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Spiesschen aus Gemüse und Fleisch auf dem Grill.

Alles für die grüne Grillparty

Weil dir die Umwelt nicht wurst ist

Draussen kochen, draussen essen: Was gibt es Schöneres im Sommer als das gesellige Beisammensein unter freiem Himmel? Wäre da nur nicht das Gewissen, das symbolische Gewitterwolken aufziehen lässt. Denn beim Essen sitzt der Umweltgedanke längst mit am Tisch.

Von
Marcel Zulauf, Ringier Brand Studio
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Grillieren riecht, raucht, macht glücklich. Doch am Schluss des Sommerfests bleibt ein Haufen Abfall zurück. Wer aber schon beim Einkaufen ans Entsorgen denkt, kann ohne grossen Aufwand eine nachhaltige Grillparty schmeissen. Dabei sollte der Fokus auf dem Essen liegen, weil dies gemäss dem deutschen Umweltbundesamt rund 90 Prozent der Umweltbelastung ausmacht. Im Zentrum steht also das Menü. Aber auch mit Grill, Geschirr und Deko lässt sich Abfall vermeiden und die Klimabilanz verbessern.

Die Fleischsorte ist nicht wurst

Die Grillnation Schweiz legt mit Vorliebe Würste auf den Rost. Hauptbestandteil darin ist meist Schweinefleisch oder Geflügel, was fürs Klima besser ist als Rindfleisch. Für ein Kilogramm Rind werden 13 Kilogramm CO₂-Äquivalente berechnet. Für die gleiche Menge Schwein oder Poulet sind es rund viermal weniger. Fisch weist eine bessere Umweltbilanz als Fleisch auf, doch hier gilt es auf Herkunft sowie Fangmethoden zu achten. Die Klimabilanz der Waren ist bei der Migros dank M-Check auf einen Blick sichtbar.

Ein Burgerpatty wird auf ein Bun mit Salat gelegt.

Pflanzenbasierte Burger und Würste

Pflanzliche Alternativen schneiden im Vergleich zu Fleisch bezüglich Nachhaltigkeit besser ab, wie die Studie des Umweltbundesamts zeigt. Die Umweltbelastung von Rindfleisch gegenüber dem veganen Burgerpatty ist um den Faktor 10,8 grösser. Bei der Bratwurst lässt sich mit dem pflanzlichen Ersatzprodukt nur noch knapp die Hälfte des Treibhausgases einsparen. Fleischersatzprodukte können geschmacklich mithalten, und bei Burger oder Wurst machen auch Saucen, Beilagen und Brot den geschmacklichen Unterschied.

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Fleisch bleibt beliebt

Dass der Verzehr von tierischen Produkten einen negativen Einfluss auf die Umwelt hat, ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) bewusst. Dennoch liegt der Fleischkonsum seit Jahren auf gleichbleibendem Niveau. 2022 wurden in der Schweiz pro Kopf 20 Kilogramm Schweinefleisch, knapp 15 kg Geflügel und rund 11 kg Rindfleisch gegessen, wie die Statistik des Fleischfachverbands Proviande zeigt. Umgerechnet auf eine 15 Wochen dauernde Grillsaison sind es rund 5 kg Schwein, 4 kg Geflügel und 3 kg Rindfleisch.

Beim Fisch aufs Label achten

M-Check Fisch mit einer Bewertung von 5 Sternen.

Bei Fischen und Meeresfrüchten bewegt sich der Verbrauch um die 9 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Dabei stammen über 70 Prozent der konsumierten Erzeugnisse aus dem Ausland, darum ist es hier besonders wichtig, auf nachhaltige Produkte mit Gütesiegel wie MSC oder ASC zu achten. Die Migros bietet mit dem M-Check-Fisch eine transparente Möglichkeit, sich über die Nachhaltigkeit des Fisches zu informieren.

Auch die Beilagen zahlen aufs Klima ein

Auch bei der Wahl der Beilagen – oder wahlweise Hauptspeisen – wie Reis, Polenta, Kartoffel, Pasta, Gemüse und Salat haben Herkunft, Produktionsart und vor allem Saisonalität einen Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Wer darauf achten will, sollte dies bei der Menüplanung und beim Einkauf berücksichtigen. Produkte tierischen Ursprungs wie Käse, Rahm und vor allem Butter weisen wiederum einen grossen ökologischen Fussabdruck auf. Auch hier finden sich immer mehr Alternativen auf pflanzlicher Basis.

Broccoli und Fenchel auf dem Grill.

Sind Bio-Produkte besser?

Bio verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden, hält Tiere artgerecht, fördert Biodiversität. Kritik an Bio sind tiefere Erträge, was indirekt höhere CO₂-Emissionen zur Folge hat. Grund: Bio braucht mehr Fläche für die gleiche Menge Ertrag. Dennoch sind Bio-Produkte nachhaltiger. Übersicht im Label-Dschungel bietet der Label-Ratgeber von WWF. Die Migros verwendet zusätzlich ihre eigene Nachhaltigkeits-Skala M-Check, die sie mit externen Expertinnen und Experten entwickelt hat. So ist auf einen Blick ersichtlich, wie nachhaltig ein Produkt ist. Berücksichtigt werden Klimaverträglichkeit, Tierwohl, Fisch aus verantwortungsvollen Quellen, Verpackung und Kreislauffähigkeit.

