Nachhaltigkeit
Was du nicht recyceln darfst
Karton lässt sich recyceln, klar, aber leider nicht jeder. Erfahre, was die weiteren Recycling-No-Gos sind.
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Haushalt
Wir brauchen sie täglich, wissen aber recht wenig über sie: Batterien. Woraus bestehen sie? Warum gehören sie nicht in den Abfall? Wie werden sie rezykliert? Die Antworten.
Batterie ist ein Oberbegriff für einen Energiespeicher. Sie enthalten chemische Energie, die durch den Anschluss an einen Stromkreis in elektrische Energie umgewandelt wird. Damit können Geräte auch ohne Stromanschluss betrieben werden. Man unterscheidet zwischen Primär- und Sekundärbatterien. Zu ersteren gehören alle herkömmlichen Batterien, die nach ihrem Einsatz nicht wieder aufladbar sind und entsorgt werden. Sekundärbatterien hingegen sind Akkumulatoren, kurz Akkus, also aufladbare Batterien.
Der Klassiker: Alkali-Mangan-Batterien, kurz Alkaline genannt, sind die meistverkauften Batterien in der Schweiz. Sie bestehen aus einer Eisenhülle und einem Kern aus Zink und Mangan, sind langlebig, aber nicht aufladbar. Zum Einsatz kommen sie unter anderem in Taschenlampen, Spielsachen, Radios.
Die Kleine: Für extra viel Power sind sie die richtige Wahl. Die kleinen, runden Batterien sind sogenannte Knopfzellen und können aus Silberoxid, einem Zink-Luft-Gemisch oder Lithium – dem leichtesten Metall der Welt – bestehen. Man braucht sie für Küchenwaagen, Uhren oder Hörgeräte.
Die Aufladbaren: Sie sehen aus wie normale Alkaline (siehe oben), bestehen aber meist aus Nickel-Metallhydrid. Mit einem universellen Ladegerät lassen sie sich wieder mit Energie aufladen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, den Nickel-Cadmium-Akkus, enthalten sie keine giftigen Schwermetalle.
Die Leistungsstarken: Seit Jahren nimmt die Zahl dieser Lithium-Ionen-Akkus zu. Durch ihre hohe Energiedichte und die vielen Ladezyklen werden sie etwa in Handys, Laptops, Tablets, Elektrowerkzeugen, Elektrovelos und -autos eingesetzt. Weiter dienen sie der Zwischenspeicherung des Stroms aus Photovoltaikanlagen.
Je nach Gerät braucht es eine andere Batterie. Ihre Zellzusammensetzung hat einen Einfluss auf die Leistung, Kapazität und Spannung des Energiespeichers. Unterschiede zeigen sich dementsprechend auch im Preis.
Die Bezeichnung AA oder AAA auf den Batterien gibt Auskunft über die Grösse der jeweiligen Batterie. Im deutschsprachigen Raum sind diese beiden Batterie-Grössen am bekanntesten, wobei die AA-Variante grösser ist als jene mit den drei A.
Gebrauchte Batterien gelten in der Schweiz als Sonderabfall und gehören nicht in den Haushaltkehricht. Als Konsumentinnen und Konsumenten sind wir gesetzlich verpflichtet, sie an Verkaufs- oder Sammelstellen zurückzubringen.
Batterien bestehen zu einem grossen Teil aus wiederverwertbaren Materialien. Rohstoffe wie beispielsweise Zink und Ferromangan – ein Gemisch aus Eisen und Mangan – können im Recyclingprozess zurückgewonnen und müssen nicht neu abgebaut werden. Dies schont knappe und wertvolle Ressourcen. Stoffe, die einst in Batterien waren, finden unter anderem in Schachtdeckeln, Hydranten, Schlüsseln, Schrauben, Rasierklingen oder Türgriffen ein zweites Leben. Mit dem Rezyklieren schützen wir die Umwelt zudem vor Schwermetallen wie Blei und Cadmium.
Die Batterien werden von Hand nach ihrer Zellzusammensetzung sortiert.
In einem 700 Grad heissen Ofen werden Bestandteile wie Papier oder Kunststoff herausgelöst.
Im 1500 Grad heissen Lichtbogenofen werden die metallischen Bestandteile der Batterien geschmolzen. Zink verdampft, wird über einen Kondensator wieder verflüssigt und schliesslich zu Platten gegossen. Eisen und Mangan bleiben in der Schmelze und bilden das sogenannte Ferromangan. Diese wiedergewonnenen Stoffe werden an Rohstoffhändler verkauft und zu neuen Produkten verarbeitet.
Die im Lichtbogenofen zurückbleibende Schlacke wird extrahiert und findet in der Düngeindustrie Verwendung.
Wer Batterien kauft, bezahlt eine sogenannte vorgezogene Entsorgungsgebühr, die im Kaufpreis inbegriffen ist. Deshalb wird bei den Sammelstellen fürs Recycling nichts verlangt. Inobat nimmt im Auftrag des Bundesamts für Umwelt diese Gebühr ein und verwendet sie für Sammlung, Transport und Recycling der Batterien. Zudem wird mit diesen Geldern die Kommunikationskampagne «Battery-Man» finanziert, welche die Schweizer Bevölkerung fürs Batterien-Recycling sensibilisieren soll.
165’000’000 Batterien werden jährlich in der Schweiz verkauft. Die Migros ist eine der Marktführerinnen in diesem Bereich.
1 Recyclinganlage für die ganze Schweiz. Die Batrec Industrie AG sitzt im bernischen Wimmis. Alle hierzulande gesammelten Batterien landen früher oder später hier.
95 Prozent des Materials einer Batterie kann rezykliert werden. Die restlichen fünf Prozent können Wasser und Kunststoffteile sein, die im Ofen kondensieren oder veraschen.
80 Prozent aller verkauften Batterien werden rezykliert.
11’000 Sammelstellen gibt es in der Schweiz, darunter in allen Migros-Filialen und -Fachmärkten.
300 Tonnen Batterien wurden 2022 von den Migros-Kundinnen und Kunden zurückgebracht und dem Recycling zugeführt.
Zwischen September und Januar werden bei der Migros die meisten Batterien verkauft. Besonders im Dezember und Januar schnellen die Verkaufszahlen in die Höhe, brauchen doch die vielen elektronischen Spielsachen, Geräte und Gadgets unter dem Weihnachtsbaum kleine oder grosse Batterien und Akkus.
Weisst du, was in die Tonne darf? Mit unseren Tipps und Tricks wird Recycling nicht nur einfach, du sparst auch eine Menge Abfall ein.