Nachhaltiger Kakao-Anbau
Schoggi geniessen ohne schlechtes Gewissen
Um den Anbau von Kakao nachhaltiger zu machen, hat die Migros Ende 2020 das «Agroforst-Klimaschutzprojekt» lanciert.
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Gemeinsam forschen
Forschung ist für uns kein Selbstzweck. Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen vor Ort möchten wir Lösungen finden, um die Umweltbelastung entlang unserer Wertschöpfungskette zu reduzieren und die lokalen Gemeinschaften zu stärken. Deshalb realisieren wir gemeinsam mit Partner*innen Projekte in verschiedenen Bereichen in der Schweiz und im Ausland. Viele Projekte laufen aktuell, andere sind bereits abgeschlossen. Wir stellen hier einige dieser Projekte vor.
Wir arbeiten aktuell an vielen Forschungsprojekten zum Thema Nachhaltigkeit. Verschaffe dir einen Überblick!
Laufzeit: 2023-2024
Sonnenblumen weisen keine sehr hohe Resilienz gegenüber Trockenheit und hohen Temperaturen auf. Der Klimawandel könnte deshalb die Bedingungen für den Sonnenblumenanbau in Südeuropa verschlechtern und gleichzeitig jene in der Schweiz verbessern. Heute wird der Bedarf an Sonnenblumenölen in der Schweiz vor allem aus Importen gedeckt.
Gemeinsam mit FiBL und unseren Partnern aus der Wertschöpfungskette arbeiten wir daran, durch die gezielte Auswahl der Anbaustandorte, bodenschonende Anbauverfahren zur Unkrautregulation und Prüfung neuer Sorten, den Anbau und die Verarbeitung von Bio-Sonnenblumen in der Schweiz auszubauen
Partner: Müller-Thurgau-Stiftung, Projektleitung Ebenrain Zentrum
Laufzeit: 2023-2025
Regenerative Landwirtschaft steht für einen landwirtschaftlicher Ansatz respektive eine naturnahe, nachhaltige Lebensmittelproduktion, welche sich positiv auf den Humusaufbau und die Bodenfruchtbarkeit auswirkt, sowie den lokalen Nährstoff- und Wasserkreislaufe schliesst. Die Wirkung unterschiedlicher Elemente einer regenerativen Landwirtschaft sind wissenschaftlich jedoch noch wenig, im Obstbau praktisch gar nicht untersucht.
Wir unterstützen deshalb das von der Müller-Thurgau-Stiftung vergebene Projekt (Projektleitung Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung), welches zum Ziel hat, die Wirkung zentraler Komponenten der regenerativen Landwirtschaft auf Bodenfruchtbarkeit, Ertrag und Qualität zu messen um zukünftig Obstbaubetriebe gezielt dahingehend beraten zu können.
Partner: Müller-Thurgau-Stiftung, Projektleitung ZHAW
Laufzeit: 2022-2024
Gesunde, fruchtbare Böden sind die zentrale Ressource für Gemüse- und Obstproduzenten und hangen massgeblich mit der sogenannten Humusentwicklung zusammen. Humus bedeutet organische Bodensubstanz und besteht etwa zur Hälfte aus Kohlenstoff. Dieser wiederum entsteht über den natürlichen Abbau abgestorbener Pflanzen. Humusreiche Böden sind folglich doppelt wünschenswert: Sie weisen eine hohe Bodenfruchtbarkeit auf und dienen gleichzeitig als natürliche Kohlenstoffspeicher, sogenannte «Senken».
Wie viel Kohlstoff Böden speichern können oder in die Umwelt als CO2 freigeben ist abhängig von diversen Faktoren wie der Intensität der Bodenbearbeitung, der Bodenbedeckung oder der Wurzelbildung. Die Migros unterstützt deshalb das von der Müller-Thurgau-Stiftung vergebene Projekt (Projektleitung ZHAW), welches zum Ziel hat, einen Best-Practice-Leitfaden für einen nachhaltigen Humusaufbau im Gemüse- und Obstbau zu formulieren.
