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Die alte und die neue Crème-d’Or-Glace-Verpackung

Recycling

Siehst du den Unterschied zwischen diesen Glaces?

Die Glace links steckt in einem herkömmlichen Plastikbecher, die rechts in einem neuen aus reinem Polypropylen. Du verstehst nur Bahnhof? Wir sagen dir, welch grosse Wirkung dieser scheinbar kleine Unterschied hat.

Von
Nina Huber
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Was wir tun

Was ist neu an der Verpackung?

Die Verpackung von Crème-d’or-Glace besteht seit kurzem nicht mehr aus verschiedenen Kunststoffen, sondern aus reinem Polypropylen und ist nicht mehr eingefärbt. So kann der Becher, der zum Beispiel im Migros-Plastik-Sammelsack gesammelt werden kann, rezykliert werden.

Konnte denn der Becher bisher nicht rezykliert werden?

Nein. Bisher bestand er aus Polystyrol, die Etikette war aus Polypropylen. Diese konnte nicht gut vom Becher getrennt werden, weshalb der Becher nicht rezykliert werden konnte. Polypropylen schneidet im Vergleich zu Polystyrol umwelttechnisch besser ab, unter anderem, weil es dünnwandig verarbeitet werden kann. Die Verpackung wurde schmaler gestaltet und der Deckel dünner. Damit kann Material eingespart werden.

Wie wird denn der neue Becher rezykliert?

Im Gegensatz zu PET-Getränkeflaschen, die in einem sehr gut etablierten, mechanischen Recyclingprozess aufbereitet werden und wieder zu neuen Getränkeflaschen werden können, ist das für Polypropylen-Verpackungen noch nicht möglich. Den Verpackungsentwicklern der Delica ist es nun aber gelungen, den Weg für chemisches Recycling zu ebnen. Bei diesem Prozess wird der Kunststoff in seine chemischen Bausteine zurückverwandelt. Aus diesen Grundbausteinen wird wieder Kunststoff hergestellt, aus dem neue Verpackungen entstehen können. Chemisches Recycling ist zwar aufwendig, aber es entstehen dabei weniger CO2-Emissionen, als wenn der Plastik verbrannt würde. Und auch Erdöl, das für die Herstellung von neuem Kunststoff benötigt wird, kann so gespart werden.

Wird bei der neuen Verpackung bereits rezyklierter Kunststoff verwendet?

Ja, die Verpackungen, die seit April in den Läden sind, weisen bereits einen Anteil an chemisch rezykliertem Plastik auf. Dieses stammt von sogenannten Kaufhausfolien, also Folien, die beispielsweise um Paletten gewickelt waren. Die Mengen an Polypropylen, die im Sammelsack bisher zusammenkommen sind, sind schlicht noch zu gering, als dass sie eine ganze Charge Crème-d’or-Verpackungen abdecken könnten.

Wie lange dauerte die Entwicklung der neuen Crème-d’Or-Verpackung?

Gut drei Jahre. Das Projekt startete mit einer umfassenden Marktforschung und Materialstudie. Dabei kam etwa heraus, dass sich die Kundinnen und Kunden für Glace keine Verpackung aus Karton wünschen, sondern ein Material möchten, dass stabil und dicht bleibt, auch nachdem der Becher einmal geöffnet wurde. Für die Wiedererkennbarkeit war es wiederum wichtig, dass die beliebte Marke ihre geschwungene Form beibehält. Bis die heutige Lösung gefunden war, wurden etliche Prototypen entwickelt.