Navigation

Ein braunes Ei liegt sanft in einer Hand über einer Schachtel mit weiteren Eiern.

Tierwohl

Mehr Respekt bei der Eierproduktion

Die Migros geht aktiv gegen das weitverbreitete Kükentöten vor. So soll vermieden werden, dass männliche Küken bei der Eierproduktion sterben müssen.

Text
Michelle de Oliveira
Bild
Getty Images
Datum
Format
Was wir tun

Männliche Küken haben es nicht leicht: Sie können keine Eier legen, und für die Mast setzen sie zu wenig Fleisch an. Darum werden in der Schweiz jährlich drei Millionen Küken nach dem Schlupf getötet. Dagegen geht die Migros vor und setzt sich für eine Eierproduktion ohne Kükentöten ein.


Geschlechtsbestimmung im Ei

Eine ethische Alternative zur herkömmlichen Eierproduktion ist das Seleggt-Verfahren. Dabei bestimmt eine Hormonanalyse das Geschlecht des Tiers bereits im Ei: Dem Ei wird ein Tropfen Flüssigkeit entzogen, was es erlaubt, männliche von weiblichen Bruteiern zu unterscheiden. Schliesslich werden nur die weiblichen Tiere ausgebrütet. 95 Prozent der Hähne werden erkannt und vom Ausbrüten ausgeschlossen.

Die anderen 5 Prozent liegen im Fehlerbereich der Analyse. Diese männlichen Tiere dürfen zusammen mit ihren Schwestern aufwachsen und werden nach zwölf Wochen geschlachtet. Ihr Fleisch kommt in der Schweiz in die Läden. Die Migros ist die erste Schweizer Detailhändlerin, die diese Eier mit dem Label «Respeggt» ins Sortiment aufgenommen hat. Die «Respeggt»-Eier stammen aus Schweizer Freilandhaltung.

Ein braunes Huhn steht auf einer grünen Wiese.
Die Migros ist die erste Schweizer Detailhändlerin, die Eier mit dem Label «Respeggt» ins Sortiment aufgenommen hat.

Glückliche Demeter-Hähne

Ausserdem bietet die Migros Demeter-Eier in der ganzen Schweiz an. Die sogenannten Bruder-Hähne der Demeter-Legehennen werden aufgezogen, kommen später in die Mast und gelangen dann als ganze Tiere in die Läden. Sie haben etwas weniger Fleisch als herkömmliche Mastpoulets. Bei Demeter-Eiern findet keine Selektion nach Geschlecht statt, alle Küken werden aufgezogen.

Zwei kleine Küken stehen im Stroh.
Bei Demeter-Eiern werden alle Küken aufgezogen. Die Migros bietet Demeter-Eier in der ganzen Schweiz an.© Demeter

Auch Bio Suisse verbietet das Kükentöten

Auch bei Bio-Eiern ist die Geschlechtsselektion nicht erlaubt. Bio Suisse hat entschieden, ab 2026 ebenfalls vollständig auf das Kükentöten zu verzichten. Die Brüder der Legehennen werden während 10 Wochen aufgezogen. Das Fleisch dieser Hähne wird anschliessend in der Migros unter anderem in Form von Pouletbrust verkauft. Die Migros ist die einzige Detailhändlerin in der Schweiz, die einen solchen Kreislauf sicherstellt.

Die Umstellung erfolgt schrittweise: 2023 stammen 18% der Bio-Eier bei der Migros von Hühnern, deren Brüder aufgezogen werden. 2024 wird dies bei mehr als der Hälfte (59%) der Fall sein, 2025 bereits bei 82%. Ab Januar 2026 werden bei der Produktion von Bio-Eiern keine männlichen Küken mehr getötet.

Nachhaltigkeit einfach machen

Ob beim Einkauf oder in der Küche: Wir zeigen dir, wie du mit kleinen Tipps für den Alltag der Umwelt ganz einfach etwas Gutes tust.

Alle Stories