Laufzeit: 1996-1998 und 2022-2024
Insekten spielen eine wichtige Rolle in der Natur. Sie bestäuben nicht nur Pflanzen, sondern sind auch eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere. Das heisst: Wenn die Insekten sterben, hat das weitreichende Konsequenzen für unsere Ökosysteme – und somit für uns alle. Wir wollen dazu beitragen, das Artensterben zu stoppen und die Biodiversität zu fördern.
Deshalb unterstützen wir das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Gemeinsam wollen wir herausfinden, welche Langzeitauswirkungen die Anbauintensitäten in der Landwirtschaft auf das Insektensterben und die Biodiversität haben.
Unser Vorgehen: Wir vergleichen die Insektenbiomasse und -vielfalt in den Zeiträumen 1996–1998 und 2022–2024 auf verschiedenen Betrieben. Aus den Ergebnissen leiten wir entsprechende Massnahmen ab, um das Insektensterben zu reduzieren.
Laufzeit: 2020 - 2024
Darmwürmer bei Freilandhennen sind ein grosses Problem in Biobetrieben. Sie beeinträchtigen die Gesundheit und das Tierwohl. Um das zu verhindern, werden häufig chemische Entwurmungsmittel eingesetzt. Doch die Wurmkuren können unter anderem das Immunsystem der Tiere schwächen und andere Krankheiten auslösen.
Das möchten wir vermeiden und haben deshalb ein vierjähriges Projekt beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) initiiert, das nach Alternativen zur Bekämpfung von Darmwürmern bei Hennen sucht.
Partner: Earthworm Foundation
Laufzeit: laufend
Die gesamten Mengen des eingesetzten Palmöls bei der Migros entsprechen den höchsten Standards und sind bis zur Mühle rückverfolgbar. Gemeinsam mit den Akteuren der Wertschöpfungskette Palmöl haben wir im Palmölnetzwerk Schweiz beschlossen, über Standards hinauszugehen und mit unseren Lieferanten Zusatzkriterien zu implementieren sowie direkt Projekte umzusetzen.
Mit unserem wichtigsten Lieferanten Florin und dessen wichtigstem Lieferanten auf den Salomonen, einem Inselstaat im Südpazifik, setzen wir uns also ein für die Verbesserung des CO2-Abdrucks der Palmölproduktion und für die Stärkung der lokalen Gemeinschaften. Unsere Partnerorganisation Earthworm Foundation (EF) unterstützt die gesetzten Ziele und den Betrieb vor Ort. Einerseits mithilfe eines systematischen Monitorings des gesamten Anbaugebiets und umliegender Flächen mittels Starling-Analyse, andererseits durch Beratung und Mithilfe bei der Aufforstung degradierter Flächen und bei der effizienten Bewirtschaftung sowie durch gezielte Interventionen bei den einzelnen Communitys zur Förderung der Resilienz und der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.
Partner: Verschiedene
Laufzeit: laufend
Die Ernährung der Weltbevölkerung ist eine der grössten Herausforderungen der Zukunft. Jedes Jahr wird mehr als eine Milliarde Tonnen Lebensmittel verschwendet, während Millionen Menschen unterernährt sind. Darüber hinaus werden unsere derzeitigen Methoden der Nahrungsmittelproduktion bald nicht mehr ausreichen, um die wachsende Weltbevölkerung ernähren zu können.
Wir wollen diese ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen angehen, indem wir zusammen mit dem EPFL Integrative Food and Nutrition Center nach innovativen Lösungen suchen. Dabei nutzen wir die Kompetenzen der EPFL insbesondere in den Bereichen der digitalen Technologien und der Materialwissenschaften. Beispielsweise erforschen wir durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, wie neuartige und innovative Produkte bei den Verbraucher*innen ankommen.
Partner: Verschiedene
Laufzeit: laufend
Recycling und die Minimierung von Abfällen sind entscheidend für die Erhaltung unserer Umwelt. Deshalb arbeiten wir stetig daran, Verpackungen für unsere Produkte zu reduzieren oder sie ökologischer zu gestalten. Dabei setzen wir auf die Ökobilanzen der Verpackungen.
