty veranstalten und dabei Müll sowie Food Waste vermeiden. Die Vorfreude auf den Nationalfeiertag kannst du mit selbstgemachter Dekoration steigern. Gerade auch Kinder werden daran ihren Spass haben. Mit Solar-Lampions, Lichterketten, oder Wunderkerzen lässt sich der Himmel auch ohne Feuerwerk erleuchten.

Eine Gruppe Menschen feiert mit Wunderkerzen den Nationalfeiertag.

Umweltbelastung durch Feuerwerk

1514 Tonnen Feuerwerk wurden 2021 in der Schweiz abgebrannt. Wir lieben es, wenn es leuchtet, strahlt, knallt und der Himmel «im Strahlenmeer» erscheint, um den Schweizer Psalm zu bemühen. Die Folgen sind aber fatal: «Was die Augen erfreut, bekommt den Atemwegen weniger gut», fasst das Bundesamt für Umwelt (Bafu) in einem Bericht zur Umweltbelastung von Feuerwerk zusammen.

Erwachsene und Kinder erfreuen sich an dem Funkenregen eines Vulkans.

Das bleibt vom Feuerwerk zurück

Pyrotechnische Sätze sorgen in Feuerwerkskörpern für Funkenregen, leuchtende Farben und Knalleffekte. Sie enthalten aber Schwermetalle. Beim Abbrennen entstehen daraus rund 300 Tonnen Feinstaub, der als Niederschlag Böden und Gewässer belastet, hat das Bundesamt für Umwelt berechnet. Zusätzlich fallen mehrere Tonnen Abfall aus Holz, Karton, Kunststoff oder Ton von Raketen, Vulkanen und Co. an. Daneben setzt Feuerwerk über 70 Tonnen CO₂ frei, wie das Schweizer Fernsehen SRF berichtet.

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Die Migros verzichtet auf Feuerwerksverkauf

Bei der Migros können die Genossenschaften zwar selbständig über den Verkauf von Feuerwerk entscheiden. Doch grundsätzlich wird es nicht mehr angeboten. Dies aus Rücksicht auf die Umwelt. Aber auch, weil Kundinnen und Kunden Kritik geäussert haben, da der Lärm Haus- und Wildtiere und zunehmend auch Menschen stark belastet. Vermehrte Feuerwerksverbote aufgrund der Trockenheit haben ausserdem zu Unsicherheit bei Anbietern und Konsumierenden geführt.

Feuerwerkskörper im Ladenregal. In vielen Migros-Filialen wird auf der Verkauf von Feuerwerk verzichtet.

Widerstand gegen Feuerwerk wächst

Nicht nur die Migros-Kundschaft kritisiert namentlich die lärmintensiven Auswüchse des Feuerwerks. Seit vergangenem Jahr läuft die Unterschriftensammlung der Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk». Dieses will das Abbrennen von lautem Feuerwerk verbieten. Knallen dürfte es nur noch an überregionalen Grossanlässen. Hinter dem Begehren stehen mehrere Organisationen, unter anderem der Schweizer Tierschutz.