Arbeitswelt
In die Lehre mit über 43? Aber immer!
Ashley Ebhardt, alleinerziehende Mutter, schafft dank Durchhaltewillen den Spagat zwischen Lehre und Familie.
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Kheradin Shati hat mit 39 Jahren eine Lehre als Elektroinstallateur bei Micarana in Courtepin (FR) begonnen. Einen Ingenieurtitel hat er aber schon.
Die Standards im Bereich der Elektrizität, insbesondere was die Branderkennung betrifft, sind hier nicht dieselben wie in Syrien. Ich muss mich also auf den neuesten Stand bringen. Ausserdem spreche ich noch nicht gut genug Französisch, um eine Stelle zu bekommen. Ich hätte auch eine verkürzte Ausbildung machen können, da ich mich in der Materie bereits gut auskenne, aber ich habe die vierjährige Ausbildung vorgezogen, um möglichst viel Wissen und Erfahrungen zu sammeln.
Ich finde, dass die Lehre in der Schweiz eine sehr gute Ausbildungsmöglichkeit ist. Man lernt die Theorie im Unterricht und wendet sie dann direkt im Unternehmen an – in Syrien ist dies nicht der Fall, es fehlt dort der Bezug zum Arbeitsalltag.
Am Anfang war es für mich wegen der Sprache sehr schwierig, ich habe nicht immer alles verstanden. Aber ich bin eher ein offener Typ und habe keine Scheu, auf andere zuzugehen, um mich mit ihnen zu unterhalten. Heute läuft alles gut und ich helfe auch jüngeren Kolleginnen und Kollegen, die Schwierigkeiten mit dem Lernstoff haben.
Ich würde sehr gerne bei Micarna weiter arbeiten. Alle sind nett und höflich zu mir. Die Stimmung ist weit weniger unfreundlich als auf Baustellen. Generell mache ich mir nicht allzu viele Sorgen, denn ein EFZ öffnet viele Türen, und in der Schweiz gibt es einen Mangel an Elektrikern. Auch aus diesem Grund ermutige ich alle Asylsuchenden, sich weiterzubilden.
Ob am Schreibtisch, in einer Filiale oder im Labor – unsere Arbeitswelt ist vielfältig. Genauso wie die Menschen dahinter. Entdecke ihre Geschichten.