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Portraits der vier Lernenden

Lehrlingsland Migros

Wie ticken die Lernenden der Migros-Gruppe?

Jeden Sommer starten 1500 junge Menschen ihre berufliche Laufbahn bei der Migros. Wie ticken sie? Was gefällt ihnen am Berufsalltag? Was machen sie sonst noch? Vier Lernende erzählen.

Text
Anne-Sophie Keller und Monica Müller
Datum
Format
Story

Ronja Engel

(18) aus Arisdorf BL ist im dritten Lehrjahr als Detailhandelsfachfrau im MM Supermarkt in Sissach BL. Und tritt dabei in die Fussstapfen ihrer Mutter.

Ronja Engel
Ronja Engel macht eine Lehre als Detailhandelsfachfrau. Der Talent Matcher bestätigte, dass ihre Wahl richtig ist.© zVg

Wie bist du zur Migros gekommen?

Ich hatte nie einen Traumberuf, wollte aber immer etwas mit Menschen machen. Und etwas, bei dem man sich viel bewegen muss, weil ich nicht still sitzen kann. Ich habe dann in einigen Berufen geschnuppert, von der Kindergärtnerin bis zur Systemgastronomin. Auf dem Lehrstellen-Hub der Migros, der damals noch New Talents hiess, habe ich dann meine jetzige Lehrstelle gefunden. Meine Mutter ist auch Detailhandelsfachfrau, sie arbeitet in der Migros Pratteln im Take-away als stellvertretende Leiterin. Durch sie habe ich den ersten Einblick in den Beruf und die Migros-Welt erhalten. Den Talent Matcher habe ich mal zum Spass ausprobiert, und da kam tatsächlich Detailhandelsfachfrau heraus!

Was ist das Schönste an deinem Job?

Mir gefällt der Kontakt mit den Leuten, das ist sehr speziell. Die Arbeit im Team ist mir auch total wichtig. Wenn ich arbeiten gehe, dann fühlt sich das an, als würde ich meine Kollegen treffen. Ich arbeite bei den Haushaltsartikeln. In diesem Ressort bekommen wir sehr viele Geschichten der Kunden mit. Und es ist fast jeden Tag superlustig. Wenn man eine Kundin bedient und sie sich ganz herzlich bedankt, ist das richtig schön. Gestern kam meine Mutter zum Einkaufen, und eine Stammkundin sagte ihr, wie stolz sie auf mich sein könne.

Wie verbringst du deine Abende?

Wenn meine Mutter und ich am Abend zusammenhocken, teilen wir oft ähnliche Geschichten vom Alltag miteinander. Aber ich bin auch gern allein, weil ich den ganzen Tag mit Menschen zu tun habe. Eigentlich bin ich sehr introvertiert, was gar nicht zu meinem Beruf passt! Ich höre gerne Musik, mache Sachen für die Schule, probiere Neues mit meiner Kamera aus oder mache einen langen Spaziergang mit meinem Hund.

Carla Bienz

(17) aus Niederwangen bei Bern ist im zweiten Lehrjahr als Lernende Strassentransportfachfrau EFZ. Sie liebt grosse Gefährte.

Carla Bienz
Carla Bienz ist begeisterte Lastwagenfahrerin. Gerade hat sie die Anhängerprüfung bestanden.© Marco Zanoni

Du bist bald 18 Jahre alt. Darfst du da schon Lastwagen fahren?

Wir Lernenden dürfen mit 17 Jahren Auto und Lastwagen fahren lernen und mit 17,5 zur Prüfung. Die Anhängerprüfung habe ich gerade bestanden! Mit Anhänger ist der Lastwagen 18,75 Meter lang. Anfangs ist das etwas ungewohnt und anstrengend. Jetzt finde ich es megacool. Ein so grosses Gefährt hat eine Wahnsinnskraft – das «fägt» einfach!

Wie bist du auf diese Lehre gekommen?

Eigentlich wollte ich eine Lehre als tiermedizinische Praxisangestellte Pferde machen. Das hat nicht geklappt, und so schaute ich mich um. Ich habe erst in einer Bäckerei geschnuppert und dann auf Anraten meines Vaters als Strassentransportfachfrau. Das hat mir sofort gut gefallen. Ich durfte schon mit 14 Jahren bei meinem Onkel auf dem Feld Traktor fahren und fand das immer sehr cool.

Was waren deine Berufswünsche als Mädchen?

Polizistin war damals mein Traumberuf.

Wie sieht dein Tagesablauf aus?

Die früheste Tour startet um 3.45 Uhr, die späteste um 5.45 Uhr. Das Schöne daran ist, dass um diese Zeit kein Verkehr ist und ich abends früh Feierabend habe. Mir gefällt es, viel Zeit in der Kabine zu verbringen, in den Filialen Kontakt mit den Magazinern zu haben und mich beim Ein- und Ausladen körperlich betätigen zu können.

Wie reagieren die Leute, wenn du ihnen erzählst, was du beruflich machst?

