
Tierwohl
Das tut die Migros fürs Tierwohl
Die Migros setzt sich als Detailhändlerin für eine nachhaltige und tierfreundliche Produktion ein.
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Nachhaltigkeit
Zu viel Regen, nasse Böden und Unkraut: Wie Bauer Nicolas Pavillard es trotzdem schaffte, auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten und warum die Migros auf IP-Suisse-Weizen setzt.
«Das vergangene Jahr wäre finanziell sehr schwierig geworden, wenn wir unseren Betrieb nicht so vielseitig aufgebaut hätten», sagt der Waadtländer Landwirt Nicolas Pavillard, 43. Weil der Frühling so verregnet war, konnte er 40 Prozent weniger Weizen ernten als üblicherweise. Die Böden waren schlicht zu nass, um mit Jät-Maschinen über die Felder zu fahren. Also musste er tatenlos zusehen, wie das Unkraut Oberhand nahm und einen Grossteil seines Weizens erstickte. Dass es ihn nicht härter traf, hat mit dem durchdachten Aufbau seines Betriebs zu tun.
Seit über zehn Jahren produzieren Pavillard und zwei benachbarte Betriebe gemeinsam als Association du Grillon nach den Richtlinien des Labels IP-Suisse – gekennzeichnet mit einem roten Marienkäfer. Nebst dem Hautprodukt Weizen bauen sie Raps, Zuckerrüben, Eiweisserbsen und Sonnenblumen an. Ausserdem lassen sie auf den Feldern regelmässig Gras wachsen. Das verbessert die Bodenfruchtbarkeit und befreit die Parzellen auf natürliche Art von Unkraut.
Das viele Gras brachte die Bauern auf die Idee, Tiere anzuschaffen. Sie halten eine Herde von Salers-Rindern – mit exakt so vielen Tieren, wie ihr eigener Betrieb ernähren kann. Die Kälber bleiben mindestens 10 Monate bei den Mutterkühen. Zudem gehören auch Mastschweine zum Betrieb. Ein toller Nebeneffekt der Tierhaltung: Sie haben natürlichen Dünger und produzieren mit dem Mist in der eigenen Biogas-Anlage Strom für 300 Haushalte.
Den Brotweizen bauen sie komplett pestizidfrei an. Das heisst, sie verzichten nicht nur auf Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge und Pilzbefall, was den IP-Suisse-Richtlinien entspricht, sondern darüber hinaus auch auf Mittel gegen Unkraut. Das bringt viel mehr Handarbeit mit sich. «Während wir früher zusätzlich zu den Herbiziden etwa zehn Stunden in die Unkrautbekämpfung von Hand investierten, benötigen wir heute 500 Stunden», erklärt Pavillard. Dank der Prämie von IP-Suisse lohnt es sich finanziell trotzdem für den Betrieb.
Diese Prämie wiederum wird vom Detailhandel finanziert. Die Mehrleistungen für die Umwelt sind auch der Migros etwas wert. 100 Kilo Brotweizen kosten aktuell circa 60 Franken. Für 100 Kilo IP-Suisse-Weizen bezahlt die Migros zusätzlich eine Prämie von Franken 6.35, für pestizidfrei angebauten IP-Suisse-Weizen zusätzlich 10 Franken pro 100 Kilo. «Dass wir am Anfang der Wertschöpfungskette ansetzen, bringt nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für die Qualität unserer Mehl- und Backwaren», sagt Christian Städeli, Leiter Forscher bei der Fresh Food & Beverage Group, einem Unternehmen der Migros-Industrie.
Die Migros ist die grösste Abnehmerin von Produkten der Schweizer Landwirtschaft.
Dank der dreissigjährigen Zusammenarbeit mit IP-Suisse war es für die Migros sogar im schwierigen Jahr 2024 möglich, für alle Mehle und Brote der beiden Label IP-Suisse und «Aus der Region. Für die Region» 100 Prozent Schweizer IP-Suisse-Weizen zu verarbeiten.
Verantwortung für künftige Generationen begründet auch die Motivation von Pavillard und seinen Partnern, mehr Aufwand auf sich zu nehmen. «Wir arbeiten tagtäglich mit der Natur, sie ist unsere Grundlage». Seit der Umstellung auf IP-Suisse beobachten sie auf ihren Flächen wieder mehr Schmetterlinge und mehr Feldhasen. Das Schönste sei für Pavillard, ein Stück Brot vom eigenen Weizen oder ein Stück Fleisch vom eigenen Hof zu essen und dabei zu wissen, wie alles zusammenhängt.
In den Storys findest du mehr zu unserem Engagement für ein grosses Angebot an nachhaltigen Produkten.