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Wie grün ist dein Weihnachtsbaum?
Wir gehen der Frage nach, wie ökologisch Weihnachtsbäume sind. Die Antworten überraschen positiv.
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Nachhaltigkeit
Er ist Lebensraum, Existenzgrundlage und Erholungsgebiet: Wie geht es unserem Wald heute? Und wie sieht der Wald der Zukunft aus?
130 Baum- und Straucharten sind im Schweizer Wald heimisch. Und über 20 000 Tierarten leben im Schweizer Wald. Einige Tiere wie die Mopsfledermaus sind vom Aussterben bedroht. Andere wie der Goldschakal siedeln sich neu an. «Der Wald bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Je nach Standort schützt er ausserdem vor Naturgefahren wie Lawinen und Hochwasser oder bietet Raum für Erholung», sagt Forstwart Markus Rufener, der in der Burgergemeinde Bern unter anderem den Gurten-, Bremgarten- und Sädelbachwald pflegt. So fällt er beispielsweise Bäume, die der Förster zuvor gekennzeichnet hat. Das Ziel ist ein junger, stabiler und vitaler Mischwald. «Ich bin stolz darauf, dass ich etwas Gutes tue für den Wald der Zukunft», sagt er.
Die Zusammensetzung der Wälder ändert sich. «Im Moment haben wir in der Schweiz etwa gleich viel Laub- wie Nadelholz. Dieses Verhältnis wird sich in den kommenden Jahrzehnten zugunsten von Laubbäumen verschieben», erklärt Frank Vasek von Timber Finance. Das vom Migros-Pionierfonds unterstützte Start-up entwickelt Möglichkeiten, um auch den Wald der Zukunft nachhaltig nutzen zu können. So setzt sich Timber Finance für den vermehrten Einsatz von Holz als Baumaterial ein. «Hartholz hat fast dieselbe Festigkeit wie Stahl. Wir könnten damit einen zweiten Wald in Form von Häusern bauen», so Vasek.
Die Weisstanne: Sie wird in den Bergen in höhere Höhenlagen vorstossen, weil sie dank der wärmeren Temperaturen länger im Jahr wachsen kann.
Die Flaumeiche: Sie wird sich an trockenen Standorten im Wallis ausbreiten, meist auf Kosten der Waldföhre.
Die Douglasie: Sie wird im Tiefland Trockenheit besser ertragen als viele andere Baumarten. Deshalb pflanzen Forstleute die in Nordamerika heimische Baumart dort heute vermehrt an.
Die Fichte: Im Mittelland, im Jura und in trockenen Alpenregionen wird sie weniger zahlreich vorkommen als heute, weil sie Hitze und Trockenheit schlecht erträgt und ihr der Borkenkäfer zusetzt.
Die Buche: Für sie wird es im Tiefland auf Böden, die schlecht Wasser speichern, zum Beispiel auf Felsgraten oder kiesigen Böden, kritisch.
Die Esche: Sie wird weiter stark abnehmen, weil sie von Krankheiten (Eschentriebsterben) und Schädlingen (Eschenprachtkäfer) bedroht ist.
Je heisser und trockener es im Flachland wird, desto mehr verlagert sich die Vegetation in höher gelegene Gebiete. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hält es für realistisch, dass die Waldgrenze mancherorts bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um 500 Meter ansteigt. Neben den höheren Temperaturen müssen dazu aber noch andere Faktoren passen. So dürfen die neu zu bewaldenden Gebiete nicht beweidet sein. Durch die Alpwirtschaft hat sich die Waldgrenze nämlich in den vergangenen Jahrzehnten nach unten verschoben, weil Bäume auf den Alpen abgeholzt wurden. Weiter braucht es genügend Baumsamen, die sich auch in die höheren Lagen ausbreiten und überleben. Zudem muss die Bodenbeschaffenheit für die Keimung der Samen geeignet sein. Und schliesslich dürfen Wildtiere wie Hirsche den jungen Bäumchen nicht zu arg zusetzen.
Bäume binden Kohlenstoff. Das macht sie zu einem wirksamen Mittel, um das CO₂ in der Atmosphäre zu stabilisieren. «Das Speicherpotenzial ist riesig», sagt Leo Caprez von Brainforest. «Mehr als ein Viertel des weltweit ausgestossenen CO₂ wird von Wäldern aufgenommen.» Unterstützt vom Migros-Pionierfonds erarbeitet Brainforest deshalb Lösungen, um das Abholzen von Wäldern zu verhindern, zum Beispiel mit Anbau von Nüssen oder durch den Verkauf von CO₂-Zertifikaten.
Der Wald hat einen positiven Einfluss auf uns. 30 Minuten spazieren genügen, um Psyche und Körper zu entspannen, zeigen Studien. Der Blutdruck sinkt, der Stress nimmt ab, die Konzentration steigt. Erfahre mehr über die Wirkung des Waldes. Dass der Wald Menschen guttut, wissen die Japaner schon lange. Shinrin Yoku heisst die Tradition – sogenanntes Waldbaden. Dabei geht es darum, sich im Wald zu erholen und Energie zu tanken.
55 000 junge Bäume von 18 verschiedenen Arten wurden auf 57 Testflächen in allen Höhenlagen und Regionen der Schweiz gepflanzt: In diesem gross angelegten Langzeitprojekt untersucht die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und den Kantonen, welche Baumarten mit dem Klimawandel am besten gedeihen. Forscherinnen und Forscher beobachten nun in den nächsten 30 bis 50 Jahren das Wachstum und die Sterblichkeit der Bäume unter verschiedenen Umweltbedingungen.
Vor bald 150 Jahren, nämlich 1876, erliess die Schweiz das erste Waldgesetz und wurde damit weltweit zum Vorbild. Das Ziel war ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wald. Ein Rodungsverbot trat in Kraft, in Berggebieten wurde grossflächig aufgeforstet. Grund: Die industrielle Revolution hatte in Form von Kahlschlägen in unseren Wäldern Spuren hinterlassen. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Steinschläge, Lawinen und Rutschungen waren die Folge.
Auch bei der Migros weiss man um die Bedeutung der Bäume fürs Klima. Mit finanziellen Mitteln aus dem M-Klimafonds unterstützt sie unterschiedliche Klimaschutzprojekte. So auch im Norden Nicaraguas. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Myclimate läuft das Wiederaufforstungsprojekt in der Region San Juan de Limay, mit dem Ziel, CO₂ aus der Atmosphäre zu binden. Kleinbauern, die in diesem Gebiet ungenutztes Land besitzen, werden finanziell unterstützt, darauf verschiedene Arten von Bäumen zu pflanzen. Die zusätzlichen Waldflächen schützen vor Erosion, spenden Schatten und wirken sich auch positiv auf die sozio-ökonomischen Bedingungen der Familien aus, weil sie zusätzliche Einkommen sowie stabilere Erträge aus der Landwirtschaft garantieren.
Nachhaltigkeit ist Teil unserer Kultur und wir haben noch viel vor. Erfahre mehr darüber in unseren Stories!