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Nachhaltigere Äpfel und Birnen

Unser Kernobst wird nachhaltiger!

Mit dem neuen Nachhaltigkeitsprogramm für den Anbau von Schweizer Äpfel und Birnen schonen wir nicht nur die Umwelt, sondern fördern auch die Biodiversität.

Das Thema Pflanzenschutzmittel ist eine schwierige Angelegenheit. Bienensterben, Verlust der Biodiversität, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Qualität des Grundwassers ­– wir kennen die Herausforderungen. Mit dem neuen Nachhaltigkeitsprogramm für den konventionellen Kernobst-Anbau gehen wir sie proaktiv an.

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Unsere Ziele

Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren

Einerseits verzichten wir auf bestimmte Spritzmittel, andererseits soll der Einsatz der Mittel gezielter erfolgen. Wie das geht? Indem wir alternative Methoden fördern! Beispiele hierfür sind das Einnetzen der Anlagen oder die Praktizierung der Verwirrmethode, die Insekten an der Fortpflanzung hindert.

Die Biodiversität in den Obstanalagen aktiv erhöhen

Etwa in Form von Nistkästen, Blütereihen in den Fahrgassen oder Steinhaufen.

Die Bodenqualität verbessern

Durch Kompost oder die Verwendung von Breitreifen bei den landwirtschaftlichen Fahrzeugen in den Fahrgassen wird der Boden vitaler und fruchtbarer. Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern möchten wir erreichen, dass Äpfel und Birnen nachhaltiger angebaut werden.

Die Erwartungen seitens Politik und Konsumenten an die Kernobst-Produzenten steigen stetig. Die Migros unterstützt die Produzenten deshalb bei der Umstellung auf nachhaltigere Anbaumethoden mit Expertise und auch finanziell.

Erwin Büsser, Leiter Früchte und Gemüse beim Migros-Genossenschaft-Bund

 

Pro Kilogramm Äpfel und Birnen zahlen wir allen Produzent*innen einen zusätzlichen Beitrag von 6 Rappen. Bereits seit 2021 setzen wir das Migros Kernobstprogramm schrittweise um. Das Migros Kernobstprogramm wird 2022 in die nationale Branchenlösung der Obstbranche überführt, siehe Ausklapptext. Das nachhaltigere Kernobst finden Sie bereits heute in Ihrer Migros-Filiale.

Nachhaltige Produkte
36 329

Kilogramm Äpfel und Birnen verkauft die Migros jährlich.

Nachhaltige Produkte
4 600

In der Schweiz wird auf 4600 Hektaren Kernobst angebaut.

Nachhaltige Produkte
5,3 Mio.

Auf 5,3 Millionen Bäumen wachsen in der Schweiz Äpfel und Birnen für die Migros.

Nachhaltige Produkte
480

Bäuerinnen und Bauern produzieren in der Schweiz Kernobst für die Migros.

Guter Boden für Kernobst

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Kernobst.

Die Anzahl der in der Schweiz erlaubten Wirkstoffe nimmt ab. Waren 2009 noch 282 zugelassen, sind es heute noch rund 150. Auch bei der gemessenen Menge ging der Einsatz zurück, von mehr als 160 Tonnen im Jahr 2009 auf rund 105 Tonnen im Jahr 2018. Der Einsatz ist jeweils auch von den Wetterbedingungen abhängig. Alleine die Menge zu betrachten, reicht aber nicht. Wichtiger ist, wie giftig die eingesetzten Mittel sind und wann sie ausgebracht werden. So ist ein bestimmtes chemisch-synthetisches Insektizid, das im späten Frühjahr gespritzt wird, um die künftigen Früchte vor Schädlingen zu schützen, für Bienen giftig. Und obwohl nur 0,2 Liter pro Hektar benötigt werden, ist es viel schädlicher als ein im Biolandbau zugelassener Stoff, der denselben Zweck erfüllt – aber gleich mit 56 Litern pro Hektar ausgebracht werden muss. Umgekehrt sind nicht alle Bio-Pflanzenschutzprodukte auch nützlingsschonend.

Es gibt eine Vielzahl von Pflanzenschutzmitteln, die Bienen und andere Nützlinge gefährden, sich über längere Zeit im Boden anhäufen und die Bodenorganismen schädigen – oder in die Gewässer gelangen und dort für aquatische Organismen toxisch sind.

Ohne Pflanzenschutz ist die Produktion weniger ergiebig und wesentlich teurer. Pilze oder Schädlinge können die Qualität sowie die Lagerfähigkeit des Obstes stark beeinträchtigen. Pflanzenschutzmittel helfen, Ertragsausfälle und Lagerverluste zu verringern.

Viele problematische Wirkstoffe könnten durch andere Massnahmen ersetzt werden. Indem man etwa das Obst mit Netzen schützt oder die Fortpflanzung von Insekten verhindert. Bei Letzterem setzt man Botenstoffe ein, die die Männchen daran hindern, zu den Weibchen zu finden. Solche Massnahmen sind nicht in allen Obstanlagen möglich beziehungsweise nicht gleich effektiv und zuverlässig wie Pflanzenschutzmittel. Sie können daher höhere Produktionseinbussen oder Lagerverluste zur Folge haben.

Ja. Erlaubt sind Wirkstoffe auf natürlicher Basis, etwa der Bacillus Thuringensis, Pflanzenextrakte oder Gesteinsmehle. Aber auch Kupfer ist erlaubt.

Bestimmte Spritzmittel werden verboten, andere dürfen nur in festgelegten Zeiträumen ausgebracht werden, um die Bienen, nützlichen Insekten und anderen Organismen in der Obstanlage weniger zu belasten. Im Gegenzug werden Alternativmethoden gefördert. Zudem enthält das Programm Vorgaben zu mehr Biodiversität und Bodenschutz. Dabei fördert man Nützlinge in der Obstanlage oder richtet Hecken und Steinhaufen ein, wo sich Tiere und Pflanzen ansiedeln können.

Die ersten Produkte werden ab Juli 2021 in den Läden verfügbar sein. Preisaufschläge sind nicht geplant.

Die Migros hat ihr eigenes Nachhaltigkeitsprogramm in die nationale Branchenlösung überführt. Die Bedeutung dieses Schrittes ist gross, sorgte doch gerade die Migros, unterstützt durch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL mit der Lancierung ihres eigenen Nachhaltigkeitsprogrammes für den notwendigen Schub, damit die nationale Branchenlösung Marktreife erlangte. Jimmy Mariéthoz, Direktor des Schweizer Obstverbandes, zeigt sich erfreut: «Ohne Migros und die Vorleistungen innovativer Obstproduzenten und Obsthandelsfirmen gäbe es die nationale Branchenlösung in dieser Form nicht. Dass die Migros ihr eigenes Programm in die nationale Lösung überführt, zeigt, wie breit abgestützt diese ist.» Die ersten Äpfel und Birnen werden bereits in diesem Jahr nach dem neuen Standard produziert. Dieser wird partnerschaftlich mit Vertretern von Handel und Produktion stetig weiterentwickelt.

Podcast «Chrut und Rüebli»: Weniger Pflanzenschutzmittel bei Äpfeln und Birnen. So geht’s.

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