Das Gewissen isst mit

Die neueste Befragung des Bundesamts für Landwirtschaft zeigt, dass den Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz die Herkunft der Lebensmittel wichtig ist. 90 Prozent kaufen, wenn möglich, einheimische Produkte. Grund: Nachhaltigkeit, kurze Transportwege, Unterstützung der Schweizer Bauern und die Qualität. 73 Prozent der Befragten wünschen sich, dass der Umwelt- und Klimaeinfluss der Produkte deklariert wird. Die Migros setzt das mit dem M-Check auf den Eigenmarken bereits einfach und übersichtlich um.

Stichwort Food Waste: Wie viel ist zu viel?

Am Buffet mancher Grillparty scheint das Motto «lieber viel zu viel als ein bisschen zu wenig» zu gelten. Dabei lässt sich mit der Menüplanung Food Waste vermeiden, ohne dass die Gäste hungrig nach Hause müssen. Darum auf die Anzahl Personen achten, die Mengen entsprechend planen und schlau einkaufen. Und wer im Vorfeld die Wünsche oder Unverträglichkeiten der Gäste abklärt, muss nicht von allem für alle vorrätig haben. Inspirationen mit Mengenrechner gibts auf Migusto.

Fünf Personen geniessen an einem Tisch Speisen vom Grill.

So viel Fleisch pro Person

Die Faustregel lautet: 150 Gramm Fleisch pro Person. Das entspricht etwa dem Gewicht der beliebten Bratwurst, der Cervelat bringts auf 100 Gramm. Wer Fleisch mit Knochen auf den Rost legt, sollte entsprechend 200 bis 250 Gramm einrechnen. Bei Fisch oder Entrecote dürfen durchaus 200 Gramm auf den Rost. Was bei Kotelett und Steak (noch) nicht geht, funktioniert aber bei vielen anderen Grilladen: Es stehen immer mehr vegetarische oder vegane Alternativen zur Auswahl.

Die richtigen Beilagen

Beim Salat reichen 50 bis 100 Gramm pro Person. Wer Kartoffeln, Reis, Couscous oder Pasta als Beilage auftischt, lässt ebenfalls mit 50 bis 100 Gramm niemanden hungrig zurück. Als Hauptgang die Menge verdoppeln. Übrigens lassen sich mit Gemüsesticks, Oliven oder feinen Chnoblibroten in wenigen Handgriffen herrliche Snacks zaubern, die das Menü perfekt ergänzen – noch mehr Inspiration gibts hier. Wenn es dennoch Reste gibt: den Gästen mitgeben – oder richtig verpacken und lagern. So lässt sich Food Waste vermeiden.

Grillieren mit Gas, Holzkohle, Elektro?

Wegwerfen ist nicht nachhaltig, darum kübeln wir den Einweggrill an dieser Stelle. Die Gas- oder Kohlefrage ist komplexer: FSC-zertifizierte Holzkohle ist ein nachwachsender Rohstoff, im Gegensatz zum Gas, das als Nebenprodukt der Ölförderung anfällt. Doch Gas weist eine tiefere CO₂-Belastung als Kohle aus, die beim Verbrennen zusätzlich Feinstaub freisetzt. Bezüglich Umwelt schneidet der Elektrogrill am besten ab. Für den Geschmack setzen Gourmets auf das Grillaroma glühender Kohlen.

Gemüsespiesschen auf einem Grill.

Die Kraft der Sonne nutzen

Das schöne Wetter macht nicht nur gute Laune. Die Sonne spendet für Lichterketten, Gartenlampen oder Laternen auch gleich die nötige Energie, damit die Sonnenkraft auch im Dunkeln weiterstrahlt. Eher für experimentierfreudige Menschen mit viel Geduld und Zeit ist der Solargrill geeignet. Dieser heizt mit reiner Sonnenenergie ein und ist somit Testsieger in der Kategorie Energiebedarf.

Kreislaufwirtschaft beginnt auf dem Postizettel

Kartonteller und Plastikbecher? Nein, danke. Wenn es Einweggeschirr braucht, dann bitteschön aus ressourcenschonenden und natürlichen Materialien wie Palmblättern oder Bambus. Besser und edler wirds mit richtigem Geschirr und Gläsern. Auch der Tisch wirkt mit einer Stoffdecke gleich viel schöner. Richtig wichtig wird bei der Planung aber alles, was aufgetischt wird. Hier gibts Tipps, wie du umweltfreundlich einkaufen kannst. In diesem Sinn: En Guete und viel Spass!

Eine Frau kauft Salat in einer Migros-Filiale ein.