Die meisten sind sehr überrascht und fragen zweimal nach. Für mich ist es nichts Besonderes: Wir waren in der Klasse vier Mädchen, und jetzt habe ich zwei Unterstiftinnen. Ich bin es gewohnt, unter Männern zu sein. Manche reden etwas grob, viele klopfen Sprüche. Ich bin da nicht empfindlich: Ich lache, gebe zurück, oder es ist mir egal.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich möchte meine Lehre erfolgreich abschliessen und möglichst lange in diesem Beruf arbeiten.

Alejandro Weber

(18) aus Winterthur begann im August 2020 seine KV-Lehre. Zuvor machte er eine Maurerlehre, wo er einen Unfall hatte. Nach der Reha kam er zur Migros.

Alejandro Weber
Alejandro Weber fand heraus, dass für ihn ein kaufmännischer Beruf sehr geeignet ist.© zVg

Was war deine erste Ausbildung?

In der Sek war ich handwerklich immer sehr gut. In einer Schnupperwoche konnte ich als Maurer schnuppern, was mir am meisten gefallen hat. Im Sommer 2018 startete ich dann meine Ausbildung. Mir hats sehr gefallen, aber es war sehr anstrengend. Ende 2019 hatte ich dann einen Unfall. Ich hätte am Nachmittag freigehabt. Also habe ich etwas schneller gearbeitet, damit ich etwas früher gehen kann. Der Akkordmaurer sagte mir, ich solle einen Kessel holen. Mit dem wollte ich dann aufs Gerüst und bin mit dem linken Fuss abgerutscht. Ich rutschte einen Hang hinunter, dabei ist meine Kniescheibe herausgesprungen. Das war extrem schmerzhaft. Zuerst dachte ich, ich hätte mir etwas gebrochen. Ich wurde direkt ins Spital gefahren und am nächsten Tag operiert.

Wie bist du zur Migros gekommen?

Ich ging zuerst in die Physiotherapie und danach fast vier Monate in die Rehaklinik. In der Physio hat man festgestellt, dass ich nicht auf den Bau zurückkann. Das war ein krasser Einschnitt. Es war hart, dem Betrieb mitzuteilen, dass ich nicht mehr weiterarbeiten kann. Aber meine Eltern meinten, dass sich auch neue Türen öffnen würden. In der Rehaklinik habe ich einen Interessentest gemacht und dort herausgefunden, dass das Kaufmännische mir sehr entspricht. Ich ging dann beim Vermögenszentrum Zürich schnuppern und habe gemerkt, dass ich mich im Büro wohlfühle. Schliesslich bin ich bei der Migros gelandet.

Wie findest du jetzt deinen Ausgleich?

Vom Bau zum Büro – das ist ein grosser Unterschied! Jetzt hocke ich den ganzen Tag drinnen, dafür habe ich wieder mehr Energie für meine Freunde und kann schwimmen oder ins Fitness gehen.

Andrej Trifunovic

(16) aus Opfikon ZH startete im August 2020 ins zweite KV-Lehrjahr. Er ist Fussballer beim FCZ U-18 und in der serbischen U17-Nationalmannschaft.

Andrej Trifunovic
Andrej Trifunovic strebt neben seiner KV-Lehre auch eine Profifussballkarriere an.© Marco Zanoni

Was ist deine Leidenschaft?

Seit ich laufen kann, habe ich Fussball gespielt. Mit vier ging ich zum SV Seebach, mit acht in die U9 des FC Zürich. Dort spiele ich mittlerweile bei der U-18. Wenn ich auf dem Platz bin, vergesse ich alles andere. Allen Stress oder mögliche Probleme. Fussball lebt von den Emotionen, und das ist etwas, was mich selber ausmacht. Fussball verbindet die Leute. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch durch die Fankultur. Ich habe momentan viermal die Woche Training und jeden Samstag ein Match.

Warum hast du dich für einen Bürojob bei der Migros entschieden?

Ich habe einmal als Informatiker geschnuppert, aber das KV hat mich mehr überzeugt. Man bekommt eine gute Grundausbildung und gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich habe zwei Tanten, die in der Migros arbeiten. Darum habe ich immer wieder erfahren, wie das ist. Bis jetzt gefällts mir sehr gut, ich konnte vieles lernen, und die Leute sind megakollegial zu den Lernenden. Wir werden ernst genommen, auch wenn wir viel jünger sind als die anderen. Zudem kann ich die Lehre gut mit dem Sport vereinbaren, was mir wichtig ist.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich möchte eines Tages Profifussballer werden. Nur wenige schaffen das; man muss das nötige Talent dazu haben. Am wichtigsten sind die Disziplin beim Trainieren und die richtige Einstellung. Man muss mehr tun als die anderen; egal ob auf oder neben dem Platz. Man kann nicht jeden Tag ausgehen, wenn man auch noch alles andere unterbringen will. Ausserdem möchte ich meine Lehre erfolgreich abschliessen. Und sollte nichts aus der Profifussballkarriere werden: dann die Berufsmittelschule BMS nachholen und mich weiterbilden.

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