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Fast Fashion

So machst du Fast Fashion nachhaltiger

Du kannst nicht auf günstige Trendteile verzichten? Dann halte dich wenigstens an eine simple Regel.

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Marlies Seifert (Text) / Getty Images (Bild)
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Auf Social Media, in den Schaufenstern der Einkaufsstrassen oder in Modemagazinen: Die Verlockung, sich alle paar Wochen neue Kleider zu kaufen, ist riesig und oft nur wenige Klicks oder eine kurze Mittagspause entfernt. In Nullkommanix landet ein neues Lieblingsteil im (digitalen) Warenkorb.

Auch wenn hinlänglich bekannt ist, dass die Modeindustrie zu den schlimmsten Klimasündern zählt, fällt es vielen schwer auf Fast Fashion zu verzichten. Gerade wenn das Budget nicht so gross ist, greift man halt doch zu Trendteilen von Billiganbietern.

Das ist nicht optimal, aber es ist nicht alles verloren: «Dass man ab und zu schwach wird, ist menschlich. Jetzt geht es darum, das Teil wenigstens so lange wie möglich zu tragen», sagt Karen Rauschenbach von Circular Clothing.

Die einfache Faustregel: Stell dir vor dem Kauf die Frage, ob du das Teil mindestens 30-mal tragen wirst. Bekannt wurde die Idee durch den Fast-Fashion-Dokumentarfilm «The True Cost». Heute spricht man auch vom 30-Wears-Prinzip. «Es geht darum, den persönlichen Kleiderkonsum zu hinterfragen», erklärt Rauschenbach.

Wichtig ist also, dass du ehrlich zu dir selbst bist. Möchtest du das aufregende Glitzerteil eigentlich vor allem an der Motto-Party nächstes Wochenende tragen und es dann zuhinterst im Schrank verstecken oder denkst du, dass es sich um ein langlebigeres Investment handelt? Um besser einschätzen zu können, ob du die magische 30 erreichen kannst, helfen die folgenden Zusatzfragen:

  1. Kannst du das Teil in unterschiedlichen Kombinationen tragen? Kommen dir nicht spontan 5 passende Outfits mit bestehenden Teilen den Sinn, solltest du lieber die Finger davon lassen.

  2. Denkst du, dass das Teil vielleicht im Kleiderschrank von Freund*innen unterkommen wird? Kleidertauschen und Flohmärkte sind ein guter Weg, um Mode ein längeres Leben zu geben.

  3. Ist die Qualität des Teils gut genug, dass es 30 Waschgänge überlebt?

Kannst du alle Fragen mit Ja beantworten, stehen die Chancen gut, dass du deine Garderobe nachhaltiger machen kannst, ohne dich massiv einschränken zu müssen.

Modeproduktion für den Weltmarkt: Näherinnen in Bangladesch.
© Getty Images

Noch besser wäre es natürlich, von Anfang an auf Slow Fashion zu setzen, also weniger, dafür hochwertigere Kleider zu kaufen. Das ist dir zu teuer?

Überlegs dir mal so: Kaufst du dir ein Fast-Fashion-Kleid für 50 Franken, trägst es aber nur zweimal, weil es danach auseinanderfällt (oder dir nicht mehr gefällt), kostet es dich 25 Franken pro Mal.

Kaufst du ein hochwertiges Kleid für 200 Franken und trägst es 20-mal, kostet es dich noch 10 Franken pro Mal und rentiert sich schlussendlich also mehr.

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