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Äpfel mit dem Tiefpreis Label auf dem Preisschild

Supermarkt

«Es soll keinen Grund mehr geben, zum Discounter zu gehen»

Die Migros passt ihre Preise den Discountern an. Ab heute sind Früchte und Gemüse günstiger, kommendes Jahr folgen weit mehr als 1000 Alltagsprodukte. Peter Diethelm, Chef der Migros Supermarkt AG, erklärt im Interview, was er vorhat.

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Kian Ramezani
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Jorma Mueller
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Was wir tun

Die Migros senkt die Preise. Warum?

Viele Menschen in der Schweiz haben mit steigenden Lebenskosten zu kämpfen. Krankenkassenprämien, Energiepreise, Wohnkosten und vieles mehr drücken aufs Budget und stehen zuoberst im offiziellen ­Sorgenbarometer. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bildet seit jeher den Kern der Migros. Wir arbeiten ständig daran, Preise und Leistung für unsere Kunden zu ver­bessern. Wir gehen jetzt aber noch einen Schritt weiter.

Nämlich?

Die Migros hat per heute, 28. Oktober, ­begonnen, viele Preise im Bereich Früchte und Gemüse auf Discount-Niveau zu senken. Aktuell sind bereits über 60 Produkte zum Tiefpreis erhältlich, abhängig von der Filialgrösse. Später werden es über 100 sein. Es folgen als Nächstes neue Tiefpreise für viele Fleisch-, Fisch- und ­Convenience-Artikel. Wir haben die meisten Produkte des täglichen Bedarfs im Visier. Im kommenden Jahr bieten wir weit mehr als 1000 Produkte zum Tiefpreis an.

Aktuell sind es gut 60 Produkte. Ist das für die Kunden überhaupt spürbar?

Tatsächlich zählt für jeden Kunden der Effekt auf den ganz persönlichen Warenkorb. Deshalb vergünstigen wir Alltagsprodukte wie Gurken, Salat, Tomaten, Rüebli, Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Zitronen und vieles mehr. Alle Preislagen im Bereich Früchte und Gemüse sind betroffen, von M-Budget bis Bio. Unser Ziel ist klar: Alle profitieren, und es soll keinen Grund mehr geben, zum Discounter zu gehen, zumal wir nicht nur konkurrenzfähige Preise, sondern auch ein viel breiteres Angebot an Produkten und Dienstleistungen bieten und über viel mehr Verkaufsstellen erreichbar sind.

Peter Diethelm, Chef der Migros Supermarkt AG
Peter Diethelm ist Chef der Migros Supermarkt AG.© Mirko Ries

Warum werden nicht alle Produkte aufs Mal günstiger?

Im Bereich Früchte und Gemüse gibt es grosse saisonale Unterschiede, sodass nicht immer das gesamte Sortiment gleichzeitig verfügbar ist. Mandarinen gibts zum Beispiel nur im Winter, Nektarinen im Sommer. Im Verlauf des kommenden Jahres werden wir so immer wieder zusätzliche Frische-­Produkte vergünstigen können.

Wie erkennt man die Tiefpreise in den Filialen?

Produkte mit Preisen auf Discount-Niveau werden in der Filiale unübersehbar mit dem Wort «Tiefpreis» gekennzeichnet. Über aktuelle Preissenkungen informieren wir die Kunden ab Ende Oktober fortlaufend über unterschiedliche Kanäle, zum Beispiel im Migros-Magazin, auf migros.ch sowie in der App.

Was passiert, wenn diese Produkte beim Discounter plötzlich günstiger werden?

Wir reduzieren die mit Tiefpreis ausge­zeichneten Produkte ebenfalls, wenn der Discounter den entsprechenden Preis ­dauerhaft ­herabsetzt. Auf Einzelrappen-Preise wie Fr. 1.99 werden wir allerdings ­verzichten und betroffene Artikel im Sinne der Einfachheit für Fr. 2.– anbieten. Dank der Cumulus-Karte und der Auszahlung der Cumulus-Bons liegt der Preis dann im Endeffekt sogar tiefer als Fr. 1.99.

Wird die Migros jetzt selbst zum Discounter?

Nein! Die Migros ist und bleibt eine umfassende Vollsortiment-Anbieterin mit vielen einzigartigen Eigenmarken, dem mit ­Abstand grössten regionalen Sortiment unter dem Label «Aus der Region. Für die Region.» und einer grossen Frische-Auswahl. Zudem bedienen bestens ausgebildete und motivierte Mitarbeitende unsere Kundschaft in vielen Filialen an unseren Fleisch-, Fisch- und Käsetheken. In unseren Hausbäckereien produzieren Fachleute täglich mit Leidenschaft frisches Brot. Tatsächlich haben wir mit M-Budget schon lange ein umfassendes Tiefpreis-Sortiment. Dieses ergänzen wir jetzt als Erstes mit Produkten aus dem Bereich Früchte und Gemüse. So findet man bei der Migros stets die beste Auswahl und gleichzeitig viele Artikel zum Tiefpreis.

Wir reduzieren die mit Tiefpreis ausgezeichneten Produkte ­ebenfalls, wenn der Discounter den entsprechenden Preis ­dauerhaft ­herabsetzt.

Peter Diethelm, Chef der Migros Supermarkt AG

Sind diese Preissenkungen eine ­Reaktion auf die Konkurrenz?

Die Migros hat seit jeher den Grundauftrag, die besten Produkte zu den besten Preisen anzubieten – unabhängig davon, was die Mitbewerber machen. Dafür stehen wir ­weiterhin und uneingeschränkt.

Bekommen die Bauern nun weniger Geld für ihre Erzeugnisse?

Nein, die Preissenkungen werden über Effizienzgewinne innerhalb der Migros er­möglicht. Wie ich Anfang Jahr zum Start der Migros Supermarkt AG erklärt hatte, ist dies eines der Kriterien, an denen wir unsere Arbeit messen: Die Migros muss ihr Supermarkt-Geschäft schlanker aufstellen, und das muss für den Kunden in Form von besseren Leistungen und tieferen Preisen spürbar werden. Unabhängig von diesen Preissenkungen verhandeln wir unsere Preise wie gewohnt – hart, aber immer fair.

Und wie gehts jetzt weiter?

Die Preisabschläge für Früchte und Gemüse haben begonnen, es folgen noch dieses Jahr weitere Sortimente. Aber auch mittel- und langfristig planen wir, das Einkaufs­erlebnis für ­unsere Kundinnen und Kunden spürbar zu verbessern. Bis 2030 werden wir deshalb zusätzlich 500 Millionen in tiefere Preise und zwei Milliarden Franken in unser Filialnetz ­investieren.

Was bedeutet das konkret?

Wir eröffnen schweizweit 140 neue Filialen, davon profitieren 200 000 Haushalte ganz direkt; die Migros wird für sie zum nächstgelegenen Supermarkt. Viele dieser neuen Filialen werden von der Fläche her kleiner sein und trotzdem ein breites, frisches und regionales Angebot führen.

Sind auch Investitionen in die ­bestehenden Filialen geplant?

Ja, ebenfalls bis 2030 modernisieren wir schweizweit 350 bestehende Migros-Filialen und bringen diese auf den neusten Stand. Unsere Kundinnen und Kunden erwartet ein attraktives Einkaufserlebnis – mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.

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