
Movemi
Fitness-Tipps für ein langes, gesundes Leben
In seinen Körper zu investieren ist wichtig, um lange fit zu bleiben. Ein Experte erklärt, wie das geht.
Navigation

Medbase
Die steigenden Krankenkassenprämien bringen viele Menschen an ihre finanziellen Grenzen. Wie Marcel Napierala, CEO der Medbase-Gruppe, die Kostenexplosion eindämmen will – und warum Prävention entscheidend ist.
Marcel Napierala, ärgern Sie sich auch über die erneute Prämienerhöhung?
Nein. Es war zu erwarten, und die Prämien werden auch nächstes Jahr weiter steigen. Ich habe ein alternatives Versicherungsmodell, und meine Prämien werden um 4,5 Prozent steigen. Ich werde die Krankenkasse aber nicht wechseln, weil ich zufrieden bin.
Dennoch sind diese Kostensteigerungen ein Problem…
Ja. Für viele Menschen sind die Prämien heute schon eine zu hohe finanzielle Belastung. Wir müssen jedoch unterscheiden zwischen Gesundheitskosten und den Preisen im Gesundheitswesen: Ärztinnen und andere Leistungserbringer erhalten nicht mehr Geld für ihre Leistungen. Trotzdem steigen die Prämien.
Warum ist das so?
Wir werden älter, die medizinischen Möglichkeiten nehmen zu, und die Nachfrage nach Behandlungen und Medikamenten steigt. Hinzu kommen Leistungen, die von der Grundversicherung zusätzlich gedeckt werden, wie Psychotherapie. Unser hochstehendes Gesundheitssystem kostet – dieses Jahr 100 Milliarden Franken.
Haben Sie ein Rezept gegen diese horrenden Gesundheitskosten?
Alle Akteure im Gesundheitswesen – Krankenkassen, Spitäler, Versicherer und auch Patientinnen – müssen ihre Verantwortung übernehmen, damit die Kosten moderater steigen. Wir als Medbase tragen dazu bei, indem wir kosteneffizient arbeiten.
Was heisst das konkret?
Nicht jeder muss sofort zum Arzt – oft reicht eine telefonische Beratung. Eine Blutdruckmessung kann die Apotheke übernehmen. Wir stehen für integrierte Versorgung. Wäre das Gesundheitswesen ein Flughafen, wäre Medbase Skyguide: Wir koordinieren den reibungslosen Ablauf. Wir setzen auf Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen, Apothekern, Pflege, Physio- und Psychotherapeuten – unterstützt von digitalen Angeboten. So vermeiden wir doppelte oder unnötige Behandlungen.
Was bedeutet das an Einsparungen?
Konkret messbar sind diese bei alternativen Versicherungsmodellen. Vergangenes Jahr wählten 260 000 Personen ein Modell mit Medbase als primäre Ansprechpartnerin. Sie sparten etwa 800 Franken pro Person gegenüber der Standardversicherung. Das sind insgesamt über 200 Millionen Franken.
Welche Rolle spielen dabei die Apotheken? Zu Medbase gehören immerhin über 50.
Apotheken können mehr leisten als Medikamente verkaufen, etwa Impfungen, Blutdruckmessungen oder Organe abhören. Wir verstehen die Apotheken als «Point of care», nicht nur als Verkaufsstelle. Zudem haben wir mit «Zur Rose» eine Onlineapotheke und eine Grosshändlerin für Arztpraxen im Portfolio.
Wie wichtig ist Prävention?
Prävention ist ein wichtiger Hebel. Ein super Beispiel ist die Dentalhygiene, die 52 Prozent der Bevölkerung wahrnehmen. Kranke Zähne können den ganzen Körper beeinträchtigen.
Was tun Sie für Ihre eigene Gesundheit?
Ich mache viel Sport. Als Bergkind – ich komme ursprünglich aus Kandersteg – bin ich oft in den Bergen, zu Fuss oder auf dem Bike, und im Winter bin ich sehr gern auf meinen Langlaufski. Ich nehme auch Supplemente, etwa Zink, Multivitaminpräparate und Eisen, weil ich einen erhöhten Energiebedarf habe. Ich trinke kaum mehr Alkohol – ich werde langweilig (lacht).
Wie passt Medbase zur Migros?
Ich habe mich 2010 für den Zusammenschluss mit der Migros entschieden, weil sie die gleichen Werte verfolgt und den Glauben an die Grundversorgung teilt. Wir wollen gemeinsam den Zugang zu Gesundheitsleistungen für alle sichern. Medbase konnte sich dank der Migros weiterentwickeln. Gesundheit ist heute eines der vier strategischen Geschäftsfelder der Migros.
Sie sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen – zu einer der grössten Grundversorgerorganisationen der Schweiz mit knapp 200 Standorten. Wollen Sie noch grösser werden?
Eine gewisse Grösse hilft, um innovativ und anpassungsfähig zu sein. Qualität steht an erster Stelle. Dazu gehört auch ein guter Umgang mit den Mitarbeitenden. Wenn möglich, wachsen wir weiter, aber in vernünftigem Mass.
Finden Sie denn noch genügend Ärztinnen und Ärzte?
Ja, im Verhältnis zur Branche durchaus. Wir bieten gute Arbeitsmodelle mit attraktiven Arbeitszeiten und Teilzeitmodellen. Aber der Ärztemangel macht uns allen zu schaffen.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, um das Schweizer Gesundheitssystem zu verbessern, welcher wäre das?
Alle Akteure sollten ihre Eigeninteressen zurückstellen und Verantwortung für das Gesundheitssystem übernehmen. Die Politik muss kleine, effektive Schritte fördern. Hausärzte, Apothekerinnen und andere ambulante Berufsgruppen verdienen mehr Beachtung, da sie den ersten Zugang zur medizinischen Grundversorgung gewährleisten.
Entdecke spannende Geschichten rund um die Migros, unser Engagement und die Menschen dahinter. Weiter stehen wir dir mit praktischen Tipps und Tricks für den Alltag zur Seite.