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Unsere Klimaziele: Netto-Null bis 2050

Wieso setzt sich die Migros-Gruppe Klimaziele?

Der Klimawandel betrifft uns alle. Doch wie wird er eigentlich verursacht?

Dies geschieht hauptsächlich durch Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) sowie Landverbrauch. Vor allem der Verbrauch von fossilen Treib- und Brennstoffen führt zu erheblichen THG-Emissionen wie CO2, aber auch die Landwirtschaft durch Tierhaltung oder Anbaumethoden leistet ihren Beitrag dazu. Der global hohe Ausstoss von THG-Emissionen führt zum Klimawandel mit negativen Effekten auf die Menschheit (z. B. mehr Hitzetote im Sommer, häufigere und stärkere Überschwemmungen sowie Stürme).

In der Migros-Gruppe sind die vor- und nachgelagerten Lieferketten am emissions- und energieintensivsten. Der genossenschaftliche Detailhandel vertreibt hauptsächlich Produkte des täglichen Bedarfs, welche in der Herstellung, vor allem im Bereich der Landwirtschaft (Tierhaltung und Flächenverbrauch) oder beim Transport mit dem Flugzeug viele THG-Emissionen generieren und so den Klimawandel beeinflussen können. Der Einfluss der Migros-Gruppe auf die Energieverfügbarkeit ist vor allem während einer Energiemangellage hoch. Primär benötigen die Landwirtschaft, Produktion (Migros Industrie) sowie die Kühlung der Produkte im eigenen Betrieb viel Energie. Die Migros setzt daher vermehrt auf Energie aus erneuerbaren Quellen.

Weil die verschiedenen Geschäftsfelder der Migros-Gruppe bedeutende tatsächliche und potenzielle Auswirkungen auf das Klima und die Energieverfügbarkeit haben, sind diese Themen in unserer Wesentlichkeitsanalyse als sehr relevant eingestuft. Basierend auf dieser Analyse haben wir uns im Rahmen unseres Leitbildes Nachhaltigkeit Migros-Gruppe Ziele gesetzt, um unsere negativen Impacts zu reduzieren und unsere positiven Auswirkungen zu maximieren. Unsere Fortschritte überprüfen wir anhand von regelmässigen Datenerhebungen wie solchen zum Energieverbrauch oder den gefahrenen Tonnenkilometern beim Warentransport. Dies ermöglicht es uns, unsere Massnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls Richtungskorrekturen vorzunehmen.

Die Migros-Gruppe verfolgt das 1,5 °C-Ziel

Sämtliche Unternehmen der Migros-Gruppe haben sich bis 2030 ambitionierte Etappenziele gesetzt, um bis spätestens 2050 Netto-Null zu sein und somit unter dem Strich keine Treibhausgase mehr auszustossen. 90% unserer Emissionen werden wir reduzieren, die verbleibenden 10% werden dann durch sogenanntes Carbon Capture aus der Atmosphäre entzogen und permanent im Boden oder Gestein gelagert.

Die Ziele wurden von der international anerkannten Science Based Targets initiative (SBTi) explizit validiert. Damit ist die Migros-Gruppe kompatibel mit dem Pariser Klimaabkommen und setzt sich dafür ein, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu beschränken.

  • Unser Ziel:

    2050

    … stösst die gesamte Migros-Gruppe unter dem Strich keine Treibhausgase mehr aus.

Das Maximum reduzieren

Die Klimastrategie der Migros-Gruppe handelt prioritär davon, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Klingt logisch, oder? Ist aber um einiges komplizierter. 

Zum einen geht es um den Stromverbrauch, den Wärmeverbrauch durch Heizungen sowie den Treibstoff für die Migros-Fahrzeuge. Das wird im sogenannten Scope 1 und 2 abgebildet. Hier haben wir uns als Migros-Gruppe zum Ziel gesetzt, unsere Emissionen bis 2030 um 70% zu reduzieren (Basisjahr 2019). Das Basisjahr 2019 wurde gewählt, weil dieses bei der Einreichung des SBTi-Zieles das repräsentativste Jahr für ein typisches Geschäftsjahr gewesen ist. Wie es um die Erreichung unserer Ziele steht, zeigen Ihnen unsere Fortschrittsgrafiken.

In der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette, im sogenannten Scope 3, wird es bereits etwas komplizierter. Denn der Scope 3 umfasst alle Emissionen, welche in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette resultieren (15 Kategorien, wovon in der Grafik nur ausgewählte exemplarisch dargestellt sind).

Deshalb sind wir auf die Unterstützung unserer Lieferant*innen angewiesen, um die eigenen Ziele zu erreichen. Bis spätestens 2026 haben wir uns das Ziel gesetzt, dass 67% der Emissionen von beschafften Gütern durch Klimaschutzziele unserer Lieferant*innen abgedeckt werden. So motivieren wir sie zu mehr Klimaschutz, lassen ihnen aber auch die entsprechende Freiheit in der Umsetzung. Realistisch ist eine Reduktion der THG-Emissionen im Scope 3 bis 2030 um rund 27,5%.

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Quelle: myclimate

So setzen wir unsere Ziele um

In den Bereichen, wo wir direkten Einfluss haben (Scope 1 und 2), dürfte Netto-Null auch früher als 2050 zu erreichen sein: Denn wir beziehen 100% erneuerbare Elektrizität ab 2021, peilen 100% erneuerbare Wärmeerzeugung bis 2040, 100% natürliche Kältemittel in unseren Kälteanlagen bis 2040 und über 70% erneuerbare Antriebe bis 2030 an:

  • 1

    Keine neuen fossilen Heizungen mehr

    Bestehende nicht erneuerbare Heizsysteme werden ersetzt, beispielsweise durch Abwärmenutzung, Wärmepumpen oder Holzfeuerungen.

  • 2

    Warentransporte mit alternativen Antriebstechnologien

    Mit erneuerbar hergestelltem Wasserstoff, Elektroantrieben oder Biogasfahrzeugen.

  • 3

    Erneuerbarer Strom

    Den restlichen benötigten Strom produzieren wir mit unseren Photovoltaikanlagen oder beziehen ihn aus erneuerbaren Quellen (vornehmlich Wasserkraft).

In der Wertschöpfungskette (Scope 3) verfolgen wir zwei grosse Stossrichtungen. Einerseits möchten wir möglichst viele Lieferant*innen zu eigenen SBTi-Zielen motivieren. Diese werden von uns teilweise finanziell unterstützt, indem wir die verbleibenden betrieblichen Emissionen im Scope 1 und 2 mit nachhaltigen Projekten in der Migros-Lieferkette kompensieren. Andererseits setzen wir auf direkte Reduktionsmasnahmen.

Als Beispiele:
 

  • 4

    Effizientere Fütterung von Nutztieren

    Die Verwendung von nachhaltig zertifizierten Futtermitteln (z. B. Soja aus Europa) reduziert Klimagasemissionen.

  • 5

    Beheizung der Gewächshäuser mit ausschliesslich erneuerbaren Energien

    Bis 2025 werden Früchte und Gemüse aus der Schweiz nur noch fossilfrei angebaut. Das spart jährlich 75 000 Tonnen CO2.

Wie sparen die restlichen Gruppenunternehmen Treibhausgase ein?

Bei der Migrol wird z. B. der Ausbau von E-Ladestationen gefördert und bei der Migros-Bank klimaverträgliche Finanzströme. Hotelplan hat sich der Glasgow Declaration on Climate Action in Tourism angeschlossen, welche eine Halbierung sämtlicher Emissionen bis 2030 fordert.

Bilder: Getty Images

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