Nachhaltigkeit
Was morgen auf unseren Tellern landet
Wir stellen dir «Future Foods» vor, die uns zukünftig ernähren: alle mit hohem Nährwert und nachhaltig im Anbau.
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Robuste Apfelsorte
Es gibt neue Apfelsorten, die von Natur aus robuster sind als herkömmliche Sorten. Wie entstehen diese eigentlich und was macht sie robuster?
Eine robuste Apfelsorte wird weniger schnell oder weniger stark von einer Krankheit wie Apfelschorf oder einem Schädling wie der Blattlaus befallen als andere Sorten. Der grosse Vorteil von Äpfeln mit besserem Abwehrsystem ist, dass sie weniger Pflanzenschutzmittel brauchen. Dadurch müssen die Traktoren weniger oft durch die Kulturen fahren, was CO2 einspart. Beides schont die Umwelt.
Robuste Sorten werden gezielt gezüchtet. Der erste Schritt ist die Wahl der richtigen Eltern-Sorten für die Kreuzung. Infrage kommen solche, die sich im früheren Zuchtprogramm, aber auch aus Erfahrungen von in- und ausländischen Produzenten als besonders gut erwiesen haben, und zwar bezüglich Aroma, Lagerfähigkeit und Krankheitsresistenz. «Während früher in vielen Züchtungsprogrammen hauptsächlich der Ertrag und die Fruchtqualität verbessert wurden, spielt heute der Aspekt der Robustheit gegen Krankheiten, Schädlinge und klimatische Veränderungen eine immer grössere Rolle», sagt Simone Bühlmann-Schütz, Apfelzüchterin bei Agroscope, dem eidgenössischen Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung.
Und so geht die Züchtung: In einem ersten Schritt bestäuben die Züchterin und ihr Team 10’000 Apfelblüten von Hand. Damit Bienen nicht kreuz und quer bestäuben können, werden die Blüten danach in Säcke eingepackt. Im Herbst folgt dann die Apfelernte, wobei die Kerne entnommen und 10'000 Stück einzeln angesät werden. Jeder Kern ist anders, denn jeder trägt eine individuelle Kombination des Erbguts der beiden Elternsorten und ist möglicherweise eine neue Topsorte.
Nach ihrer Keimung werden die Sämlinge im Gewächshaus auf ihre Robustheit gegenüber Krankheitserreger getestet. Bäumchen, die anfällig reagieren, werden fortlaufend aussortiert. Nach zwei Jahren ist noch etwa ein Zehntel der Jungbäume übrig.
Vier bis fünf Jahre später tragen die Bäume zum ersten Mal Äpfel. Nun folgen weitere Testjahre, bei denen nebst der Robustheit bei verschiedenen Witterungsverhältnissen und an verschiedenen Standorten auch die Lagerfähigkeit und natürlich die Fruchtqualität der Äpfel getestet werden. Das kann gut und gerne 20 Jahre dauern. Was mit 10’000 bestäubten Blüten begann, mündet nach einem Vierteljahrhundert in einer neuen Sorte, die alle Anforderungen erfüllt.
«In naher Zukunft wird es kaum möglich sein, eine hundert Prozent robuste Apfelsorte zu züchten, auch nicht mit Gentechnologie», sagt Samuel Cia, wissenschaftlicher Mitarbeiter Obstbau bei Agroscope. Denn auch Krankheitserreger entwickeln sich stets weiter. Aus diesem Grund verfolgen die Forscher das Ziel, mehrere Resistenzgene gegen die gleiche Krankheit in einer Sorte zu kombinieren.
In den Storys findest du mehr zu unserem Engagement für ein grosses Angebot an nachhaltigen Produkten.