Bei einfacheren Fragestellungen fertigen unsere Fachexpert*innen die Ökobilanzen selbst an. Bei komplizierteren Themen arbeiten wir mit externen Expert*innen zusammen. Wir beauftragen Spezialist*innen wie beispielsweise Carbotech mit der Analyse unserer Produkte und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Die Ergebnisse zeigen uns, wie wir unser Sortiment zukünftig noch nachhaltiger gestalten können.
Ein Beispiel: In unseren Filialen bieten wir seit einigen Jahren umweltfreundliche Veggie-Bags an. Zudem sind in unseren Refill-Stationen Mehrweg-Bags erhältlich. Wir wollen herausfinden, wie der ökologische Fussabdruck von unterschiedlichen Materialien ist. Dafür untersuchen wir Polyester, Polyester aus 100% Rezyklat, europäische Bio-Baumwolle und Materialien auf Holzbasis. Die Erkenntnisse dieser Ökobilanz fliessen nun in die Beschaffung unserer Mehrweg-Bags ein.
Laufzeit: 2020 - 2025
Eine Kuh muss heute wesentlich mehr Milch produzieren als früher. Gleichzeitig ist die Lebensdauer der Kühe in den vergangenen Jahren aber gesunken. Kühe zählen zu den bekanntesten Produzenten von klimaschädlichem Methangas.
Als Milchabnehmerin ist uns daran gelegen, Wirtschaftlichkeit, Tierwohl und Klimaschutz bei der Milchproduktion miteinander zu vereinbaren. Damit beschäftigt sich ein von uns mitfinanziertes Projekt des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).
Die Forscher*innen analysieren alle Faktoren, welche die Lebensdauer von Milchkühen beeinflussen, und entwickeln auf Basis der Ergebnisse nachhaltige Strategien, um die Nutzungsdauer der Schweizer Milchkühe wieder zu erhöhen – zum Wohl der Tiere, zum Schutz des Klimas und zur wirtschaftlichen Verbesserung der Milchproduzent*innen.
Laufzeit: 2022-2024
Methanemissionen von Wiederkäuern wie Kühen oder Schafen tragen massgeblich zum Treibhauseffekt bei. Die bisherige Forschung geht davon aus, dass die Zusammensetzung des Raufutters die Methanproduktion beeinflusst. Es wird davon ausgegangen, dass ein hoher Gehalt an Tannin (ein pflanzlicher Gerbstoff) in Futterpflanzen die Methanemissionen senkt, während ein hoher Fasergehalt diese steigert.
Wir unterstützen daher seit 2022 ein Projekt des FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau), welches das Wechselspiel zwischen Tannin- und Fasergehalt von verschiedenen Pflanzen auf einer Experimentwiese und das daraus resultierende Methanbildungspotenzial in den Tierpansen untersucht. Durch die Ergebnisse kann man beispielsweise lernen, ob und wie sich die Intensität des Weidemanagements auf das Methanbildungspotenzial auswirkt und welche Pflanzen ein besonders hohes oder niedriges Methanbildungspotenzial für Wiederkäuer aufweisen.
Partner: AgriCircle
Laufzeit: 2022 - 2030
Böden sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Erde und spielen eine zentrale Rolle für die Lebensmittelproduktion. Im Zusammenhang mit den aktuellen und künftigen Herausforderungen der Menschheit (Ernährungssicherheit, Klimawandel und Biodiversitätsverlust) müssen die Erhaltung und die Verbesserung der Bodenqualität höchste Priorität geniessen. Die organische Bodensubstanz (OBS; oder auch Humus) spielt dabei die wichtigste Rolle. Die Menge und die Qualität der OBS sind zentral für die Klimaregulierung, den Wasserhaushalt und die Bereitstellung sowie für die Speicherung von Nährstoffen. Die Entwicklung und Etablierung landwirtschaftlicher Massnahmen und Konzepte zur Stabilisierung bzw. zum Aufbau der OBS sind daher von grösster Bedeutung für Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion.
