Blumenfeld vor einer Migros-Filiale

Naturnahe Flächen

Biodiversität? Mehr als Artenvielfalt

Naturnahe Flächen für mehr Biodiversität: Wir setzen uns für konkreten Umweltschutz vor Ort ein – egal ob auf unseren Gebäuden, Firmenarealen oder Golfplätzen.

Von
Janine Radlingmayr
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Was wir tun

Ganz oben, dort, wo die Kundschaft keinen Blick darauf werfen kann, schwirren sie – Insekten. Das ist kein Zufall, sondern Absicht. Das Dach des Migros Shoppyland in Schönbühl ist begrünt: Artenreich blühende und bestäuberfreundliche Pflanzen wie Schnittlauch und Gras locken Kleintiere wie Insekten, Vögel und Bienen in die Höhe. Hier finden sie Nahrung und Unterschlupf – ein Plus für den Erhalt der Artenvielfalt. 

«Doch Biodiversität ist mehr als Artenvielfalt», sagt Anna Peters, Projektleiterin Nachhaltigkeit der Migros-Gruppe. Es gehe vor allem auch um den Schutz von Ökosystemen wie Wäldern, Wildwiesen, Mooren oder Gewässern. Ohne die Leistungen, die Ökosysteme uns Menschen erbringen, könnten wir kaum existieren und die meisten Unternehmen könnten nicht wirtschaften.

Vielfalt schützt

Blumenfeld vor einer Filiale

Biologische Vielfalt ist daher für uns überlebenswichtig. Ihr Erhalt ist ein Baustein, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Schutz vor Umweltkatastrophen wie Hochwasser oder Lawinen, Reinigung von Wasser und Luft, Abbau von Abfällen und Schadstoffen: Je mehr wir die Biodiversität und die Ökosysteme erhalten und fördern, desto besser können sie mit veränderten Umweltbedingungen umgehen oder dem Klimawandel entgegenwirken.  

Gerade im Immobiliensektor entstünden aktuell innovative Ansätze für die naturnahe Umgebungsgestaltung, sagt Projektleiterin Anna Peters: «Man weiss, dass begrünte Immobilien und naturnahe Flächen um Gebäude einen Kühlungseffekt erzielen, der angesichts steigender Temperaturen immer wichtiger wird.» Das machen sich auch die Firmenareale der Migros zunutze: So hat die Bischofszell Nahrungsmittel AG (BINA) ihr umliegendes Firmenareal naturnah und biodivers gestaltet. Auch die Migros-Pensionskasse gestaltet die Wohnsiedlungen in ihrem Besitz zunehmend nach naturnahen Kriterien, was Bewohner*innen und Siedlungsnatur schätzen.

Mehr Lebensraum bis 2030

Natur-Areal Suhr

Rund 3 Millionen Quadratmeter (1) Lebensraum haben wir als Migros bis heute geschaffen. Das ist eine ungefähr 400 Fussballfelder grosse Fläche auf unseren Arealen, auf der die Biodiversität gefördert wird. Doch was bedeutet das Fördern von Biodiversität in diesem Zusammenhang eigentlich? Es heisst beispielsweise 

  • Blumenwiesen statt Rasen 

  • einheimische und standortgerechte Pflanzen statt Exoten 

  • durchlässige Bodenbeläge statt Asphalt 

  • begrünte Flachdächer oder Feuchtbiotope wie Weiher statt Kiesbetten. 

  • Totholzhügel für Insekten und Reptilien statt Zierpflanzen-Stauden  

Das ist Pionierarbeit auch abseits unserer Firmenareale. Renaturierung und den Erhalt von wertvollen Naturflächen schreiben wir bei der Neugestaltung unserer Filialumgebungen gross.  

Damit ist die Migros auf Kurs: Denn am Weltnaturgipfel 2022 in Montreal haben sich 200 Staaten auf das Ziel «30 by 30» geeinigt: Bis 2030 sollen 30 Prozent der Land- und Meeresfläche weltweit für die Biodiversität unter Schutz gestellt sein. Ein hoch gestecktes Ziel für die Schweiz. Aktuell stehen 13 Prozent unter Schutz, die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten gelten als bedroht.

(1) Stand April 2022

Wir gehen voran!

Gut für die Umwelt, schön anzusehen: 39 unserer Standorte tragen mit ihren von der Stiftung Natur und Wirtschaft zertifizierten naturnahen Flächen zur Förderung der Biodiversität bei. Voraussetzung für eine Zertifizierung ist, dass mindestens ein Drittel des Geländes naturnah gestaltet ist. Naturnah gestaltet bieten die Flächen Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Das betrifft nicht nur verschiedene M-Industriebetriebe wie etwa Aproz, Micarna und ELSA, sondern auch die Migros-Verteilbetriebe in Neuendorf und Suhr, die Betriebszentralen Gossau und Schönbühl sowie grössere Einkaufszentren.

Neben Flächen in Industriegebieten sind zudem alle sechs Golfparks der Migros zertifiziert. Auch am Monte Generoso gibt es ein zertifiziertes Naturareal: Dort, wo die Migros den Bahnbetrieb und die Berggastronomie betreibt, befindet sich eine Magerwiese. Mit dem Wohnareal PIC 3 der MPK in Allschwil haben wir Pionierarbeit geleistet und schweizweit die erste Wohnsiedlung zertifiziert. Weitere Naturareale sind bereits in Planung.