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Bargeld

Bargeld-Fakten

So viel Bargeld brauchen wir noch

Banknoten und Münz haben gegenüber digitalen Zahlungsmitteln immer öfter das Nachsehen – tot sind sie aber noch lange nicht. Wie viel Bares haben wir noch im Portemonnaie, und wann brauchen wir es?

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Jörg Marquardt
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Keystone / Christian Beutler
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32,1%

aller Zahlungen in physischen Läden werden mit Bargeld getätigt – das sind 19,6% weniger als 2019. Die Corona-Pandemie hat den Trend zu elektronischen Zahlungsmitteln stark beschleunigt. Trotzdem bleibt Bargeld nach Erhebungen des Swiss Payment Monitor (siehe Box am Schluss) im Laden das beliebteste Zahlungsmittel, wenn auch nur knapp vor der Debitkarte mit 32%. Es folgen die Kreditkarte (17,1%) und das mobile Bezahlen mit dem Smartphone (15,1%). In den Filialen der Migros werden aktuell ca. 50% aller Transaktionen bar bezahlt.

66,7%

Am häufigsten wird in Bars und Clubs bar bezahlt. Der Anteil liegt bei 66,7%. «Das könnte daran liegen, dass in kleineren Lokalen lange keine elektronischen Zahlungsmittel akzeptiert wurden und die Gäste am Abend genug Bargeld mitführen», sagt Studienautor Marcel Stadelmann. Auf Bars und Clubs folgen Ticket- und Imbissautomat (52,4%), Kiosk und in Bäckerei (48,7%) sowie Restaurant (35,8%).

44%

aller Zahlungen bis 5 Franken werden in bar bezahlt. Bei Beträgen zwischen 5 bis 20 Franken macht der Bargeldanteil noch 35,8% aller Zahlungen aus; bei den Beträgen zwischen 20 bis 50 Franken liegt der Anteil bei 30%.

-19,5%

So stark ist die Bargeldnutzung seit 2019 zurückgegangen. Derzeit werden noch 28,2% aller Transaktionen mit Bargeld durchgeführt. Im selben Zeitraum hat sich der Einsatz von mobilen Zahlungsmitteln von 2,9% auf 21% erhöht. Selbst kleinere Beträge werden heute vermehrt mit dem Smartphone bezahlt. Das insgesamt am häufigsten eingesetzte Zahlungsmittel ist mit einem Anteil von 28,5% die Debitkarte. Die klassische Kreditkarte landet hinter dem mobilen Bezahlen auf Rang 4 (16,2%).

113 Franken

So viel Bargeld haben wir aktuell im Schnitt im Portemonnaie. Bei der vorangegangenen Erhebung im November 2022 waren es noch 107 Franken. Zugleich sank der Anteil der Personen, die üblicherweise kein Bargeld mit sich führen, von 15,8% auf 12,7%. Der Trend könnte für Studienautor Marcel Stadelmann auch mit dem Abbau von Bancomaten zusammenhängen: «Die Bargeldbezüge werden seltener, dafür werden höhere Beträge abgehoben.»

780 Franken

So viel Bargeld bewahren wir heute im Schnitt zuhause auf. Sechs Monate zuvor waren es noch 831 Franken. Bemerkenswert: Bei der Erhebung im November 2022 war die aufbewahrte Geldmenge um satte 307 Franken angestiegen. «Aus Angst vor einer Energiekrise im Winter haben sich einige Leute möglicherweise mit mehr Bargeld eingedeckt», sagt Marcel Stadelmann.

75,9 Milliarden Franken

Das ist der Wert der Schweizer Banknoten, die im Juni 2023 im Umlauf waren. Insgesamt geht der Notenumlauf zurück: Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei knapp 90,6 Milliarden Franken. Der Grund: Immer mehr Privatpersonen und Geschäfte bringen ihr Bargeld zurück zu den Banken, weil es auf den Sparkonten wieder einen Zins gibt.

67,1%

der Schweizerinnen und Schweizer lehnen die Abschaffung des Bargelds ab. Dieser Anteil ist im Vergleich zur letzten Erhebung um 5,1% gestiegen. Am stärksten befürworten 30- bis 44-Jährige eine Abschaffung (23,3%).

22,5%

der Tessinerinnen und Tessiner haben üblicherweise kein Bargeld im Portemonnaie. Damit gehören sie zu den grössten Bargeldmuffeln der Schweiz. In der Romandie liegt der Anteil bei 19,2%, in der Deutschschweiz bei 14,2%. Am häufigsten ohne Bargeld unterwegs sind 18- bis 29-Jährige (24,1%), bei Menschen über 60 ist dies aber nur bei 3,5% der Fall.

Auf Rang 3

Die Schweiz gehört in Europa gemessen an allen Transaktionen zu den Ländern mit der tiefsten Bargeldnutzung. Zu diesem Ergebnis kommt eine weitere Studie: Gemäss der Europäischen Zentralbank rangiert die Schweiz 2022 mit einem Bargeldanteil von 32% bei Bezahlungen in physischen Läden gleich hinter Finnland und Holland, die nur rund 20% aufweisen. In Deutschland wurden dagegen noch 63% der Transaktionen mit Bargeld bezahlt, in Italien gar noch 69% und in Österreich 70%.

6415

Bancomaten gibt es derzeit in der Schweiz. Bis 2020 ist die Zahl fast stetig gestiegen: von 5375 Geldautomaten im Jahr 2005 auf 7179 im Jahr 2020. Doch seither nimmt die Bancomaten-Dichte schweizweit ab. Dagegen hat die Migros Bank ihr Netz an Bancomaten in den vergangenen Jahren ausgebaut. Zudem können Kundinnen und Kunden an den Kassen von mehr als 1500 Migros-Verkaufsstandorten gebührenfrei Geld abheben.

20,3%

aller Befragten haben schon einmal Bargeld an einer Ladenkasse bezogen. Am häufigsten werden dafür die Debit- und die Kreditkarte eingesetzt.

100-Franken-Note

Am weitesten verbreitet ist hierzulande die 100er-Note. Von allen im Umlauf befindlichen Banknoten liegt ihr Anteil bei 27,6%. In Sachen Gesamtwert belegt die 1000er-Note den Spitzenplatz. Zwar macht sie nur 9% aller Banknoten aus, vereint aber 54,4% des gesamten Notenwerts auf sich. Das entspricht knapp 50 Milliarden Franken. Die 100er-Note kommt dagegen nur auf einen Notenwert von 15 Milliarden Franken.

15 Zentimeter

So dick ist ein Bündel 1000er-Noten im Wert von 1 Million Franken.

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