Das Migros Humus Programm wird durch die Firma AgriCircle realisiert und durch den M-Klimafonds der Migros finanziert. Im Zentrum des Programms stehen humusaufbauende Massnahmen der regenerativen Landwirtschaft. Dazu gehören optimierte ackerbauliche Massnahmen (reduzierte Bodenbearbeitung, Fruchtfolgen, Gründüngung), Kompostierung und das Einbringen von Pflanzenkohle. Die Firma AgriCircle hat dafür zusammen mit Partnern ein Mess- und Beratungskonzept etabliert, damit die Betriebe vor Ort über die Programmlaufzeit optimal begleitet werden. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL ) begleitet das Projekt wissenschaftlich, um sicherzustellen, dass die aktuellsten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis einbezogen werden.
Partner: ETH Zürich, World Food System Center
Laufzeit: Seit 2006
In Europa landen jährlich fast 90 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Jede Person wirft pro Jahr im Schnitt 180 Kilogramm Fleisch, Obst, Gemüse oder Milchprodukte weg. Doch das ist nicht der einzige Punkt, an dem es in unserem Lebensmittelsystem hakt. Sowohl die industrielle Massentierhaltung als auch die industrielle Landwirtschaft gehen auf Kosten unserer Umwelt. Sie führen zu einer höheren Luftverschmutzung, zum Verlust der Artenvielfalt und einer Verunreinigung des Bodens, der Flüsse und Seen. Es ist klar, dass wir etwas ändern und unser Lebensmittelsystem langfristig nachhaltiger gestalten müssen. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten: Mit den ETH-Professoren des ETH Zürich World Food System Center arbeitete die Migros-Industrie beispielsweise an mehreren Projekten zur Förderung von Nachhaltigkeit, unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Fleischproduktion oder Lebensmittelhaltbarkeit. Unser Ziel ist es, neue Lösungen für eine nachhaltige Lebensmittelwertschöpfungskette zu finden und umzusetzen.
Partner: Forschungsinstituts für Arbeit und Arbeitswelt (FAA-HSG)
Laufzeit: laufend
Seit der Gründung der Migros steht die Lebensqualität unserer Mitarbeitenden im Mittelpunkt. Deren Zufriedenheit und Gesundheit sind uns sehr wichtig. Wir möchten bestmögliche Arbeitsbedingungen auf allen Ebenen schaffen.
Deshalb engagieren wir uns unter anderem im Vorstand des Forschungsinstituts für Arbeit und Arbeitswelt (FAA-HSG). Das Institut widmet sich den komplexen Fragestellungen der Arbeitswelt aus interdisziplinärer Perspektive. Es ist Ansprechpartner zu Fragen der Arbeit, des Arbeitsrechtes, des Personalmanagements und zur Organisation der Arbeit. Es versteht sich als Forschungspartner und bildet auf der Grundlage dieser Forschung aus und weiter. Zudem engagiert es sich in der gesellschaftlichen Diskussion zur Thematik.
Wichtige Rohstoffe wie beispielsweise Kakao und Kaffee werden in globalen Lieferketten von Kleinbauern angebaut. Diese wichtigen Akteure stehen vor Herausforderungen wie dem Klimawandel, tiefen Preisen oder fehlendem Zugang zu Technologie und Wissen, und verdienen häufig nicht genug, um für sich und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard sicherzustellen.
Gemeinsam mit Delica, unserem Lieferanten ECOM Agroindustrial Corp. Ltd. sowie der Stiftung IDH erforscht die Migros mögliche Ansätze und Massnahmen, um Kleinbauern bei der Erreichung eines existenzsichernden Einkommens zu unterstützen. Das Projekt «Bridging Living Income in Colombia» wird bei Kaffeebauern in Huila, Kolumbien umgesetzt. Zum Massnahmenbündel gehören unterschiedliche Schulungen und Investitionen, um die Produktivität zu steigern, Zugang zu Premium-Märkten zu erhalten, die Produktionskosten zu optimieren sowie das Einkommen zu diversifizieren. Die Auswirkungen dieser Massnahmen auf das Haushaltseinkommen der Familien und inwiefern diese Massnahmen Einkommen der Kleinbauernfamilien erhöhen können, werden im Laufe des Projekts untersucht.
Gemeinsam mit unseren Partner*innen forschen wir auf allen Stufen der Wertschöpfungskette. Erhalte in unseren Stories spannende Einblicke in unsere Forschungsprojekte!