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Brustkrebs
Bea Kutter ist bei Do it + Garden für die Partnerschaft mit Pink Ribbon Schweiz zuständig. Weil sie selber erkrankte, engagiert sie sich mit doppelter Leidenschaft für Brustkrebs-Betroffene.
Im Zürcher Sportstadion Letzigrund stellten sich am 3. September 5000 pink gekleidete Menschen in Form einer riesigen Schleife auf. Mittendrin Bea Kutter. „Das war ein sehr emotionaler Moment“, sagt die Marketing-Fachfrau bei Do it + Garden. Während einer Schweigeminute habe man mit den Händen ein Herz gebildet und einer Person gedacht, die an Brustkrebs erkrankt war. „Ich sah bei vielen Tränen in den Augen.“
Die 55-Jährige ist bei Do it + Garden Projektleiterin der Partnerschaft mit Pink Ribbon Schweiz. Die Migros Fachmärkte unterstützen die Organisation, welche die Gesellschaft für das Thema Brustkrebs sensibilisieren will. Für Bea Kutter ist die Aufgabe aber weit mehr als nur ein Job. Denn im Frühling letzten Jahres hatte sie die folgenschwere Diagnose selbst erhalten – just eine Woche, nachdem sie ihre neue Stelle angetreten hatte. Die Gynäkologin hatte bei einer Routineuntersuchung mehrere Tumore in der rechten Brust gespürt. Darauf folgte ein gutes Jahr mit unablässigen medizinischen Untersuchungen und Behandlungen: Chemotherapie, Operation, Bestrahlung und Immuntherapie. Doch Kutter hatte Glück: Unterdessen ist sie wieder gesund und sie konnte sogar ihre Brust behalten.
„Es war kein leichtes Jahr, aber die Erfahrung war auch nicht nur schlecht“, blickt die Luzernerin zurück. Am schlimmsten sei für sie die anfängliche Unsicherheit gewesen. „Ich wusste nicht, was auf mich zukommt und ob ich die Krankheit überleben würde.“ Fast mehr als um sich selber sorgte sie sich jedoch um ihren Mann und die beiden erwachsenen Töchter.
Die Behandlung hat sie dann aber sehr positiv erlebt. Der Onkologe habe alles sehr geduldig und einfühlsam erklärt, jedoch ohne die Situation zu beschönigen. Obwohl das Wartezimmer der Onkologie-Station stets gut gefüllt war, erlebte sie das Team im Kantonsspital Luzern nie gestresst. Das Personal habe sich immer Zeit für persönliche Gespräche genommen und sie und ihre Begleitpersonen rundum umsorgt. „Ich fühlte mich extrem wohl.“
Nach den sechs Chemotherapie-Infusionen ging es ihr zunächst immer gut. Erst am vierten Tag kamen die Nebenwirkungen. Dann war ihr jeweils drei Tage lang sterbenselend. Doch ansonsten fühlte sie sich das ganze Jahr hindurch nicht wirklich krank und konnte mit leicht reduziertem Pensum fast immer arbeiten – häufig im Homeoffice. Ihr Team sei sehr verständnisvoll gewesen, sagt Kutter.
Hilfreich waren auch die Familie sowie ihr grosser Freundeskreis. Die Brustkrebs-Patientin erhielt von überall her Blumen, Geschenke, Anrufe, Nachrichten und Hilfsangebote, sogar von Leuten, die sie nicht gut kannte. „Ich ging von Anfang an sehr offen mit meiner Krankheit um“, erzählt sie. „Das hat es den anderen wohl leichter gemacht, mit mir darüber zu sprechen.
Die grosse Solidarität, die sie erlebt hat, will Bea Kutter nun auch andere Betroffene und ihren Angehörigen weitergeben. Deshalb setzt sie sich mit Leidenschaft für die Pink-Ribbon-Aktivitäten ein. Am 3. September betreute sie im Letzigrund den Stand von Do it + Garden, wo die Teilnehmenden unter der Leitung des Künstlers Ron Odermatt ein gemeinsames Bild malten. Dieses soll an der Pink Ribbon Christmas Gala versteigert werden. Das Geld fliesst in Solidaritätsprojekte, Präventionskampagnen und die Forschung.
Zudem motivierte die Projektleiterin 500 Mitarbeitende aus der Migros-Gruppe sowie Kundinnen und Kunden für den Charity Walk und war für die 1400 Calluna-Pflanzen verantwortlich, die Do it + Garden gespendet hatte. Die pinken Töpfe erinnerten an die durchschnittlich 1400 Frauen, die in der Schweiz jährlich an Brustkrebs sterben. Die Diagnose erhalten rund 6500 Personen – darunter auch wenige Männer.
Am 3. September stand Bea Kutter auch auf der grossen Bühne und erzählte von ihren Erfahrungen. Sehr berührend fand sie den Moment, als alle zusammen die Ballade „Zämme simmer stercher“ anstimmten und dazu tanzten. „Ich hatte grosses Glück, dass die Therapie bei mir so gut gewirkt hat und ich geheilt wurde“, ist sich Bea Kutter bewusst. „Nun ist es mir wichtig, auch anderen Mut zu machen.“
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