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Symbolbild Börseneinstieg

Oblis, Aktien, Fonds & Co

So gelingt der Börseneinstieg

Man muss nicht Millionärin oder Millionär sein, um in Aktien zu investieren. Es gibt jedoch ein paar Dinge zu beachten. Ein Überblick für Anfänger.

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Sacha Marienberg
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Stephan Schmitz
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Tipp

Wie viel Geld brauche ich, um an der Börse zu investieren?

Grundsätzlich zahlen sich schon kleine Beträge über die Zeit aus. Investierst du etwa monatlich 50 Franken, hättest du in zehn Jahren – bei einer durchschnittlichen Rendite von 8 Prozent – ein Guthaben von Fr. 9068,59 aufgebaut. Zum Vergleich: Auf dem Sparkonto wäre deine Anlage bei 0,7 Prozent Zins wie derzeit bei der Migros Bank auf Fr. 6216,06 angewachsen.

Warum Wertpapiere kaufen?

Börseninvestitionen versprechen im Vergleich zum Sparkonto langfristig deutlich höhere Renditen. Beim Konto gibts zurzeit zwischen 0,25 und 1 Prozent Zins. Damit kannst du inflationsbedingten Kaufkraftverlust bestenfalls abmildern.

Was sind Aktien eigentlich?

Unternehmensanteile in Form von Wertpapieren. Durch die Ausgabe von Aktien nehmen Unternehmen Eigenkapital auf, um beispielsweise Investitionen zu finanzieren. Als Aktienanleger bist du Miteigentümer der Firma. Gehandelt werden Aktien an Börsen und anderen öffentlichen Handelsplätzen. Den Preis bestimmen Angebot und Nachfrage. Steigt der Marktwert der Firma, steigt auch der Wert deiner Aktien. Im umgekehrten Fall sinkt deren Wert.

Was sind Fonds?

Investmentfonds bündeln das Vermögen der Anleger und investieren es in Aktien von mehreren Unternehmen. Der Vorteil: Brechen einzelne Aktienpreise ein, fangen andere im Korb den Verlust auf. Fondsmanager stellen die Fonds anhand bestimmter Kriterien zusammen – etwa mit Fokus auf nachhaltige Unternehmen. Eine spezielle Form sind ETF (Exchange Traded Funds). Sie bilden oft bestimmte Börsenindizes ab (z. B. MSCI World).

Und Anleihen?

Das sind Wertpapiere mit einer festen Laufzeit, die gleichbleibend verzinst sind. Sie werden auch Obligationen genannt. Unternehmen nehmen mittels Anleihen Fremdkapital auf. Als Anleger wirst du aber – anders als bei den Aktien – nicht Miteigentümer. Anleihen werden ebenfalls über die Börse weiterverkauft. Das heisst: Du kannst sie schon vor der Rückzahlung durch das Unternehmen verkaufen. In Obligationenfonds sind viele Anleihen gebündelt.

Wie kommt mein Geld an die Börse?

Dazu benötigest du ein Wertpapierdepot. Nach der Eröffnung des Depots kannst du Wertpapiere (Aktien, Anleihen, Fonds, ETF) kaufen, verwahren und verkaufen. Zugang zu einem Depot erhältst du über Banken oder Broker, die zwischen Anlegern und Börsen vermitteln. Je nach Anbieter fallen Depotgebühren an.

Wie viel soll ich investieren?

Nur so viel, wie du auf längere Sicht entbehren kannst. Wenn du dein Geld gestaffelt anlegst, empfiehlt sich der Abschluss eines Fondssparplans bei deiner Bank: Weil der monatlich investierte Betrag immer konstant bleibt, erwirbst du bei steigenden Kursen automatisch weniger Fondsanteile. Umgekehrt kaufst du bei fallenden Kursen mehr Anteile.

Muss ich mich selbst um alles kümmern?

Nein, du kannst die Verwaltung deines Vermögens in die Hände von Profis legen, etwa bei deiner Hausbank: Gemeinsam definiert ihr ein Anlageziel, wählt passende Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien) aus und legt eine entsprechende Strategie fest. Um die Verwaltung deines Vermögens kümmert sich dann die Portfolio-Managerin oder der Manager. Bleibt etwa ein Wertpapier oder Fonds hinter den Erwartungen zurück, wird er durch eine bessere Alternative ersetzt. Für die Verwaltung verrechnet die Bank eine Gebühr zwischen 0,2 und 2 Prozent pro Jahr.

Wie finde ich die richtige Anlage?

Das hängt von deiner Risikoeinstellung ab. Als Einsteiger empfiehlt sich eine gewisse Vorsicht. Investiere daher nicht nur in Aktien, sondern setze auch auf festverzinsliche Anleihen, um das Verlustrisiko zu senken. Faustregel: Orientiere dich bei der Aufteilung an deinem Lebensalter: Mit 35 Jahren solltest du 35 Prozent in Anleihen investieren, mit 60 Jahren 60 Prozent. Den Rest kannst du jeweils in Aktien anlegen.

Diversifizieren? Was heisst das?

Das ist eine Strategie, um Verlustrisiken beim Geldanlegen zu minimieren. Dabei verteilst du dein Kapital auf diverse Anlageklassen, Regionen, Branchen und Unternehmen. Eine solche Anlagenmischung nennt man auch Portfolio.

Alle reden von langfristig – wie lange ist das?

Je risikoreicher die Anlageklasse, desto länger sollte der Anlagehorizont sein. Für Aktien sollte er bei etwa zehn Jahren liegen. Bei Anleihen und Obligationen kann er kürzer ausfallen.

Wie viel Rendite ist zu erwarten?

Mit einem langfristigen Anlagehorizont erhöhst du die Rendite-Chancen. Hättest du im Jahr 2000 1000 Franken in den Schweizer Börsenindex SMI investiert, wäre dein Vermögen bis Ende 2019 auf 2600 Franken angewachsen – dank einer durchschnittlichen Rendite von 4,8 Prozent. Aus der Performance vergangener Jahre lässt sich allerdings nicht auf die Zukunft schliessen. Daher solltest du nicht nur in Aktien investieren. Bei Anleihen respektive Obligationen liegt die durchschnittliche Rendite bei circa 2,5 Prozent.

Wann soll ich meine Aktien verkaufen?

Die Aussicht auf kurzfristige Gewinne oder die Angst vor fallenden Kursen verleiten viele Anleger zum Verkauf ihrer Aktien. Lass dich aber nicht zu Kurzschlusshandlungen hinreissen. Letztlich kannst du höhere Erlöse erzielen, wenn du deine Aktien möglichst lange hältst. Tipp: Benötigst du in den nächsten Jahren für eine grössere Investition Geld, etwa für den Kauf einer Wohnung, kannst du bis dahin einen Teil des Geldes umschichten und zum Beispiel in Anleihen anlegen. So minimierst du das Risiko, dass du die Aktien zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen musst.

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