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Illustration einer Labubu Puppe

Supermarkt

Begehrlichkeiten, die Tiktok weckt

Yves Brunner leitet eine Migros-Filiale im Kanton Zürich. Was Monsterpüppchen mit fettfreien Fritteusen und Matcha-Pulver zu tun haben.

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Nina Huber
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Sophie Graff
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Labubu. Sagt Ihnen nichts? Das sind kleine Monsterpüppchen, beliebt als Schlüsselanhänger – und auf Tiktok gerade in. Ich bin 40 Jahre alt und war noch nie auf Tiktok. Trotzdem weiss ich genau, was auf dem Social-Media-Kanal gerade angesagt ist: Dieses Jahr waren es schon extra scharfe Taki-Chips, süsse grüne Dubai-­Schokolade oder der Airfryer, eine fettfreie Fritteuse. Dauerbrenner sind Matcha – ein Pulver aus Grüntee­blättern – und alle Produkte mit hohem Proteinanteil, vom Quark über den Riegel bis zum Drink.

Woher ich diese Trends kenne? Weil ich Filialleiter bin und meine Mitarbeitenden und ich häufig gefragt werden, ob wir beispielsweise Matcha-Pulver oder die Labubu-Püppchen irgendwo haben. Bei insgesamt 40 000 Produkten im Migros-Sortiment ist die Chance gross. Aktuelle Trends finden ihren Weg meist schnell in unsere Regale.

Wenn die Migros das Produkt führt und ich in meiner Filiale Kapazität habe, nehme ich das gewünschte ­Produkt nach Möglichkeit auf.

Yves Brunner, Filialleiter in Affoltern am Albis (ZH)

Die Enttäuschung bei den Kunden ist dann gross, wenn wir ein Produkt nicht haben. Das gesamte Sortiment bieten nur die allergrössten Migros-Filialen an. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, wie man ein Wunschprodukt vielleicht doch in seine Lieblings-­Migros bringt: Bei der Kasse liegen Flyer für «Lob und ­Kritik» auf, die man ausfüllen kann. Oder man meldet seinen Wunsch tele­fonisch bei der M-Infoline oder, die einfachste Variante, spricht einen Filialleiter an. Wenn die Migros das Produkt führt und ich in meiner Filiale Kapazität habe, nehme ich das gewünschte ­Produkt nach Möglichkeit auf – wie kürzlich eine vegane Alternative zu Schlagrahm, nach der mich eine Kundin sehr nett gefragt hatte.

Mein persönliches Lieblingsprodukt ist die gesalzene Napfgold-Butter aus dem Entlebuch. Schliesslich komme ich ursprünglich ja aus der Innerschweiz. Diese Butter gibt es jedoch nur bei der Migros Luzern, weil es sich um ein Labelprodukt «Aus der Region. Für die ­Region.» handelt. Ich kann sie deshalb leider nicht in meiner ­Filiale in Affoltern am Albis verkaufen. Dafür muss ich über die Kantonsgrenze. Nur gut, dass ich nicht auf Tiktok bin, sonst wäre meine Lieblingsbutter wohl bald überall ausverkauft.

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